Grafikkarten Testberichte VGA

Palit GeForce GTX 1080 Ti SuperJetstream im Test

Zusammenfassung

Ob die Karte besser ist, als die hauseigene und sehr ähnliche GamingRock Premium Edition, sei mal dahingestellt. Man müsste es wohl eher mit Jain beantworten. Fakt ist, dass man ohne die, im Aufbau sehr hohen Vortex-Kühler, etwas mehr Kühlerfläche bereitstellen kann. Allerdings sind die 15 Rotorblätter der beiden Lüfter zu sehr auf statischen Druck ausgerichtet, was am Ende zwar kühlt, aber auch deutlich hörbar wird.

Der Grund für diesen Aufwand bei der Kühlung liegt im Power-Target begründet, das mit 300 Watt ab Werk einfach viel zu hoch angesetzt ist. Genügsamere 275 Watt hätten es sicher auch getan, was die Leistungsaufnahme und damit auch die Abwärme deutlich reduziert hätte. Was man nicht als Abwärme produziert, muss man auch nicht später aufwändig wieder wegkühlen.

Die Umsetzung des Heatsinks für die Spannungswandler ist nahezu perfekt gelungen und entspricht fast deckungsgleich dem, was wir immer wieder eingefordert hatten. Man findet kaum thermische Hotspots und für die auftretenden Verlustleistungen ist das gemessene Resultat wirklich gut. Da ärgert es doppelt, dass die Karte beim Power-Target und der Lüfterkurve so unausgeglichen agiert.

Wir würden deshalb dringend empfehlen, das Power-Target um ca. acht bis 10 Prozent manuell abzusenken. Das schafft um fast 8 Kelvin niedriger liegende Temperaturen und sogar noch einen leicht höheren Boost-Takt im aufgewärmten Zustand!

Am Ende bleibt also nur wenig Kritik offen, was eigentlich für Palit spricht. Das Wichtigste haben wir jetzt noch einmal gegenübergestellt:

Pro
Ausgeglichen
Kontra
– Relativ kurz
– Kaum Spulenfiepen
– Spannungswandlerkühlung
– Nicht übermäßig schwer
– Akzeptabler Kühler
– Leistungsaufnahme
– Relativ laut
– Zu hoch angesetztes Power-Target
– Hohe Leistungsaufnahme

Fazit

Einen expliziten Kauftipp würden wir wegen der Defizite beim Power-Target und der einhergehenden Folgen zwar nicht direkt aussprechen wollen, dafür aber eine Kaufempfehlung für alle, die nicht das allerletzte Quäntchen an Leistung bei manueller Übertaktung herausquetschen wollen, sondern im Gegenzug auch mit einer Absenkung des Power-Targets leben können, die sogar noch Vorteile beim Takt bringen kann.

Insgesamt macht die Karte also einen guten Eindruck und sie könnte sich mit einem passenden BIOS-Update sicher auch noch deutlich besser positionieren. Wer sich die manuellen Änderungen selbst zutraut, kann jetzt schon bedenkenlos zugreifen, wenn es nicht die Megadragonhyperblingbling-Karte sein soll und muss.

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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