Zwischen all den ganzen Workstation-Benchmarks, die jedes Mal wirklich echte Stundenfresser sind, kam mir der Gedanke was denn wohl wäre, wenn man diese Boliden auf Crysis von 2007 loslassen würde. Geht da endlich mal was in Ultra-HD? Gut, ein wenig dekadent ist das Ganze natürlich schon, aber warum eigentlich nicht? DirectX10 ist jetzt nun nicht so lange her und was sind schon 12 Jahre in der IT, um endlich mal die Mutter aller Fragen beantworten zu können? Viel und nichts…
Und da die neue Workstation-Grafikkarten Teststation endlich fertig geworden ist und auch genutzt werden will, habe ich, quasi mal eben so zwischendurch, einfach Crysis installiert und gleich mit gebenchmarkt. Mit einem erstaunlichen Ergebnis übrigens, denn bis auf die manuell über die Konsoleneingabe gepatchte Bildschirmauflösung von 3840 x 2160 Pixeln habe ich nichts weiter getweakt. Die Grafikeinstellungen liegen allerdings auf dem damaligen Maximalwert, was ich eigentlich bei dieser hohen Auflösung und der Zeitspanne von 12 Jahren eigentlich nur fair finde.
Ich habe diese Geschichte natürlich auch als Video veröffentlicht, denn Bewegtbilder geben dann doch noch etwas mehr her als nur statische Balken und Kurven. Diese wiederum nerven in einem Video auch irgendwie. Also konsumiert man am Ende sicher beides, was dann auf das beliebte Web-Tubing hinausläuft. Also Video mit Textergänzung und vise versa, je nach Standpunkt. Doch kommen wir doch einfach gleich zu den Fakten, wo mit der aktuell schnellsten Workstation-Grafikkarte in Form der Quadro RTX 6000 und die Vorgängerin Quadro P6000 auf ein Spiel treffen, dass sich über mehr als ein Jahrzehnt den Ruf als Grafikkartenmörder redlich erarbeitet hat.
Ultra-HD? Also mal ehrlich, wie eine Auflockerungsübung sieht das nicht aus, aber es geht – Gott sei Dank und endlich! Trotzdem bleiben natürlich Fragen offen, denn gerade bei Explosionen bricht die Framerate dann schon ordentlich ein. Doch werfen wir anfangs erst einmal den Blick auf die FPS, deren Verlauf, die Perzentile und die Frametimes in der Gegenüberstellung!
Der Knick in der Kurve zeigt genau die Stelle, wo ich das Fahrzeug hochgejagt habe. Was die Kurve der Quadro RTX 6000 allerdings auch sehr deutlich zeigt ist der ärgerliche Umstand, dass hier die CPU stellenweise ganz offensichtlich bereits limitiert. Man wird es also kaum deutlich schneller spielen können, solange die Vegetation so detailliert dargestellt wird. Die paar wenigen Threads fordern die CPU nämlich bereits extrem.
Die Kurve mit den Perzentilen zeigt dann das, was sich oben in der Balkengrafik bereits angedeutet hat: die alte Pascal-Karte ist schnell, aber es reicht nicht annähernd, um wenigstens die Rücklichter der Turing-Karte zu sehen. Turing-Titan vs. Pascal-Titan 1:0.
Werfen wir nun einen Blick auf die Frame Time der beiden Durchläufe. Da es nur zwei Karten sind, spare ich mir an dieser Stelle auch die Einzelgrafiken, denn es ist ja übersichtlich genug. Rot unterliegt blau sichtbar.
Das kann man nun noch als Balkengrafik aufschlüsseln, um ein besseres Feeling für die Zeiträume zu bekommen, in denen die Frames anteilig gerendert werden:
Und was ich schon lange geahnt habe, auch die Varianzen lassen die Quadro P6000 hinten anstehen. Allerdings zeigt sich hier einmal mehr, dass die eigentlich gut aussehenden 91 FPS für die Quadro RTX 6000 nicht durchgehend viel wert sind, denn es mikroruckelt selbst hier ab und an ein wenig!
Und das Fait? Ja, es läuft! Sogar in Ultra-HD. Aber vor allem die Quadro RTX 6000 zeigt auch, dass es noch andere Limits als nur die Grafikkarte gibt. Crysis ist nämlich auch etwas CPU-mordend, weil trotz aufwändiger Animation der Umwelt die Parallelisierung auf der Strecke bleibt. Naja, 2007 eben. Und so wird dieses Spiel sicher auch noch die Generation(en) nach mir umtreiben und die Mutter aller Fragen dann langsam zur Urgroßmutter. Can it run Crysis? Yes, but…
Und hier ist natürlich auch noch das bereits angedrohte Video. Enjoy!
Und für die Vergesslichen oder Neugierigen, habe ich auch das Testsystem noch einmal tabellarisch zusammengefasst:
Test System and Equipment |
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Hardware: |
Intel Core i9-9900 K 4x 8GB G.Skill FlareX DDR4 3200 |
Cooling: |
Alphacool Eisblock XPX Alphacool Eiswolf (modified) Thermal Grizzly Kryonaut |
Case: |
Raijintek Paean Open Benchtable |
Monitor: | BenQ PD3220U |
Power Consumption: |
Non-contact direct current measurement on PCIe slot (riser card) |
Thermal Imager: |
1x Optris PI640 + 2x Xi400 Thermal Imagers Pix Connect Software Type K Class 1 thermal sensors (up to 4 channels) |
Acoustics: |
NTI Audio M2211 (with calibration file) Steinberg UR12 (with phantom power for the microphones) Creative X7, Smaart v.7 Own anechoic chamber, 3.5 x 1.8 x 2.2 m (LxTxH) Axial measurements, perpendicular to the centre of the sound source(s), measuring distance 50 cm Noise emission in dBA (slow) as RTA measurement Frequency spectrum as graphic |
OS: | Windows 10 Pro (1909, all Updates) |
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