Vorwort
Eigentlich wollte ich euch im Rahmen dieses Reviews einen Vergleichstest zwischen den Corsair linear Red Switches und den sagenumwobenen Holy Panda Switches präsentieren, die Corsair im Rahmen des Tests ebenfalls zur Verfügung gestellt hat. Leider hat es die Sendung aus Amerika nicht rechtzeitig geschafft, sodass ich den Vergleichstest nicht vorm Release der Tastatur durchführen konnte. Ich werde die Holy Pandas aber auf jeden Fall noch testen und einen kleinen follow-up Artikel dazu veröffentlichen.
Praxistest
Corsair MLX Linear Red mit PBT Keycap
Operating force: 45g
Pre-Travel: 1.9 mm
Distance: 4,0 mm.
Pre-Lubed: yes
Der rote Corsair MLX Switch war mir bisher noch gänzlich unbekannt und ich wurde durchaus positiv überrascht. Der MLX Red ist beispielsweise dem typischen Cherry MX Red deutlich überlegen und fühlt sich durch seine Schmierung auch noch einmal deutlich geschmeidiger an als z.B. die Kailh und Gateron Red Artgenossen. Letzteres macht den MLX Red insbesondere auch für den Gaming-Einsatz interessant. Verglichen habe ich sowohl das Tippgefühl als auch den Sound der Tastatur mit der Nerdytec Cykey und der Sharkoon S3, also den beiden zuletzt getesteten Tastaturen mit ähnlichem Formfaktor.
Die Cykey kann die K65 Plus sowohl was das Tippgefühl (PBT), als auch in puncto Sound locker hinter sich lassen. Gegen die Sharkoon fällt sie sound-technisch zwar etwas ab (die Sharkoon ist nochmal dumpfer und der Sound der Sharkoon Leertaste ist einfach unfassbar befriedigend), das Tippgefühl ist aber mindestens auf Augenhöhe und eher Geschmackssache, denn der Corsair MLX red ist etwas „weicher“ als der Gateron G Pro Yellow. Insgesamt tippt es sich auf der K65 Plus sehr angenehm, als Vielschreiber bevorzuge ich allerdings weiterhin taktile Switches.
Insgesamt macht mir der lineare Standard-Switch von Corsair dank werksseitiger Schmierung insbesondere beim Zocken viel Spaß. Für Gaming „gut bis sehr gut“, für Productivity „ gerade noch befriedigend“.
Leistungsaufnahme
Natürlich habe ich auch die Leistungsaufnahme wieder gemessen, um sicherzugehen, dass die Tastatur im Worst-Case (weiße Beleuchtung mit 100% Helligkeit, in diesem Fall dann eben auch noch das Laden des verbauten Akkus) die USB-Spezifikationen nicht überschreitet. Bei der K65 Plus Wireless war auch im Worst-Case alles im grünen Bereich.
Wie immer habe ich mit „Beleuchtung aus“ (geringster Verbrauch), „Standard-Einstellung“ = Regenbogenwelle mit ca. 75% Helligkeit (typischer Verbrauch) und „statisch weiß mit 100% Helligkeit“ (maximaler Verbrauch) gemessen.
Akku
Da unsere Community offenbar großen Wert auf Nachhaltigkeit legt und fest verbauten Akkus grundsätzlich sehr skeptisch gegenüber steht, sind wir diesem Sachverhalt auch bei der K65 Plus wieder auf den Grund gegangen. Corsair hat sich die Kritik offenbar zu Herzen genommen und man hat von sich aus Informationen über den verbauten Akku angegeben. Zwar sollte man zum Austausch des Akkus nicht unbedingt zwei linke Hände haben, prinzipiell ist ein Austausch aber auch von einem Laien durchführbar und es benötigt dafür lediglich einen kleinen Kreuzschraubendreher und ggf. eine kleine Spitzzange zum Abziehen des kleinen Steckers.
Nachdem das Gehäuse mit Hilfe des besagten Schraubendrehers geöffnet wurde, kann man die Tastatur in zwei Teile „aufklappen“. Am Boden des Gehäuses finden wir eine dicke Silikonmatte vor.
Die Silikonmatte bedämpft das Gehäuse und verleiht der Tastatur dadurch einen satteren Sound beim Tippen. Hier könnte man sicher auch noch einige Modifikationen durchführen, um den Sound noch satter zu bekommen.
Unter der Silikonmatte befindet sich dann der flache Akku, mit doppelseitigem Klebeband am Boden fixiert. Zum Austausch müsste nur der Stecker abgezogen und ein neuer Akku angesteckt werden. Noch schöner wäre an dieser Stelle natürlich ein einfach herausnehmbarer Akku in einem handelsüblichen Format (z.B. 18650), aber das dürfte sich aus Platzgründen wohl recht schwierig gestalten.
Die Laufzeit soll mit deaktivierter Beleuchtung und Bluetooth Verbindung übrigens bis zu 266 Stunden betragen, was ich im Rahmen des Reviews nicht ausprobieren konnte. Bei „normaler Nutzung“ (aktivierte Beleuchtung, 2,4GHz Verbindung) ist mir nach zwei Tagen Nutzung die Beleuchtung aus gegangen (eine im Handbuch auch so beschriebene Energiesparmaßnahme), so hielt der Akku dann tatsächlich auch noch zwei weitere Tage. Je nach Ladestand und Nutzung dauert das Wiederaufladen des Akkus bis zu 5 Stunden.
Sound-Check
Der Sound-Check wurde wie gehabt mit dem Elgato Wave DX am Elgato Wave XLR Interface aufgenommen. Es erfolgte keine Verstärkung.
Normales Tippen
5x Space, 5x Backspace, 5x Enter
Knopf drehen/drücken und Lichttaste
Zwischenfazit
Mit ihren „massenkompatiblen“ linearen Switches richtet sich die K65 Plus wohl vornehmlich an den gut betuchten Gamer – zumindest sehe ich in diesem Bereich die Stärken der Tastatur. Sie ist recht leise und hört sich nicht so „blechern“ bzw. hohl an, wie es einige ihrer größeren Vorfahren noch getan haben. Auch das laute „Pingen“ der Federn hat Corsair mittlerweile ganz gut im Griff, was ich sehr erfreulich finde. Insgesamt könnte der Sound für meinen Geschmack gerne noch etwas dumpfer sein, aber man ist hier definitiv auf dem richtigen Weg.
Lange Texte lassen sich ebenfalls gut tippen, durch den relativ geringen Winderstand und weil es sich eben und lineare Schalter handelt, haut man aber beim versehentlichen Streifen einer benachbarten Taste schnell mal einen ungewollten Buchstaben dazwischen. Etwas schade finde ich die Wahl der Keycaps (relativ flach und dye-sub), da hier die intensive Beleuchtung nicht durchscheinen kann und man eben auch die Symbole im Dunkeln nicht lesen kann.
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