Gruppentherapie
Wer mehrere Heizkörper in einem Raum oder mehrere Räume mit gleichem Nutzerverhalten zusammen steuern und regeln möchte, der kann dafür die Gruppen-Funktion nutzen. Hier vererbt die übergeordnete Gruppe die Eigenschaften an alle untergeordneten, also die zugehörigen Thermostate. Das ist überaus praktisch, vor allem auch dann, wenn sogar unterschiedliche Heizperioden festgelegt werden sollen, oder man z.B. eine Einliegerwohnung im Urlaub nicht kalt werden lassen möchte, den Rest aber herunterregelt.
Das Anlegen der Gruppe und Bearbeiten ist etwas redundant geregelt, aber was soll’s. Lieber eine Maske mehr, als eine zu wenig. Das Fein-Tuning funktioniert hierfür dann genauso, wie für alle einzelnen Regler auch. Ich muss das also nicht noch einmal haarklein erklären, denn das hatten wir ja eben auf der vorigen Seite.
Steuerung und Überwachung über die Apps
Natürlich kann man den Fernzugriff der FRITZ!Box auf über den Browser aktivieren und nutzen, aber auf den eher kleinen Displays macht sich das mit einer oder mehreren Apps deutlich besser. Zur Verfügung stehen MyFRITZ! (unten Links) für die Nutzung im WLAN oder Smart Home (unten rechts) für WLAN und mobile Nutzung außerhalb der eigenen vier Wände.
Smart Home lässt sich sehr einfach konfigurieren und findet eine für den Zugriff freigegebene FRITZ!Box an einem beliebigen Ort der Welt, solange ein Internetzugriff besteht. Dann lässt sich das Ganze nicht nur überwachen, sondern analog zum Einstellungs-Menü sogar neu konfigurieren. Das ist gut für Vergessliche und alle, die sich auch nach dem dritten Zurücklaufen nicht sicher sind, ob der Herd auch wirklich aus ist. Zumindest bei der Heizung kann man das ab sofort auch therapieren. Die 24-Stunden-Verlaufsgrafik für die Raumtemperatur gibt es auch hier in der App.
Zusammenfassung und Fazit
Positiv: Der AVM FRITZ! Dect 302 ist intuitiv und einfach zu bedienen, besitzt zweckmäßige Abmessungen und ist sehr einfach zu installieren. Er benötigt keine Cloud oder Online-Registrierung und läuft im Heimnetz notfalls auch ohne Internet. Mit drei AA-Batterien kommt man locker über mehr als nur eine Heizperiode und das Display reicht für das einfach Monitoring ebenfalls völlig aus. Das Gerät fügt sich nahtlos ins Produktportfolio ein und sowohl die Verwaltung über die FRITZ!Box, als auch die Nutzung der Apps sind vorbildlich gelöst.
Negativ: Was mich etwas stört, ist das Missverhältnis von Preis und Funktionalität. Mit nur einer einzigen Zieltemperatur bewegt man sich hier schon im minimalistischen Umfeld, was wirklich schade ist. Mit mindestens zwei unterschiedlichen Zielvorgaben wäre dieses Manko sicher fix beseitigt. Auch die Geschwindigkeit, mit der Änderungen und Rückmeldungen ankommen, ist immer noch viel zu hoch. Das mit der funktionierenden Fenster-Auf-Erkennung ist sehr standortabhängig und man vermisst im Portfolio einfache Temperatursensoren ohne den großen Schnickschnack. Was auch schmerzlich fehlt, ist ein integrierter oder externer Feuchtemesser für die Raumluft. Mit einem externen Modul könnte man sogar noch die Temperatur der jeweiligen Wand prüfen und so dafür sorgen, dass man die Taupunkttemperatur nicht unterschreitet. Erst das wäre dann wohl richtig smart.
Die aktuellen Preise von fast 100 Euro machen dieses Gerät leider zu einer Nicht-Kauf-Geschichte, weil es schlicht den Preis nicht wert ist. Dann doch lieber-Cloud-Gängelung mit China-Gedenksekunde und Xi-Spionage-Paket, aber man bekommt mindestens zwei bis drei Thermostaten fürs gleiche Geld. Mein Einsatz von weit über 600 Euro ist kaufmännisch noch nicht plausibel, das merke ich dann erst bei der nächsten Abrechnung. Man hätte mit deutlich weniger Geld sicher mindestens das gleiche Ziel erreichen können. Sicher nicht ganz so bequem und einfach, aber es geht auch ohne den Luxus-Aufschlag.
Dass sich solche Thermostaten lohnen, weiß ich noch aus meinem Erstversuch 2020 mit der China-Ware von Alibaba, denn 2021 habe ich dann im Gegensatz dazu fast 30% mehr Verbrauch. Ich hoffe doch, dass sich das jetzt 2022 wieder auf das Niveau von 2020 einpegelt. Denn dann liegt die Ersparnis bei den heutigen Preisen schon bei weit über 1000 Euro und auch der Fritz hätte zwar immer noch eine goldene Nase, aber zumindest eine, die sich auch bezahlt gemacht hat. Ich werde Euch zu gegebener Zeit mal ein Update zukommen lassen. In der Zwischenzeit mache ich mich noch auf die Suche nach zwei weiteren Dect 302, deren Preis aber nicht über 80 Euro liegen sollte. Denn langsam hört der Spaß wirklich auf und ich wechsle in den Wut-Modus.
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