Viele Kollegen, so auch mein langjähriger Bekannter Usman Pirzada von Wccftech, dessen Quellen meist recht valide sind, spekulieren (auch gemeinsam im Chat) seit Langem, ob man die kommende Konsolengeneration nun als echten Maßstab für die RDNA2-Architektur nehmen könne, die AMD dann als Radeon-Grafikkarte launchen wird, oder eben auch nicht. Und eine von Usmans Quellen, die mit dieser Angelegenheit bestens vertraut sein soll, ließ mittlerweile durchblicken, dass sich AMDs RDNA2-Implementierung für die kommenden Grafikkarten überhaupt nicht mit der Umsetzung der Konsolen der nächsten Generation vergleichbar sein soll. Gut, selbst rumfragen kostet nichts und so erfuhr ich am Ende sher ähnliche Dinge, die aber auf Grund der verständlichen Verdongelung der beteiligten Mitarbeiter, gewohnt schwammig ausfielen.
Es gibt somit wohl einen sehr triftigen Grund, warum sowohl bei der PS5 als auch der Xbox Serie X die verwendete Architektur offiziell ganz bewusst als “Custom RDNA2″ statt nur als “RDNA2” aufgeführt wird. Dies ist ein interessanter Punkt, den AMD immer wieder erwähnt und sogar darauf besteht, es der Vollständigkeit halber stets mit anzuführen. Man möchte demnach bei AMD ganz offensichtlich nicht, dass die Spieler die in der Xbox X und PS5 verwendete RDNA2 mit der der kommenden Radeon-Karten vergleichen bzw. verwechseln. Daher wohl also auch das magische Präfix “custom”.
Jetzt kann man natürlich genüsslich über alles spekulieren, aber wenn sich (nicht nur) ein AMD-Insider zumindest zu einer geheimnisvollen Aussage im “Aber ICH habe nichts gesagt!-Stil hinreißen lässt, könnte dort durchaus etwas dran sein. Ursprünglich sollten die kommenden Big-Navi-GPUs von AMD bis zum Ende des zweiten Quartals gelauncht werden, aber es bleibt abzuwarten, ob die anhaltende Coronavirus-Krise Auswirkungen auf diesen Termin haben wird. Allerdings wird eine Verschiebung um ein oder zwei Quartale leider immer wahrscheinlicher, da habe ich auch meine eigenen Quellen bemüht, deren Einschätzungen sich diesbezüglich (leider) deckten.
AMD hat jedoch bereits enthüllt, dass die kommenden RDNA2-basierten GPUs Unterstützung für Direct X 12 Ultimate APU bieten werden – was diesen Grafikkarten einen ziemlichen Vorteil gegenüber der aktuellen Navi-Generation verschaffen dürfte. DX12 Ultimate erfordert, wie andere DirectX-APIs vor der Veröffentlichung, einen bestimmte Funktions-Level. Aktuell stehen man da bei 12_1, so dass man dann von 12_2 oder höher ausgehen kann. Jetzt sind wir zwar alle nicht wirklich schlauer, dafür aber umso neugieriger.
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