Sollte man für seinem Laptop bei gleichem Preis und vergleichbarer Plattform nun eher einen Intel-Prozessor oder eine AMD-CPU wählen? Das ist DIE Frage aller Fragen, die seit Jahren immer wieder gestellt wird und bisher doch so schwer zu beantworten war, weil fast immer der direkte Vergleich fehlte. Die nach wie vor bestehende Kooperation mit Tom’s Hardware (FR) und Tom’s Guide ermöglicht es uns nun, genau diese Frage auch in der Praxis zu beantworten. Und so geht mein Dank dann auch erst einmal an die Kollegen aus Frankreich, die mir die Daten freundlich zur Verfügung gestellt haben (Link zum französchen Artikel). Das ist übrighens keine Einbahnstraße, aber am Ende wieder eine ganz andere Geschichte.
Weit entfernt von den Vorurteilen der Liebhaber des Herstellers A oder I haben wir nun versucht, auf objektive Weise eine Antwort auf diese Frage zu finden. Zu diesem Zweck haben wir ein Notebook-Modell ausgewählt, das bei identischer Ausstattung sowohl als AMD- als auch als Intel-Version erhältlich ist (und das war wirklich keine leichte Aufgabe), nämlich das Acer Swift 3. Dieses erschwingliche Office-Notebook hat die Besonderheit, dass es aus demselben Chassis besteht, um beide Versionen anbieten zu können, wodurch alle Variablen, die unsere Messungen und damit unsere Analyse beeinträchtigen könnten, auf ein Minimum reduziert werden. Die gleiche unverbindliche Preisempfehlung (ca. 900 Euro) für die AMD- und Intel-Modelle ermöglicht natürlich auch einen fairen Vergleich der beiden Plattformen, auch wenn ich das noch etwas einschränken muss.
Da zum Zeitpunkt des Tests leider noch keine Version mit Intel Alder Lake (Gen12) CPUs verfügbar war, mussten wir ein Swift 3 mit einem Prozessor der vorherigen (11.) Generation verwenden. Dieser Test wird natürlich aktualisiert, sobald die neuen mobilen CPUs von Intel in größeren Mengen verfügbar sind. Außerdem ist dieses Match auch per Definition nicht so richtig perfekt, da es seit Jahrzehnten keine einheitliche Plattform mehr gibt, die von den beiden großen Marktteilnehmern gemeinsam genutzt wird (Nostalgiker werden sich gern noch an den Sockel 7 erinnern). Unser Test wird jedoch so nah wie möglich an einer völlig fairen Gegenüberstellung sein, versprochen!
Nahezu identische Plattformen für AMD und Intel
Konkret enthält das Acer Swift 3 in der “Intel”-Version einen Core i5-1135G7, ein Quad-Core-Modell mit Hyper-Threading, das mit einem Basistakt von 2,4 GHz und einem maximalen Boost von 4,2 GHz getaktet ist. Der 10 nm Tiger Lake-Prozessor verfügt außerdem über 8 MB L3-Cache und eine 1,3 GHz Iris Xe iGP, bei einer TDP von 28 Watt. Die AMD-Version des Swift 3 verwendet einen 7 nm Ryzen 5 5500U (“Lucienne”), einen Hexacore-Prozessor mit SMT (12 gleichzeitige Threads), der mit 2,1 GHz getaktet ist, aber mit einer Boost-Frequenz von bis zu 4,0 GHz laufen kann. Er verfügt über 8 MB L3-Cache und eine Radeon Graphics mit 1800 MHz und einer TDP von 15 W.
Vergleichen wir zunächst einmal die GPU-Z Screens mit den wichtigsten Eckdaten und beginnen alphabetisch mit AMD…
… um dann mit den gleichen Informationen zu Intel überzugehen.
Für die Grafik ist dann GPU-Z zuständig. Links AMD, rechts Intel:
Der Rest der Konfigurationen ist dann aber fast identisch: So gibt es in jedem Fall 16 GB LPDDR4-4266-RAM, aber mit leicht unterschiedlichen Einstellungen. Das “Intel”-Modell verfügt über vier DRAM-Kanäle und tCAS-tRCD-tRP-tRAS-Timings von 36-39-39-90, während die “AMD”-Version mit zwei Speicherkanälen und Timings von 40-39-45-90 auskommen muss. Außerdem gibt es eine 512-GB-NVMe-SSD, die unverzichtbaren WiFi-, Bluetooth- und Audio-Controller sowie einen Akku mit identischer Kapazität (53 Wh, 13 V) sowie ein gleichwertiges Gehäuse. Das gesamte System läuft unter Windows 11 Home.
Benchmark-Auswahl und Testmethodik
Um ein möglichst vollständiges Bild der Leistung jeder Plattform zu erhalten, wurden beide Rechner in einer identischen Umgebung getestet, insbesondere was die Umgebungstemperatur (19°C) betrifft. Die installierten Treiber waren in allen Fällen die neuesten, öffentlich verfügbaren. Die Messungen der Prozessor- und Grafikleistung wurden mit einer Auswahl an synthetischen Anwendungen und Benchmarks durchgeführt, die von 3DMark über Maya, Catia, 7Zip, LuxRender bis hin zu Cinebench reichten, wobei die Notebooks an das Stromnetz angeschlossen waren, um keine Einschränkungen beim Stromverbrauch hinnehmen zu müssen.
Die erhaltenen Messungen wurden dann auf einen Index 100 bezogen und nach Art der Software (Multimedia und 3D, Entwicklung, wissenschaftliche Anwendungen usw.) gruppiert, um den Vergleich zwischen den beiden Plattformen zu vereinfachen. Schließlich fasst ein Gesamtindex alle durchgeführten Messungen zusammen.
12 Antworten
Kommentar
Lade neue Kommentare
Urgestein
Veteran
Veteran
Mitglied
Urgestein
1
Urgestein
Veteran
Mitglied
Mitglied
Veteran
Alle Kommentare lesen unter igor´sLAB Community →