AMDs nächste große CPU-Einführung für das Desktop-Segment wird die auf dem Zen 2 basierende Ryzen 4000 ‘Renoir’ APU-Linie sein. Was diese CPUs jetzt so richtig interessant macht, ist die Tatsache, dass sie eine gute Balance von Grafik- und Prozessorkern im gleichen Gehäuse bieten dürften und somit preisgünstige PC-Builds ermöglichen, die in der Lage sind, gleichzeitig in verschiedenen Anwendungen zu spielen und schnell zu arbeiten. Die jüngsten Leaks haben bereits angedeutett, dass AMD mit seiner nächsten APU-Linie ein großes Update liefern könnte.
Die neueste AMD Ryzen 4000 ‘Renoir’ APU ist in der User Benchmark-Datenbank aufgeführt und von TUM_APISAK entdeckt worden (siehe unten).
AMD Eng Sample: 100-000000149-40_40/30_Y
AM4, 1 CPU, 8 cores, 16 threads
Base clock 3 GHz, turbo 3.95 GHz (avg)Asrock B550 Taichihttps://t.co/a5aO2qvl9e
— APISAK (@TUM_APISAK) May 7, 2020
Den durchgesickerten Daten zufolge verfügt die Ryzen 4000 CPU über 8 Kerne und 16 Threads, die mit einer Grundfrequenz von 3,0 GHz und einer Boost-Frequenz von 4,0 GHz getaktet werden. Die Kerntakte sind wahrscheinlich auf die frühe Natur dieses Chips zurückzuführen, da die CPUs für den Einzelhandel später sicher mit wesentlich schnelleren Takten ausgeliefert werden dürften.
Das technische Muster hat den Codenamen “100-00000000149-40_40/30_Y”, der laut Komachi die Kennung für RN-A1 SKUs oder Renoir für die AM4-Plattform ist. Die CPU wurde auf einem ASRock B550 Taichi-Motherboard getestet, das gestern angekündigt wurde. Es ist anzunehmen, dass die Renoir-Prozessorreihe von AMD mit beiden Motherboards der Serien B450/X470 und B550/X570 kompatibel sein wird. Der Leaker Rogame berichtet auch, dass es mindestens zwei Renoir-Chips gibt, die aktuell getestet werden. Einer davon ist eine 3,5-GHz-CPU mit einem mit 1750 MHz getakteten Grafikprozessor und eine 3-GHz-Variante, bei der der Grafikprozessor ebenfalls mit 1750 MHz getaktet ist.
Renoir Desktop
Two chips are being tested
> 3.5GHz CPU, 1750MHz iGPU
> 3GHz CPU, 1750MHz iGPU (likely the 8C Eng Sample: 100-000000149-40_40/30_Y from Userbenchmark)I believe both are 8C
— _rogame (@_rogame) May 8, 2020
Beide Varianten werden wahrscheinlich 8 Kerne und 16 Threads aufweisen, was eine der größten Verbesserungen gegenüber den Ryzen 3000G APUs mit 4 Kernen und 8 Threads darstellen würde. Schnelle Zen 2-Kerne zu haben ist die eine Sache, aber die Verdoppelung im Vergleich zu den Zen+-Kernen der vorherigen Generation hebt sie auf ein ganz neues Niveau. Die Renoir-Chips von AMD sind ebenfalls vollständig monolithisch aufgebaut und bieten, wie man es bei den mobilen Plattformen gesehen hat, auch eine etwas bessere Leistungseffizienz im Vergleich zu den Desktop-basierten Zen 2-Chips. Die spezifische Anzahl der CUs, die die Desktop-Chips von Renoir aufweisen werden, sind nicht bekannt, aber am wahrscheinlichsten ist wiederum der Einsatz von 8 CUs, genau wie beim Ryzen 9 4900HS, was dann 512 Stream-Prozessoren entspricht.
AMD könnte das sogar noch ausbauen, da die 65W-APUs mehr Spielraum für ihre Unterstützung bieten, aber das scheint zum jetzigen Zeitpunkt eher unwahrscheinlich. Die Speicherunterstützung würde wohl bei 3200 MHz (nativ) bleiben, aber man wird sichergehen können, dass höhere Speichertakte wesentlich bessere Leistungsergebnisse erzielen werden. Das bliebe dann jedoch wie immer dem jeweiligen Käufer und seinem Experimentiertrieb überlassen.
Was die Leistung betrifft, so erreicht die AMD Ryzen 4000 ‘Renoir’ 8 Core ES CPU immerhin 130 Punkte bei 1-Core, 264 Punkte bei 2-Core, 524 Punkte bei 4-Core, 1051 Punkte bei 8-Core und 1087 Punkte bei 64 Core-Benchmarks. Die Plattform, auf der der Chip getestet wurde, verfügte allerdings nur über ein einzelnes 8-GB-DDR4-Speichmodul, das zudem mit mickrigen 2133 MHz getaktet wurde. Das gibt am Ende erst einmal wenig Aufschluss über die tatsächliche Performance.
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