Monitor und Desktop Praxis Testberichte

Die LG Calibration Studio Software im Test – Hardware-Kalibrierung – weniger Delta oder doch mehr Error?

Die Validierung via LG Calibration Studio

Nachdem die Kalibrierung abgeschlossen ist, stellt ihr bitte sicher, dass im OSD auch die entsprechende Kalibrierung 1 oder Kalibrierung 2 ausgewählt ist. Ihr öffnet wieder die LG Calibration Studio Software und geht auf Validieren. Folgt den Anweisungen und nach ca. 10 Minuten habt ihr das Ergebnis.

Sobald die Validierung abgeschlossen ist, könnt die das Protokoll als PDF speichern. Da ich den LG 27GR95QE dreimal kalibriert habe, können wir uns jetzt die Ergebnisse anschauen.

Kalibrierung 1 sRGB, D65, Gamma 2.2 bei 200 Nits
(Kalibrierung und Validierung mit dem SpyderX)

LG ULTRAGEAR+_2023_06_06_16_52_57_cal_SpyderX

 

Um mir eine zweite Meinung zu verschaffen, habe ich eine zusätzliche Validierung mit dem ColorChecker Studio und DisplayCal durchgeführt:

Measurement Report 3.8.9.3 — LG ULTRAGEAR+ @ -3200, 0, 3200×1800 — 2023-06-06 17-37 Calibration with SpyderX

 

Kalibrierung 2 P3-D65, Gamma 2.2 bei 200 Nits
(Kalibrierung und Validierung mit dem ColorChecker Display Plus)

LG ULTRAGEAR+_2023_06_06_17_12_52_cal_CC_DP

 

Hier noch die Validierung via DisplayCal mit dem ColorChecker Studio:

Measurement Report 3.8.9.3 — LG ULTRAGEAR+ @ -3200, 0, 3200×1800 — 2023-06-06 17-21 calibration with ColorChecker Display Plus

 

Kalibrierung 1 sRGB, D65, Gamma 2.2 bei 200 Nits
(Kalibrierung und Validierung mit dem ColorChecker Studio)

LG ULTRAGEAR+_2023_06_06_21_10_40_cal_CC_Studio

 

Hier noch die Validierung via DisplayCal mit dem ColorChecker Studio:

Measurement Report 3.8.9.3 — LG ULTRAGEAR+ @ -3200, 0, 3200×1800 — 2023-06-06 21-34 Calibration with ColorChecker Studio

 

Aus meiner Sicht sind die Ergebnisse „ok“. Die kurze Validierung mittels LGs eigener Software steht natürlich nicht im Verhältnis zur offensichtlich deutlich detaillierteren Validierung mit DisplayCal. Aber, soweit liegen die Ergebnisse gar nicht auseinander. Mich würde jetzt die Meinung der Profis interessieren. Was sagt ihr zu den Ergebnissen? Die Kalibrierung des P3-D65 ist um Längen besser als die Software-Kalibrierung mit Calman – das ist mal Fakt. Aber hier ist LG noch in Klärung, warum ich ein so schlechtes Ergebnis mit Calman erleiden musste. Kommen wir zum Fazit…

 

 

Kommentar

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SpotNic

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Hm gleiches Problem wie beim GQ900, deutliche Streifen im Graubereich:

Hab ichs überlesen oder wird auf sowas nicht eingegangen?

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wertzius

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Ich würde eher sagen nicht alles was die Kamera sehen kann, sieht auch das Auge.

Das sind jedenfalls nicht die LG-OLED typischen grauen Streifen und Flecken im dunklen Graubereich, die durch den Herstellungsprozess entstehen.

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Furda

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Was ist der Unterschied zwischen den Optionen "Kalibrierung 1" und "2"?

Zitat:
"...Das bietet den Vorteil, dass die Kalibrierung nicht – wie bei einer Software-Kalibrierung – einen App-Support voraussetzt..."
Worin unterscheidet sich dies hier nun von dem Farb-Profil, welches unter Windows benutzt werden kann? Klar HW Kalibrierung ist im Monitor gespeichert und unabhängig vom Windows und allem Anderen. Aber wo liegt der Unterschied zwischen "App-Support" und dem universellen Windows-Profil? Muss eine App das Windows-Profil unterstützen? Überschreibt Windows da nicht autom. alle Farben gemäss Profil?

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FritzHunter01

Moderator

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Nicht jede App unterstützt ICC-Profiles die via Software unter Windows hinterlegt sind. Eine Hardware-Kalibrierung ist somit universeller!

Der Unterschied zwischen kalibrierung 1 & 2 ist, dass unter der Kalibrierung 1 eine sRGB-Farbraum-Kalibrierung gespeichert ist, somit passt alles auf sRGB. Unter der Kalibrierung 2 liegt dann DCI-P3, zwar ist der Gamma-Wert mit 2.2 und der Weißpunkt 6500K hier der gleiche wie bei der Kalibrierung 1, aber der Farbraum ist erweitert (größer).

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F
Furda

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Danke für die Erklärung.

Auf den Screenshots siehts so aus, als könne man rechts von der Kalibrierung noch den Farbraum wählen (Combobox), doch dieser ist also fix für Kal. 1 oder 2.

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8j0ern

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@FritzHunter01
Ich finde den Bereich, der von der Kamera erfasst wird etwas klein.
Aber das sollte bei der Parameter Anzahl kein Problem sein.

Bei meinen TV wird eine größere Fläche vom Bildschirm genutzt, weil auch mehr als 3 Parameter erfasst werden. ;)

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FritzHunter01

Moderator

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Du kannst im Zuge der Kalibrierung auswählen was du unter Kal. 1 bzw 2 machen willst. Du wählst den Farbraum, dann Weißpunkt, Gamma und Helligkeit

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8j0ern

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Furda

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663 Kommentare 371 Likes

Hm, dann ist doch ein Unterschied zwischen 1 und 2? 🙈 Sorry dass ich frage, es interessiert mich, da ich noch nie so eine Kalibrierung gemacht habe (und müsste def. mal eine machen), ob da der Ablauf oder die Messwerte, Genauigkeit etc. variieren bei unterschiedlichen Kalibrationen? Wozu 1 oder 2? Da ist dich irgendwo ein Unterschied (den ich offensichtlich nicht peile).

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FritzHunter01

Moderator

1,156 Kommentare 1,574 Likes

Der Unterschied liegt einzig im Farbraum! Die Kalibrierung 1 ist auf den sRGB Farbraum definiert. Somit können auch nur die Farben (Farbtöne und Sättigung etc) aus den sRGB wiedergeben werden. Mit anderen Worten: schaust du einen Film der im DCI-P3 gemastert wurde auf der Kalibrierung 1 an, dann siehst du alles in Rec. 709/sRGB. Nimmst du die Kalibrierung 2 (DCI-P3) dann passt es grundsätzlich zum gemasterten Content. Mit der Kal. 2 wird aber sRGB Content „falsch“ wiedergeben. Da werden insbesondere Hautfarben (Töne) übersättigt.

Das siehst zum Beispiel an den Messungen die default mache. Ich teste jeden Monitor out of the box in Bezug D65, Gamma 2.2 im sRGB Farbraum. Weil es nun mal der Standard-Farbraum ist.

Die meisten Monitore laufen default im wide gamut und das für zu hohen delta E 2000 in Bezug auf Sättigung und Farbgenauigkeit. Unabhängig davon, ob der Weißpunkt und Gamma stimmt. Ohne Begrenzung des jeweiligen Farbraums passent zum Content gibt es keine guten delta E. Mal ganz einfach erklärt. Hoffe es kam verständlich rüber.

Abgesehen davon: wenn ich einen Monitor auf D65 Whitepoint mit gamma 2.2 kalibriere/einstelle. Dann passt die RGB Balance grundsätzlich zu allen Farbräumen. Wenn ich allen Farbräumen diese Settings haben möchte.

Problematisch ist dann nur das gamut clamping!

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Furda

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@FritzHunter01 danke nochmals für die Erklärung! Ich muss wirklich mal selbst eine Kalibrierung durchführen, dann sehe ich es aus erster Hand, und verstehe dann aus der Praxis (hoffentlich) auch mehr.

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fixgdf

Neuling

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Hallo.... kurze Frage, das Colormeter kommt das dann per USB in den Monitor oder in den PC? oder ist das egal? bzw. wie werden dann dann die Daten in den Monitor geschrieben und nicht nur ein ICC Profil abgelegt?

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Axident

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1000 Dank für dies Review!!! Ich habe mir letzte Woche den LG UltraGear 48GQ900-B geholt (ich hasse glossy Panels / für 899€ LG OLED Versandkostenfrei... warum nicht). Ich bin meeega zufrieden mit dem Teil! Mit einem SpyderX Pro für unter 120€ nach Lektüre dieses Reviews habe ich das gute Stück hervorragend Hardware-kalibriert bekommen! Alle Werks-settings sind im Vergleich zur Kalibrierung Müll! Ich habe vom P3 Farbraum Abstand genommen und die beiden Speicherplätze mit sRGB 100 Nits und sRGB 200 Nits gespeichert. Die Kalibrierung scheint auch nach Firmewareupdate nicht überschrieben oder gelöscht zu werden. Also alles in allem absolut Top!

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A
Axident

Mitglied

10 Kommentare 7 Likes

Das macht alles die LG Calibration Software. Die Daten werden in den Settings des UltraGear in der Elektronik des Panels gespeichert und sind über das Monitor-interne Menü aufrufbar.
Ich habe den Monitor per USB (2.0) an den PC und einen SpyderX Pro an den USB Hub des Monitors angeschlossen.
Die LG Calibration Software muss nach erfolgter Kalibrierung nicht per Autostart mitlaufen. Kann man auch direkt wieder deinstallieren und nur bei Bedarf (alle paar Wochen) mal kurz installieren. Ansonsten muss man den Prozess deaktivieren (lokale Dienste: LG Calibration Studio Service), wenn Windoof im Betrieb clean bleiben soll. Weder LG Displaytreiber, noch LG OnScreenControl sind nötig. Letzteres kann man aber auch vor der Kalibrierung installieren, wenn man vorher die Firmeware updaten möchte. Ich habe das hinterher getan. Bei Firmewareupdates ist mir immer mulmig, vor allem, weil einer (Amazon-review) danach keinen Ton mehr hatte und ich die recht probaten Lautsprecher des Monitors schon nutze, wenn ich nicht immer die 6 Kanal Anlage mit anschalten möchte.

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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