Palit ordnet die Geforce GTX 1080 Ti SuperJetstream unterhalb der GameRock Premium Edition ein, nutzt aber die gleiche Platine, dafür keine Vortex-Lüfter. Wie gut ist dieses Modell nun im Vergleich zum eigenen Spitzenmodell und den Mitbewerberkarten? Genau diese Frage haben wir uns auch gestellt und wollen sie mit dem heutigen Test auch beantworten.
Die Karte folgt rein optisch der SuperJetstream-Linie, auch wenn einige kleinere Schönheitsoperationen vorgenommen wurden. Schneller macht dies die Karte natürlich noch lange nicht, aber etwas ansehnlicher schon.
Da die eigentliche Performance aller Boardpartnerkarten eher vom tatsächlich erreichten Boost-Takt, und somit ursächlich von der Kühlung, dem Power Target und vor allem auch der Güte des jeweiligen Chips abhängen, ist jeder nur auf Benchmarkbalken basierende Test eher eine auf Zufällen basierende Momentaufnahme eines einzelnstehenden Exemplars. Genau deshalb haben wir den Schwerpunkt dieser Einzelreviews vor allem auf die eigentliche technische Umsetzung jedes Modells gelegt und dies mit unserem Equipment auch sehr gut dokumentieren können.
Unboxing, Abmessungen und Anschlüsse
Das Zubehör beschränkt sich auf die üblichen Dreingaben wie DVD, Manual und 8-Pin-Adapter. Ansonsten gibt es nur die Karte. Auf deren genaues Platinen- und Kühldesign werden wir später noch gesondert eingehen. Die wichtigsten Features zeigen wir zunächst zusammengefasst in einer Tabelle:
Übersicht der Einbaumaße, Features und Anschlüsse | |
---|---|
Einbaulänge: |
28,6 cm (Slot-Blende bis Ende Abdeckung) |
Einbauhöhe: |
12,5 cm (Oberkante Slot bis Oberkante Karte) |
Einbautiefe: |
5,0 cm (2,5-Slot) 0,5 cm Backplate |
Gewicht: |
1329 Gramm |
Backplate: | Ja, mit passiver Kühlfunktion |
Kühlung: | Luftkühlung Horizontal ausgerichtete Kühllamellen |
Lüfter: |
2x 10 cm (9,5 cm Rotordurchmesser) |
Anschlüsse Slotblende: |
3x DisplayPort 1.4 1x HDMI 2.0 1x Dual-Link DVI-I |
Sonstige Anschüsse: |
2x SLI Connector |
Spannungsversorgung: |
2x 8-Pin PCI-Express |
Außenansichten
Betrachten wir nun die Karte von außen. Palit setzt, wie viele andere auch, wieder auf eine matte, graphit-farbene Abdeckung aus Kunststoff, die haptisch und optisch in Ordnung geht. Die Zeiten der roten oder goldfarbenen Kunststoffaufbauten scheinen also auch hier vorbei zu sein. Die chromähnliche Applikation sieht nett aus, ist aber extrem kratzempfindlich.
Die Kühllamellen sind vertikal ausgerichtet, die zwei 8-Pin-Buchsen der externen Spannungsversorgung sind um 180° gedreht eingebaut. Das Logo an der Oberseite ist mit einer RGB Hintergrundbeleuchtung versehen und kann mittels eigener Software auch farblich individualisiert werden.
Bei den Anschlüssen setzt man auf nur einen HDMI-Ausgang, was z.B. VR-Brillen nicht sonderlich entgegenkommt.
Spezifikationen
Der GPU-Z Screenshot zeigt uns bereits vorab die wichtigsten Eckdaten, wobei der tatsächlich erreichte Boost bei unserem Modell natürlich höher lag. Das wiederum relativiert solche theoretischen Angaben ein wenig, so dass wir wirklich auf die später folgenden Testergebnisse verweisen wollen:
Abschließend das Ganze noch einmal als tabellarischer Vergleich zu den anderen, relevanten Grafikkartenmodellen:
Nvidia Titan X (Pascal) |
Nvidia GeForce GTX 1080 Ti FE |
Palit GTX 1080 Ti SuperJetstream |
Nvidia GeForce GTX 1080 FE |
Nvidia GeForce GTX 980 Ti |
|
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GPU |
GP102 | GP102 | GP102 | GP104 | GM200 |
CUDA-Kerne |
3584 | 3584 | 3584 | 2560 | 2816 |
Basistakt | 1417 MHz | 1480 MHz | 1557 MHz |
1607 MHz | 1000 MHz |
Boost-Takt |
1531 MHz+ | 1582 MHz+ | 1671 MHz |
1733 MHz+ | 1076 MHz+ |
Speichergröße & -typ |
12 GByte GDDR5X |
11 GByte GDDR5X |
11 GByte GDDR5X |
8 GByte GDDR5X |
6 GByte GDDR5 |
Die-Größe |
471 mm² | 471 mm² | 471 mm² | 314 mm² | 601 mm² |
Prozesstechnik |
16 nm | 16 nm | 16 nm | 16 nm | 28 nm |
Transistoren |
12 Mrd. | 12 Mrd. | 12 Mrd. | 7,2 Mrd. | 8 Mrd. |
Streaming Multiprozessoren (SM) |
28 | 28 | 28 |
20 | 22 |
GFLOPS (Basistakt) |
10.157 | 10.609 | 11.161 |
8.228 | 5.632 |
Textureinheiten |
224 | 224 | 224 | 160 | 176 |
Texturfüllrate |
317,4 GT/s | 331,5 GT/s | 348,8 GT/s |
257,1 GT/s | 214 GT/s |
ROPs |
96 | 88 | 88 |
64 | 96 |
Pixelfüllrate |
136 GPix/s | 130,24 GPix/s | 137,0 GPix/s |
114,2 GPix/s | 116,7 GPix/s |
Speicherdatenrate |
10 GBit/s | 11 GBit/s | 11 GBit/s | 10 GBit/s | 7 GBit/s |
Speicherbus |
384 Bit | 352 Bit | 352 Bit | 256 Bit | 384 Bit |
Speicherbandbreite |
480 GByte/s | 484,4 GByte/s | 489,3 GByte/s | 320 GByte/s | 336 GByte/s |
L2-Cache |
3 MByte | 2816 KByte | 2816 KByte | 2 MByte | 3 MByte |
TDP |
250 Watt | 250 Watt | 300 Watt (PT) |
180 Watt | 250 Watt |
Testsystem und Messmethoden
Das neue Testsystem und die -Methodik haben wir im Grundlagenartikel “So testen wir Grafikkarten, Stand Februar 2017” (Englisch: “How We Test Graphics Cards“) bereits sehr ausführlich beschrieben und verweisen deshalb der Einfachheit halber jetzt nur noch auf diese detaillierte Schilderung. Wer also alles noch einmal ganz genau nachlesen möchte, ist dazu gern eingeladen. Allerdings haben wir CPU und Kühlung noch einmal verbessert, um für diese schnelle Karte mögliche CPU-Flaschenhälse weitgehend auszuschließen.
Interessierten bietet die Zusammenfassung in Tabellenform schnell noch einen kurzen Überblick:
Testsysteme und Messräume | |
---|---|
Hardware: |
Intel Core i7-6900K @4,3 GHz MSI X99S XPower Gaming Titanium Corsair Vengeance DDR4-3200 1x 1 TByte Toshiba OCZ RD400 (M.2, System SSD) 2x 960 GByte Toshiba OCZ TR150 (Storage, Images) Be Quiet Dark Power Pro 11, 850-Watt-Netzteil Windows 10 Pro (alle Updates) |
Kühlung: |
Alphacool Eisblock XPX Alphacool Eiszeit 2000 Chiller 2x Be Quiet! Silent Wings 3 PWM (Closed Case Simulation) Thermal Grizzly Kryonaut (für Kühlerwechsel) |
Gehäuse: |
Lian Li PC-T70 mit Erweiterungskit und Modifikationen Modi: Open Benchtable, Closed Case |
Monitor: | Eizo EV3237-BK |
Leistungsaufnahme: |
berührungslose Gleichstrommessung am PCIe-Slot (Riser-Card) berührungslose Gleichstrommessung an der externen PCIe-Stromversorgung direkte Spannungsmessung an den jeweiligen Zuführungen und am Netzteil 2x Rohde & Schwarz HMO 3054, 500 MHz Mehrkanal-Oszillograph mit Speicherfunktion 4x Rohde & Schwarz HZO50, Stromzangenadapter (1 mA bis 30 A, 100 KHz, DC) 4x Rohde & Schwarz HZ355, Tastteiler (10:1, 500 MHz) 1x Rohde & Schwarz HMC 8012, Digitalmultimeter mit Speicherfunktion |
Thermografie: |
Optris PI640, Infrarotkamera PI Connect Auswertungssoftware mit Profilen |
Akustik: |
NTI Audio M2211 (mit Kalibrierungsdatei) Steinberg UR12 (mit Phantomspeisung für die Mikrofone) Creative X7, Smaart v.7 eigener reflexionsarmer Messraum, 3,5 x 1,8 x 2,2 m (LxTxH) Axialmessungen, lotrecht zur Mitte der Schallquelle(n), Messabstand 50 cm Geräuschentwicklung in dBA (Slow) als RTA-Messung Frequenzspektrum als Grafik |
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