GlobalFoundries hat nun, etwas überraschend, angekündigt, dass man den 7 nm Prozess auf unbestimmte Zeit auf Eis legen will. Der Chiphersteller konzentriert sich wieder auf die Prozesse in 14/12 nm und verspricht, sie weiter perfektionieren. Das Unternehmen erklärte dazu weiterhin, dass die Mehrheit der Chipdesigner letztlich nicht in den (aufwändigen und damit auch teureren) 7-nm-Übergang investiert hat. Grundsätzlich wäre der Auftragsbestand bei 7 nm einfach nicht groß genug, das Interesse zu gering.
Global Foundries setzt deshalb weiter auf ASICs, 5G und AI-Komponenten als Kerngeschäft. Diese Story, so schön und unaufgeregt sie auch gestrickt wurde, wohl auch, um vor allem die Märkte nicht zu erschrecken, birgt allerdings auch Risiken für AMD in sich, die bisher kaum jemand genau überschauen kann.
Engpass bei AMDs geplanten 7-nm-Chips?
Dieses überraschende Redesign der Roadmap von GlobalFoundries wirkt sich möglicherweise nämlich direkt auf AMD aus, da man dort eigentlich geplant hatte, die Produktion der zukünftigen 7-nm-Produkte paritätisch zwischen GlobalFoundries und TSMC zu teilen. Diese müssen nun alle von TSMC allein produziert werden, egal ob EPYC und Ryzen CPUs auf Basis von ZEN2 oder Vega bzw. Navi in 7nm.
Das sich deutlich abzeichnende Problem ist ein Flaschenhals, da der Auftragsbestand von TSMC bei 7 nm derzeit randvoll ausgebucht ist und für eine längere Zeit auch durch Apple exklusiv blockiert wird. Betrachtet man nun die Grafik von EETimes (und liest den dazugehörigen Artikel), dann stehen nur 0 bis 5% für AMD anteilig in der geplanten Produktion, wobei AMD im Artikel dort noch nicht einmal als potenziell wichtiger Kunde erwähnt wird.
AMD erklärt jedoch, auch darauf möchten wir an dieser Stelle ausdrücklich hinweisen, dass diese Planänderung keine Auswirkungen auf das Veröffentlichungsdatum der neuen Produkte haben wird. Das aber bleibt wohl erst einmal abzuwarten.
AMD führt dazu aus, dass es bereits die Entwicklung der GPU- und CPU-Designs bei TSMC vollständig abgeschlossen hat. Unserer Meinung nach scheint diese Geschichte allerdings doch ein wenig wichtiger, als man es offiziell darstellt. Dazu dürfte dann auch die nächste Personalie nicht ganz zufällig von der Fluktuationswelle erfasst worden sein.
Unerwartet: Jim Anderson verlässt AMD.
Jim Anderson, Vizepräsident für CPU- und GPU-Vertrieb bei AMD, trat nämlich ziemlich zeitgleich und für die meisten unerwartet zurück, um eine CEO-Position bei Lattice Semiconductor zu übernehmen.
Man kolportiert damit in verschiedenen Medien, dass dies eine mögliche Folge einer spekulativen Verzögerung der 7-nm-Chips ist, die zunächst nur sehr wenig verfügbar sein sollen. Ein harter Schlag? Die Eröffnung der New Yorker Börse wird uns in wenigen Stunden zeigen. Da hilft wohl nur Daumen drücken und hoffen, dass TSMC noch Ressourcen findet.
(Quellen: EETimes, TechPowerup, TH US, TH FR)
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