Passend zum Thema Vorauszahlung, Nachzahlungen und Heizkosten habe ich mich diesmal einem selbst finanzierten und eher unfreiwilligen Selbstversuch unterworfen. Fast 4000 Euro Vorauszahlung pro Jahr mehr sollten doch eigentlich ausreichen, um sich von alten Nachlässigkeiten zu trennen und dafür die Zusatzkosten für die Anschaffung zu akzeptieren. Denn amortisieren könnte sich das Ganze ja bei den aktuellen Preisen bereits im ersten Jahr. Unser Hauseigentümer lässt fleißig weiter mit Gas heizen, obwohl Fernwärme mittlerweile anliegt. Gut, darüber darf man sich natürlich ärgern und aufregen, ändern kann man das erst einmal nicht. Bleibt also nur die Selbsthilfe.

Nun bin ich leider vielbeschäftigt und hatte auch die nötige Beschaffung etwas verdrängt. Zwei der FRITZ! Dect 302 von AVM hatte ich mir bereits vor längerem gekauft und auch damals schon fast 70 Euro gezahlt – pro Stück. Naja, und dann hatte ich das erst einmal wieder aus den Augen verloren. Nachkaufen? Sagen wir es mal so, die Teile sind die neuen Grafikkarten und F5 lohnt sich durchaus, wenn man etwas sparen und nicht lange warten möchte. Mittlerweile sind wir am Markt bei rund 100 Euro angelangt, was eigentlich bereits inakzeptabel viel ist. Meine mittlerweile 8 Stück kosteten mich im Durchschnitt knapp 80 Euro inkl. Versand. Teuer, aber gerade noch vertretbar. Womit ich auch klarstellen will, dass wieder alles vom eigenen Geld selbst gekauft wurde und hierfür kein Sample-Sponsoring seitens AVM stattfand. Knapp 640 Euro für ein paar lausige Regler und der Händler (Scalper) lacht einen glatt aus.
Wer sich jetzt fragt, warum ich mir keine günstigeren Mitbewerber-Produkte gekauft habe, dem kann man das recht schnell beantworten: Weil ich einerseits keine Cloud-basierte Lösung mehr wollte und trotzdem nicht auf die bequeme App-Steuerung parallel zu einem übersichtlichen Webinterface verzichten möchte! Die ersten smarten Thermostate aus dem Jahr 2020 konnte ich nach knapp 7 Monaten nämlich wieder ausbauen – der chinesische Anbieter hatte einfach den Server abgeschaltet. Cloud tot, Regler tot. Ferntod also. Alibaba ist zwar schön billig, aber das Risiko war es mir dann einfach nicht mehr wert. Und ja, ich gebe es zu: Etwas Paranoia hat man da ja mittlerweile auch. Und genau jetzt kommen die Heizkörperthermostate von AVM ins Spiel, von denen sich maximal 12 mit meiner FRITZ!Box 4060 verbinden lassen.

Und nein, perfekt ist so ein AVM FRITZ! Dect 302 auch nicht, denn da gibt es Vieles, das nicht bis zu Ende gedacht wurde. Aber es ist ein praktikabler und mittlerweile auch sehr teurer Kompromiss, den ich trotzdem zähneknirschend eingegangen bin. Naja, die vergilbten alten Handregler waren auch mal überfällig und ich habe es satt, ständig zwischen den Etagen hin und her zu sausen und z.B. früh, vorm Arbeiten, das Labor manuell zu temperieren, in der Küche für die Kids die Esstemperatur abzusichern (damit der Kakao nicht in der Hand einfriert) und das Schlafzimmer nach dem Schlafen tagsüber in den Idle-Modus abzukühlen. Gleichzeitig muss man den Taupunkt beachten und sich nicht durch zu viel falschen Geiz den Schimmel ins Haus holen. Das alles zusammen ist schon eine Halbtagsbeschäftigung, die ich gern weiterverteilen möchte. Also muss ich jetzt fritzen lassen.
Lieferumfang
Also wirklich viel bekommt man nicht, aber was braucht man denn auch? Es gibt den mit drei AAA-Batterien vorbestückten Dect 302, eine Art Quick-Start-Guide und einen Danfoss RA Adapter (mit Schraube und Mutter). Bis auf diese eine Ausnahme passt die Überwurfmutter jedoch auf alle gängigen Heizkörper, was schon einmal gut ist. Aber auch hier steckt der Teufel im Detail! Dazu muss ich gleich noch ein paar Worte verlieren, aber es ist alles trotzdem alles kinderleicht umzusetzen, wenn man etwas mitdenkt und vorher weiß, worauf es ankommt.
Das Teil wiegt ganze 150 Gramm und ist nicht allzu schwer. Bei den Abmessungen hat man sich vor allem bei der Länge von 9,3 cm dankenswerterweise an gängigen Handthermostaten orientiert, was aber nicht heißt, dass man vor allem beim geplanten Einbau in Nischen nicht den verfügbaren Platz überprüfen müsste. Hierbei sind auch noch ca. 2 cm für die sichere Montage draufzurechnen. Und das kann mit etwas Pech schon echt eng werden. Zum Thema Batterien sage ich gleich noch etwas, hier erst einmal das Datenblatt, welches mir eine weitere Text-Wall erspart:
Wir werden gleich sehen, dass der mechanische Einbau ein Kinderspiel ist und auch das Setup schnell vonstatten geht. Genau deshalb habe ich mich ja auch für den Dect 302 entschieden, denn ich bin ein fauler Sack und noch so richtig schön oldschool. Ich ziehe nämlich ein übersichtliches Webinterface (mit Maus und Tastatur) dem ganzen hippen App-Cloud-Smartphone-Gefingere immer noch vor.
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