Grafikkarten News

Die eigenen Anleger verklagen NVIDIA wegen der Falschdarstellung von über 1 Milliarde Einnahmen aus Kryptowährungsprodukten

Vor einigen Jahren erlebten AMD und die NVIDIA als Grafikkartenhersteller, wie ihre GPU-Produkte einen beispiellosen Verkaufsboom erfuhren, der auf das Krypto-Mining zurückzuführen war. Die Produkte beider Unternehmen, die ursprünglich für die Bedürfnisse von Gamern entwickelt worden waren, erwiesen sich als bestens geeignet, um die komplexen mathematischen Aufgaben zu lösen, die im Mittelpunkt des Kryptowährungs-Minings standen.

Als dieser Boom plötzlich endete, gingen sowohl bei NVIDIA als auch bei AMD die GPU-Lieferungen rapide zurück und die Lagerbestände stiegen, während die Nachfrage aufgrund der sinkenden Preise für die Krypto-Währungen dramatisch zurückging. NVIDIA wurde seinerseits der finanziellen Verschleierung beschuldigt, indem man versuchte, Investoren vom wahren Ausmaß der eigenen Einkünfte aus Krypto-Mining-Produkten zu täuschen, indem man die Einnahmequelle fälschlicherweise unter Gaming und nicht, wie ursprünglich versprochen, unter die OEM-Kategorie einordnete.

Genau deshalb wird NVIDIA nun von Investoren verklagt, weil das sie Unternehmen falsch über die wahre Natur der Abhängigkeit von Verkäufen im Bereich der Krypto-Minings informierte. Die Klage nennt hochrangige Mitglieder des Managements des Unternehmens, einschließlich des Vorstandsvorsitzenden Jensen Huang als Beklagte, und sie wird im Namen aller Investoren von NVIDIA eingereicht, da NVIDIA mindestens 1,1 Milliarden Dollar an Einkünften aus dem Verkauf von Kryptowährungsprodukten zu niedrig angesetzt habe.

Zusätzlich zu Jen-Hsun Huang werden in der Anfang der Woche eingereichten Klage auch die Finanzchefin von NVIDIA, Collette Kress und der damalige Senior Vice President von GeForce (derzeitiger Executive Vice President) Jeff Fisher als direkt verantwortlich für die oben erwähnte Unterbewertung der Einnahmen genannt. Zur Untermauerung ihrer Behauptungen stützen sich die Beschwerden auf Aussagen von fünf ehemaligen NVIDIA-Mitarbeitern. Dabei handelt es sich um einen leitenden Kundenbetreuer in China, der das Unternehmen 2017 verließ, einen leitenden Produktdirektor, der vor Mai 2017 in Kalifornien arbeitete, eine Person, die zunächst als leitender Direktor für Verbrauchermarketing in Lateinamerika tätig war, einen Community Manager in Moskau, der dort bis 2017 arbeitete sowie den Leiter des Verbrauchermarketings für Südasien von NVIDIA, der diese Funktion bis 2019 innehatte.

Ehemalige Mitarbeiter aus China und Russland sind durchaus entscheidend für die Beurteilung der Frage, ob NVIDIA die eigenen Investoren wirklich in die Irre geführt hat, da viele Krypto-Miner aufgrund der niedrigen Energiekosten im Allgemeinen in diesen Ländern angesiedelt waren. Die Beschwerdeführer unterstellen, dass das Management von NVIDIA die Investoren in der gesamten Affäre in erster Linie irregeführt habe, indem man Einnahmen aus dem Verkauf von Krypto-Währungsprodukten im Vergleich zu den Gesamteinnahmen von NVIDIA im bewussten Zeitraum falsch bewertet haben soll.

Insbesondere soll der Anstieg der Gaming-Einnahmen fälschlicherweise aus Verkäufen an Spieler und nicht an Miner deklariert worden sein und man wirft NVIDIA vor, dass sich die Einnahmen aus Mining-Produkten nur im OEM-Segment niederschlugen, während in Wirklichkeit zwei Drittel der Einnahmen aus dem Mining gemäß der Klage im Gaming-Segment von NVIDIA ausgewiesen wurden.

Im Rahmen der Klage monierten die Kläger auch, dass das Management von NVIDIA die Quelle des Einkommensbooms sehr wohl kannte und genau beobachtete. Darüber hinaus behaupten sie auch, dass die vom NVIDIA-Verkaufsteam in China gesammelten Daten zeigten, dass im Jahr 2017 mehr als 60 % der GeForce-Verkäufe des Unternehmens in China durch Käufe von Minern und nicht von Spielern getätigt wurden.

Der vollständige, geänderte Text des Falles Nr. 4:18-cv-07669-HSG, der beim United States District Court for the Northern District of California Oklahoma Division eingereicht wurde, kann hier auch im Detail noch einmal nachgelesen werden:

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Quelle: wccftech.com

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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