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CORSAIR MP600 Elite 2 TB NVMe SSD im Test – Elite sind nur der Name und der Preis

Der heutige Artikel ist KEIN Aprilscherz, auch wenn er sich stellenweise vielleicht so liest. Mit der MP600 Elite hatte mir Corsair vor einiger Zeit eine SSD zum Testen geschickt, die ich anhand der Testergebnisse und des Preises nicht so richtig logisch einordnen konnte. Denn der Name impliziert eine Menge, aber die Praxis sah dann schon deutlich weniger rosig aus. Also habe ich erst einmal die Preisentwicklung abgewartet und den Straßenpreis immer mal wieder mit der bereits getesteten MP600 Pro XT verglichen. Nachdem sich beide Straßenpreise mittlerweile fast aneinander angeglichen haben, sieht es für die Elite nicht besser aus. Ja, es ist per se keine schlechte SSD und sie hat auch einige Vorteile, aber für den aufgerufenen Preis muss man sicher mehrmals überlegen, was man kauft. Trotzdem will ich Euch die SSD nicht vorenthalten, nur hat diesmal die Zeit sogar gegen diese SSD gespielt, die eher eine GS Pro ist und den Begriff Elite ein wenig ins Absurde umkehrt.

Man nutzt  für diese SSD, so wie fast alle anderen Hersteller auch, einen „dynamischen pSLC Cache“, über den ich zum besseren Verständnis im Laufe des Artikels noch ein paar Worte verlieren muss und den man auf dieser SSD leider ziemlich stark eingekürzt hat. Doch zurück zur SSD, denn das mit einem aktuellen Straßenpreis ab etwa 180 Euro verfügbare Modell mit 2 TB ist nicht günstiger, sondern sogar noch etwas teurer als die MP600 Pro XT, wenn man beide Modelle mit vormontiertem Kühler vergleicht. Das setzt die Messlatte ziemlich hoch und sie wird, das kann ich schon spielern, mit einer lässigen Geste von Nonchalance gerissen. Was Corsair geritten haben mag, so eine SSD für eine stabil überbewerteten Preis anzubieten, konnte ich bis heute nicht ergründen. Die MP600 Pro XT ist gut und schnell, dran muss sich die Eelite nun einmal messen lassen.

Corsair stellt die MP600 Elite in drei unterschiedlichen Ausführungen zur Verfügung. Die erste Variante, wie auch merin Testmuster, kommt mit einem Kühlkörper aus schwarzem Aluminium daher. Es gibt zudem eine Ausführung mit einem weißen Kühlkörper, der optisch zur PlayStation 5 passt. Als dritte Option bietet Corsair eine Version ohne Kühlkörper an, die sich besonders für die Nutzung in Notebooks oder zusammen mit den bereits auf Mainboards integrierten Kühlern eignet.

Die MP600 Elite kommt im kurzen, 8 cm langen M.2-Formfaktor mit PCIe 4.0 x4 als Schnittstelle. Die günstigere MP600GS überträgt die Daten zumindest mit bis zu 4.800 MB/s beim Lesen und 4.500 MB/s beim Schreiben, während es die Pro XT auf bis zu 7.100 MB/s lesend und 6.800 MB/s schreibend bringt. Für die MP600 Elite gibt Corsair bis zu 7000 MB7s lesend und bis zu 6500 MB/s schreibend an, was nur knapp unterhalb der MP600 Pro XT rangiert. Nur wird man diesen klitzekleinen theoretischen Nachteil in der Praxis merken oder wird dann die Performance sogar deutlichere Unterschiede zeigen?

Unboxing, Zubehör und Montage

Corsair verpackt die SSD in dieser Variante samt Kühlblock, was in Zeiten von Mainboards mit integriertem M.2-Kühler sicher keine sonderlich nachhaltige Idee ist, aber es gibt ja auch noch die rund 5 Euro billigere Nacktschnecke. Am Ende braucht man auch gar keinen fetten Extra-Kühler, aber das sehen wir gleich noch. Es ist also eher eine Frage des Geschmacks und der technischen Notwendigkeiten, ob man eine SSD mit vorinstalliertem Kühler kauft. Machbar ist beides, aber nicht zwingend nötig. Egal, was da ist, wird auch so getestet.

Corsair lässt es einem offen, ob man den Kühler nicht doch noch abmontiert, aber man muss auch wissen, dass man sich beim Entfernen die sehr klebrigen Wärmeleitpads irreversibel zerreißt bzw. beschädigt.

Zur besseren Übersicht habe ich jetzt noch das Datenblatt der getesteten Variante für Euch, bevor ich die SSD auf der folgenden Seite entblättere und die Technik samt dynamischem pSLC analysiere:

Controller: Phison PS5027-E27T
DRAM-Cache: entfällt
Speicherkapazität: 500 / 1.000 / 2.000 GB
Speicherchips: 3D TLC (T2BIGA5A1V – Kioxia BiCS6, 162 Layer)
Formfaktor: M.2 (80 mm)
Interface: PCIe 4.0 x4
seq. Lesen: 7000 MB/s
seq. Schreiben:
6000 MB/s
Funktionen: NVMe, NCQ, TRIM, SMART, Garbage Collection
Verschlüsselung: AES 256
Total Bytes Written (TBW):
1.200 Terabyte
Garantie: 5 Jahre
Preis: ab ca. 180 Euro
Preis je GB: 0,08 EUR

Corsair Force Series MP600 Elite 2TB, M.2 2280/M-Key/PCIe 4.0 x4, Kühlkörper (CSSD-F2000GBMP600EHS)

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Corsair Force Series MP600 Pro XT 2TB, M.2 2280/M-Key/PCIe 4.0 x4, Kühlkörper (CSSD-F2000GBMP600PXT)

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Kommentar

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eastcoast_pete

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Kommt mir fast so vor, als ob im Namen der "Elite" ein Bindestrich fehlt; "E-Lite" würde wenigstens die Leistung genauer beschreiben.
Mal im Ernst, für eine DRAM-lose SSD mit dieser schwachen Leistung ist der Preis, wie auch von Dir (@Igor Wallossek ) geschrieben, deutlich zu hoch. Steht halt Corsair und Elite drauf.

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konkretor

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Typisches upselling Produkt. Der große Bruder zieht den Karren. Die unteren Produkte sind dann nur Standard oder sogar darunter.

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ApolloX

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Immerhin scheinbar keine Plastikfolienorgie.

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ssj3rd

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Hm, Kernschrott, noted.

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Ghoster52

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Danke für den Test! Man sieht mal wieder, das man das Thema P/L neu definieren kann/muss.

(E-Bay) Preis : Elite (Ebäh, weil jeden Tag steht ein Dummer auf... :LOL:)
Leistung : E-Lite (wie oben bereits erwähnt, an HW sparen und den Gewinn maximieren)

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DigitalBlizzard

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Krass, genau das fiel mir dazu auch als erstes ein.
Früher war auf Corsair Produkte mal verlass, heute ist gefühlt nur der Name geblieben, der Rest ist E-Lite Produkt zu Elite Preis.
Da wird möglichst billig was zugekauft und gebrandet, , weil der Kunde kauft es ja sowieso, weil Corsair ja über jeden Zweifel erhaben ist.
Wird leider in allen Sparten immer schlimmer

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DigitalBlizzard

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Für knapp 40€ weniger bekommt man ein Lexar, das wohl kaum schlechter sein dürfte, diese Chinesischen YMTC Bands scheinen was zu können

Und selbst bei den RAMs macht Lexar ne gute Figur, die sind klassisch mit SKHynix bestückt.
Oder auch ein Kioxia oder Team würde ich da tatsächlich vorziehen

Und wenn ich schon 170€ ausgebe, dann greife ich ins WD Black oder Kingston Regal, echte Speicherspezialisten, nicht Gemüse Querbeet Bauchladen Corsair.

Ich habe keine Ahnung was Corsair da im Moment für eine Politik verfolgt, hat was von vergolden der Umsätze mit einem Brand

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Ghoster52

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Wer kann, sollte momentan einfach noch warten bis die Preise wieder fallen. ;)
Das hatten wir doch auch schon immer, fallen die Preise wird die Produktion gedrosselt.
Halbes bis 1 Jahr später normalisieren sich die Preise wieder.
Die 4TB Lexar für 180€ im Herbst war echt ein Nobrainer, hätte ich mal eine gekauft (ja hätte hätte Fahrradkette)

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DigitalBlizzard

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Die Preise sind gerade krank, bei Kingston sind die z.T. von heute auf Morgen 30-40%
Lexar habe ich bislang nicht ernst genommen, bis ich die auf Kundenwunsch wegen Budget verbaut habe und extrem positiv überrascht war.
Auch im Moment sind die Lexar SSDs und auch die RAMs echte Alternativen, in Sachen Leistung und Preis.

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Ghoster52

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jein, die Preise steigen seit November/Dezember schon und so krank finde ich es gar nicht.
Im Herbst waren Sie "spottbillig", jetzt haben wir wieder die Preise aus 2021/22
Meine 2TB SSDs (MP600 Pro, PM9A1 & 970 Evo+) lagen da auch zwischen 250-300€ und die 1TB um 100€ (WD770 + 970Evo)

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DigitalBlizzard

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Ja, höher ist besser, das gilt im Hochsprung und beim höchsten Hochhaus, aber bei Preisen gefallen mir die Niedrigen irgendwie besser und meine soziale Ader kriegt bei steigenden Preisen Thrombose.

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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