Wie vielleicht einige von euch mitbekommen haben, gab es die letzten Wochen weniger Artikel von mir auf igorslab.de als sonst. Neben dem üblichen Fubar in meinem Dayjob war der Hauptgrund dafür meine Teilnahme am G.Skill Tweakers Contest auf hwbot.org, den ich sogar noch kurz vor Ende in der „Ambient“ Kategorie gewinnen konnte. Ziel des heutigen Artikels ist aber keine Selbstbeweihräucherung, sondern etwas mehr Lesern das so genannte „Competitive Overclocking“ – also Wettkampf-Übertakten – näher zu bringen und den ein oder anderen Blick hinter die Kulissen zu geben.
Was ist eigentlich HWBOT?
Ursprünglich entstanden aus einem Schulprojekt des Belgiers Richba5tard gibt es das Konzept einer Datenbank für Hardware und Benchmark-Ergebnisse bereits seit 2004, was HWBOT schon fast zu einem Naturdenkmal des Internets macht. Nur mal zum Vergleich, das erste iPhone erschien 2007. Nach mehreren Besitzerwechseln und -Abgängen hat zuletzt Roman Hartung, besser bekannt als der8auer, die Seite Anfang 2020 übernommen und ist seither bestrebt ihr mit neuen Ideen und Partnern frisches Leben einzuhauchen. Aber genug des Geschichts-Unterrichts, wer mehr dazu wissen möchte findet im Footer der Seite interessante Links dazu.
Worum geht es nun eigentlich auf HWBOT? Benchmarks für Hardware sind an sich ja nichts besonderes, nur ist es oft schwierig direkte Vergleiche zwischen Ergebnissen zu ziehen, wenn diese aus unterschiedlichen Quellen stammen oder Hintergrundinformationen fehlen. Auf HWBOT hingegen muss ein Ergebnis immer unter Berücksichtigung vorgegebener Regeln und Angabe von Systeminformationen gemacht werden.
Beispiele hierfür sind die korrekte Einstellung von Systemtimern, das Verwenden bestimmter Software-Stände oder einfach detaillierte Angaben zur verwendeten Hardware und Kühlung. Damit haben die Benchmark-Ergebnisse eine viel höhere Qualität und können somit auch besser direkt miteinander verglichen werden.
Wo sich ein Leistungs-Vergleich anbietet, ist ein Wettkampf meist nicht fern. Und so gibt es natürlich auch hier Ranglisten, ähnlich wie man es aus Videospielen kennt, sortiert nach Zeit, Taktrate, Punkten oder sonstigen Metriken, die Benchmarks zur Beurteilung der Leistung nutzen.
Dabei ist es übrigens völlig egal, welche Hardware ihr zum Benchmarken verwendet, wie alt oder langsam diese vermeintlich ist, denn es gibt nicht nur Ranglisten je Benchmark, sondern z.B. auch je CPU- oder GPU-Modell, und darin wiederum die Unterteilung welche Kühlung verwendet wird, sodass immer in möglichst fairer Vergleich gewährleistet ist.
Wer also z.B. eine alte CPU oder Grafikkarte in der Schublade herumliegen und Spaß am Übertakten hat, der kann auch damit noch einen Weltrekord aufstellen, eben für seine spezielle Kategorie, in die er fällt. Und um den Vergleich noch fairer zu machen, werden Mitglieder in Ligen unterteilt, je nach Erfahrung und ob man sich schon einmal an Kühlverfahren unter Raumtemperatur gespielt hat.
Um das ganze noch auf ein weiteres Level zu heben, gibt es zusätzlich auch noch Teams und Team-Wettkämpfe, wo sich Mitglieder zusammentun und gemeinsam gegeneinander antreten können. Mitmachen bei HWBOT kann übrigens jeder, egal wo her, mit welcher Hardware und für welches Team, und das ganze ist auch noch völlig kostenlos.
Dieser Ansatz mit Fokus auf Fairness und Vergleichbarkeit hat sich bewehrt und dazu beigetragen, dass HWBOT einen gewissen Stellenwert in der Hardware- und Übertaktungs-Community genießt. Natürlich bietet eine solche Plattform dann auch viel Reichweite und Potential, sodass Partnern wie Intel, Corsair oder G.Skill auch mit an Board sind, die Seite sponsern und sogar gelegentlich Wettkämpfe mit tollen Preisen veranstalten.
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