Mobile Notebooks Tech Testberichte

AMD vs. Intel und 2 fast identische Laptops im direkten Vergleich: Welcher Prozessor gewinnt?

Akku-Laufzeit

Das identische Chassis und der identische Akku zwischen diesen beiden Versionen des Acer Swift 3 ermöglichen es uns, die Akkulaufzeit auf vollkommen faire Weise zu messen und zu vergleichen. Anhand der unterschiedlichen Listungsaufnahme („Stromverbrauch“) kann überprüft werden, welche Plattform am Ende mehr Strom verbraucht. Für diesen Test haben wir den Benchmark PCMark 10 Battery verwendet, wobei die Helligkeit der Panels auf 200 cd/m² eingestellt war und das Energiemanagement in Windows auf „normal“ konfiguriert war.

Der Unterschied in der Akkulaufzeit zwischen den beiden Plattformen ist beträchtlich, da wir von 8:25 Stunden mit der Intel-Plattform, was bereits ein ehrenhafter Wert ist, auf fast 11 Stunden mit dem Ryzen kommen! Das sind fast 30 % mehr, was wirklich nicht zu vernachlässigen ist. Es ist anzunehmen, dass dieser Unterschied durch den geringeren Stromverbrauch des Ryzen im Vergleich zum Core i5 zustande kommt, was zum Teil auf die bessere Feinheit der Taktabstufungen zurückzuführen ist. Das Ergebnis dieses Tests zeigt jedoch noch einen weiteren wichtigen Aspekt: Die Performance der Intel-Plattform scheint im Akkubetrieb besser zu sein als die des Modells mit AMD-CPU, allerdings auch etwas zu Lasten der Laufzeit.

 

 

Temperaturen, Leistungsaufnahme und Geräuschentwicklung

Um die Plattformen zu stressen und zu sehen, wie sich der Prozessor verhält, spielen wir das Spiel The Witcher 3 während einer 30-minütigen Sitzung in Full HD mit voll ausgeschalteten Optionen. Die Prozessoren von Intel und AMD verhalten sich unter Last sichtbar unterschiedlich. Beim Core i5 schwanken Frequenz und Temperatur regelmäßig, während AMDs Ryzen mit einer niedrigeren und wesentlich stabileren Frequenz allmählich die Temperatur erhöht.

Es fällt übrigens auf, dass die Intel-CPU höhere Temperaturen erreicht: Sie geht auf maximal 71 °C, während der Ryzen 5 5500U nur 63 °C erreicht. Beide Prozessoren bleiben jedoch weit von ihren Betriebstemperaturgrenzen entfernt. Das Verhalten des Ryzen ist nach 20 Minuten ebenfalls interessant: Seine Frequenz sinkt deutlich von ca. 2,4 GHz auf 1,6 GHz. Dennoch bleibt die Temperatur angemessen und weit von dem entfernt, was der Ryzen verkraften könnte und die EDC- und TDC-Grenzwerte werden noch lange nicht erreicht. Es ist schwer zu sagen, was die Ursache für dieses Verhalten ist, außer dass irgendwo ein Limit (Stromverbrauch oder Temperatur) erreicht wird, vielleicht in der Netzteilstufe der Plattform oder es einfach eine Bremse des Herstellers ist. Warum auch immer.

Der Verbrauch der Intel-Plattform schwankt im Laufe der Zeit auf die gleiche Weise wie die Prozessorfrequenz oder die Temperatur des Prozessors. Die Oszillation kommt von der PL4-Verbrauchsgrenze (d. h. der Plattform als Ganzes), die erreicht wird und den Prozessor zwingt, seinen Verbrauch und damit seine Frequenz regelmäßig zu senken. Auf der Seite von AMD ist die Kurve stabiler, mit dem Abfallen bei 20 Minuten, das auch hier zu finden ist.

Geräuschentwicklung („Lautstärke“)

Bei der Geräuschentwicklung ist das Modell mit dem Core i5-1135G7 überraschenderweise etwas leiser, obwohl es eine höhere TDP hat und man eher eine stärkere Belastung des Kühlsystems erwarten würde. Der Unterschied zwischen den beiden Modellen ist in der Praxis allerdings recht gering, und in beiden Fällen ist die Geräuschentwicklung sehr akzeptabel. Den Rest, wie auch schon das Paradox mit dem stärkeren Heruntertakten der AMD-CPU überlassen wir mal den Verschwörungstheoretikern und kommentieren es nicht weiter. Irgendwas muss sich der Hersteller ja gedacht haben. Hoffentlich.

Kommentar

Lade neue Kommentare

D
Deridex

Urgestein

2,204 Kommentare 843 Likes

Ich weiß nicht was ich von dem Review halten soll. Einerseits finde ich den Vergleich von 2 recht ähnlichen Laptops interressant. Andererseits ist das bei Intel ja nicht Alder Lake. Aus meiner Sicht wurde auch zu sehr auf PCmark gesetzt. Ich halte das daher nicht für Aussagekräftig.

Antwort Gefällt mir

G
Guest

Interessanter Vergleich @Igor Wallossek
Dass Intel da grafisch mal wieder die Nase vorn hat, obwohl die Plattform ja doch etwas älter ist, verwundert mich eigentlich nicht. Sonst wären sie ja auch kaum mit weitem Vorsprung Marktführer in Sachen Grafikchips.
Aber wenn ich wählen müsste, und den Office-Gedanken (also kein Zocken) nicht außer Acht lasse, würde mich die Akku-Laufzeit dann wohl eher überzeugen.
Wäre auch gespannt, ob ein mobiler Alder Lake da aufholen könnte. Und wie sich dann eben mit Effizienz und Geräuschverhalten das ganze verschiebt. Ist natürlich schade, dass es nur die 11.te Intel-Generation ist.
Aber man kann ja auch nicht alles haben und die Verfügbarkeit ist eben gerade nicht die beste.

Antwort Gefällt mir

O
Oberst

Veteran

332 Kommentare 129 Likes

In 3DMark waren auch die alten Intel IGPs auch meist relativ gut. Da war teilweise kaum Unterschied zwischen Intels UHD und AMDs integrierter Radeon. In Spielen war das Bild dann ein ganz anderes. Scheinbar liegt 3DMark Intel sehr gut. Wäre daher schön, wenn ihr noch echte Games benchen könntet (gerne ältere, die dürften für solche Rechner interessanter sein).
Ansonsten recht interessant, auch wenn bei Intel noch Alder Lake fehlt. Andererseits kommt bei AMD ja auch was neues, irgendwann muss man halt auch mal testen...

Antwort 1 Like

N
Novasun

Veteran

124 Kommentare 75 Likes

Ich verstehe nur eines nicht:

Den Rest, wie auch schon das Paradox mit dem stärkeren Heruntertakten der AMD-CPU überlassen wir mal den Verschwörungstheoretikern und kommentieren es nicht weiter.

@Igor Wallossek Aber genau das müsstest du. Denn es ist ja leider mal wieder (Zufall?) das das AMD Produkt anscheinend sehr schlecht Konfiguriert wurde. Wobei mir eines klar ist, wenn man den AMD mehr Leistung bringen lassen würde, wären die 11 Stunden vermutlich hinfällig...
Von daher hat man hier ja sogar vermutlich versehentlich? im Sinne des anvisierten Kunden gehandelt...

Antwort Gefällt mir

N
NilsHG

Mitglied

80 Kommentare 47 Likes

Und bei AMD ist es nicht Cezanne (ZEN 3) sondern Lucienne (ZEN 2). Beide Plattformen verwenden Technik, die eine Generation zurück liegt. Daher halte ich den Vergleich für angemessen.

Antwort 5 Likes

Megaone

Urgestein

1,703 Kommentare 1,600 Likes

@Igor Wallossek Doch was will der Käufer so einen 900-Euro-Notebooks eigentlich? Spielen bestimmt nicht.

Kann man so pauschal vielleicht gar nicht sagen. Mein Chef drückt mir alle 2-3 Jahre 1000 Euro in die Hand für ein neues Notebook für den Außendienst. Ich achte schon sehr darauf das es in dem möglichen Rahmen Spielefähig ist. ( Ein reines Gamingnotebook kann ich ihm beim besten Willen nicht schmackhaft machen) . Das Handhaben im übrigen so ziemlich alle Kollegen und Bekannten ähnlich.

Antwort Gefällt mir

Igor Wallossek

1

10,106 Kommentare 18,594 Likes

Tja, Alder Lake....

Das Problem ist eher, dass weder die Kollegen in Frankreich, noch ich, ja ausgesprochene Notebook-Tester sind und wir damit auch nicht auf den Pampers-Speisezetteln der Hersteller stehen. Dazu kommt, dass viele OEMs/ODMs immer versuchen, die AMD- und Intel-Modelle stärker voneinander abzugrenzen. Das engt die Vergleichbarkeit dann aber ganz fies ein.

Und leider bekommt man für unter 1000 Euro keine zwei vergleichbaren Modelle mit aktuellen CPUs, jedenfalls wir nicht. Aber die Hoffnung stirbt ja zuletzt und Yannick ist schon am baggern. Acer ist halt selbst kein Premium und leider momentan der einzige wirklich gute Kontakt zu einer Firma. die beide Chip-Anbieter eher paritätisch einsetzt.

Antwort Gefällt mir

D
Deridex

Urgestein

2,204 Kommentare 843 Likes

@NilsHG
Hatte ich nicht gesehen.

@Igor Wallossek
@Megaone hat aus meiner Sicht recht. Ich denke für ältere Spiele sollten die Laptops doch gehen. Nicht jeder spielt die neusten AAA-Titel.

Antwort Gefällt mir

Homerclon

Mitglied

73 Kommentare 32 Likes

Wurde da bei "Gaming Performance" nur der 3DMark genommen? Dann sollte das auch so bezeichnet werden, und nicht mit "Gaming Performance".

Antwort 2 Likes

Robert6712

Mitglied

64 Kommentare 33 Likes

In dem Preisbereich wäre mir die Ausdauer am wichtigsten.
Mehr als Office und Websurfen macht ernsthaft doch eh keiner damit.

Antwort Gefällt mir

m
mkossmann

Mitglied

23 Kommentare 12 Likes

Ein leichten Vorteil hat Intel noch bei Dockingstationen. Thunderbolt als schnellste Möglichkeit am Laptop ein Dock anzuschließen ist mir bei AMD noch nicht über den Weg gelaufen.

Antwort Gefällt mir

O
Oberst

Veteran

332 Kommentare 129 Likes

Ja, das stimmt. Ist aber in der Regel auch nur bei den Business Geräten relevant (so billige Geräte haben meist kein TB, auch nicht bei Intel Geräten). Und da auch nur, wenn man wirklich die schnelle Datenübertragung braucht. Bei AMD gibt's da halt nur USB-C, wo man neben Videosignal via DisplayPort dann nur noch USB mit 10GBit/sec hat (oder bei ganz hohen Auflösungen auf USB2 zurück fällt). Der Fallback auf USB2 wäre dann bei 4k mit über 75Hz oder QHD mit über 165Hz. Und man hat natürlich noch das Thema mit den eGPUs. Aber das ist dann beides ein relativ kleiner Markt, den AMD dann wohl mit USB4 auch adressieren wird.

Antwort Gefällt mir

Danke für die Spende



Du fandest, der Beitrag war interessant und möchtest uns unterstützen? Klasse!

Hier erfährst Du, wie: Hier spenden.

Hier kannst Du per PayPal spenden.

About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

Folge Igor auf:
YouTube   Facebook    Instagram Twitter

Werbung

Werbung