Nur noch 115 statt 130 Watt TBP: Die GeForce RTX 3050 8GB wird, das steht fest, demnächst mit zwei verschiedenen GPUs geliefert, was für den Endkunden durchaus einen Unterschied macht. Die Karte ist ja mittlerweile nicht nur gut verfügbar, sondern auch der Straßenpreis gibt immer mehr nach. Das macht sie durchaus interessant, allerdings wird man bald aufpassen müssen, welche Version man eigentlich kauft. Die aktuellen Preise ab ca. 409 Euro sind zwar immer noch jenseits von Gut oder Böse, aber es zeigt sich zumindest eine Tendenz. Natürlich ist die UVP noch weit entfernt, aber die Schwemme an Karten ist unübersehbar. Und genau da wird es interessant.
Alle zum Launch verfügbaren Karten setzten auf den GA106-150, einen von 30 auf 20 SM abgespeckten Chip, der aufgrund der schlechten Yield-Rate von Samsungs 8-nm-Prozess wohl zu Hauf angefallen war und natürlich immer noch abfällt. Deshalb auch die Abspeck-Kur auf die 2 GPC mit den 20 SM, 2560 Shading Units, 80 TMUs, 32 ROPs, 80 Tensor Cores und 20 RT Cores. Wie ich zudem aus verschiedenen Boardpartnerkreisen erfahren konnte, legt NVIDIA aktuell jedoch einen großen Wert auf die Verfügbarkeit gerade dieser Karte.
Interessant ist in diesem Zusammenhang natürlich auch, dass der Chip, der eigentlich mit 16 PCIe-4.0-Lanes angebunden ist, noch kurz vorm Launch künstlich auf 8 Lanes beschnitten wurde. Die Nachfrage, warum das gemacht wurde, war ebenfalls schnell beantwortet. Denn NVIDIA will sich bei diesem Modell alle Optionen offen halten und beim Mangel an Salvage-Chips des GA106 auch zum GA107 greifen können, der von Haus aus nur 8 Lanes bietet (und ebenfalls auf 20 bietet). Nur hatte man Angst, dass die Kunden dann aufgrund unterschiedlicher Spezifikationen beim Bus den Aufstand proben. Mit schlechter Presse für unterschiedliche Konfigurationen hat man ja spätestens seit der GT 640 “gute” Erfahrungen gemacht, die es sogar in gleich fünf (!) Versionen (und noch 3 OEM-Versionen als GT 645) auf den Markt schaffte. Verwirrung pur also.
Für den Kunden ändert sich zwar beim Wechsel zwischen dem GA106 und GA107 erst einmal nichts, denn NVIDIA hat diesmal wirklich penibel auf die wichtigen Eckdaten geschaut. Und auch bei den Herstellern wird es keine Probleme geben, denn die Chips bleiben auch fürs Layout der Platine noch pin-kompatibel, so dass ein Wechsel bei laufender Produktion absolut ohne größere Eingriffe machbar ist. Deshalb können auch die Platinen 1:1 weiterverwendet werden und nur das BIOS wird etwas abweichen. Also bleibt ansonsten wirklich alles gleich? Naja, nicht ganz, denn einen gravierenden Unterschied gibt es wohl.
Während die GeForce RTX 3050 8GB mit dem GA106 für 130 Watt TBP spezifiziert ist, werden die Karten mit dem GA107, so konnte ich es in Erfahrung bringen, bei maximal 115 Watt TBP liegen, und damit sogar noch deutlich sparsamer ausfallen. Auch das OC-Potential soll (in der Theorie) etwas höher liegen, solange der Hersteller nicht das maximale Power Limit deutlicher begrenzt. Der Spielraum für die Boardpartner liegt beim GA106-Salvage-Chip immerhin bei 150 Watt, die man als AIC der Karte mit auf den Weg geben könnte. Beim GA107 sollen es hingegen nur 130 bis 140 Watt sein, das muss ich jedoch noch genauer bestätigen lassen.
Doch auch im Sparmodus, also beim Untervolten, soll der GA107 generell die bessere Figur machen. Das macht ihn damit eigentlich auch zum interessanteren Chip. Dieser wird aber, so konnte ich erfahren, immer nur dann zum Einsatz kommen, wenn nicht mehr genügend teildefekte GA106 angefallen und verfügbar sind. So gesehen wäre eine gekaufte Karte mit dem GA107 also auch ein gutes Indiz dafür, dass die GeForce RTX 3050 doch mehr Käufer findet als vorab eingeplant. Denn die Yield Rate wird Samsung nicht so schnell verbessern können, das bleibt sicher erst einmal so bescheiden.
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