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Hinter den Kulissen von Competitive Overclocking – HWBOT G.Skill Tweakers Contest Erfahrungsbericht

Asus Maximus XIII Apex als echte OC-Waffe

Nun möchte ich noch ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudern, wie es mir bei der letzten Competition erging, welche Herausforderungen sich mir stellten und wie mir das Asus Maximus XIII Apex in vielen Belangen das Übertakten erleichtern konnte. Asus hatte uns das Mainboard  freundlicherweise zur Verfügung gestellt und als prädestiniertes RAM-Übertaktungs-Monster habe ich es gleich für ein paar Tage HWBOT Competition-Grinding entführt.

Das wohl wichtigste Feature überhaupt für RAM-OC ist der „Safe Boot“-Button, also ein Knopf mit der Funktion das System mit den Standardeinstellungen zu booten und direkt ins BIOS zu gehen, ohne sämtliche Einstellungen zurückzusetzen. Sollte das System aufgrund zu aggressiver Einstellungen nicht booten können, muss man damit nicht wie bei den meisten Boards via CMOS Clear das gesamte BIOS wipen, sondern kann die einzelnen fehlerhaften Einstellungen direkt anpassen und das Booten gleich nochmal versuchen.

Zwar gibt es mittlerweile auf vielen Plattform eine automatische Recovery-Funktion, bei der das Board etwa nach 5 fehlgeschlagenen Boot-Versuchen automatisch in so einen abgesicherten Modus wechselt, aber in der Praxis funktioniert das leider nicht immer zuverlässig. Mittlerweile haben daher viele Hersteller das Feature von Asus kopiert, sei es „Limp-Mode“ bei Gigabyte, „BFG“ bei ASRock oder oder, denn zum Overclocking ist diese Funktion ein absolutes Must-Have, zumindest meiner Meinung nach und ich hoffe daher, dass es auch bald auf mehr Mainstream-Boards einen Platz finden wird, um sie für Overclocking attraktiver zu machen.

Zusätzlich hat das Maximux XIII Apex natürlich auch noch zwei BIOS-Chips, zwischen denen man manuell umschalten kann, einen „Retry“-Button um das System kalt neuzustarten, eine Suchfunktion im BIOS mit der F9-Taste und diverse Software-Tools, um aus dem Betriebssystem heraus BIOS-Einstellungen zur Laufzeit ändern zu können, wie TurboV und MemTweakIt. Komfortabler war das Jagen von Benchmark-Highscores selten.

Das einzige I-Tüpfelchen, welches Asus dem Board noch hätte spendieren können, wären Onboard-Knöpfe zum Ändern der BCLK, wie es ähnliche Produkte anderer Hersteller gerne implementieren, um das Finetuning zur Laufzeit noch einfacher und unkomplizierter zu machen.

Apropos Verbesserungen, leider besteht die Suche nach einem aktuellen BIOS wie bei so vielen Boards aus dem Crawlen diverser Forum-Threads auf Seiten wie overclock.net oder im HWBOT-Forum, bis man rein zufällig Posts eines Asus-Ingenieurs findet, der dort Beta-BIOS-Stände zum Testen zur Verfügung stellt. Oft haben diese inoffiziellen Versionen Verbesserungen und Tweaks, die das Übertakten erleichtern, also sind diese Posts von Community-Mitgliedern wie elmor oder safedisk pures Gold wert – Vielen Dank dafür!

Um den Zugang zu solchen BIOS-Versionen zu vereinfachen, würde ich ein „BETA“-Auswahlmenü auf der Support-Seite direkt bei Asus vorschlagen, wo solche BIOS-Versionen zum Download zur Verfügung gestellt würden. So könnte man sich zumindest sicher sein, dass der Autor wirklich der Hersteller und nicht „irgendwer“ im Internet ist. Mit einer klaren Kennzeichnung, dass für diese BIOS-Stände kein Support geleistet würde und dass die Verantwortung dem Benutzer selbst obliegt, wäre das eventuell für alle Beteiligten eine vernünftige Lösung.

Und wo wir schon beim BIOS sind, hier wäre es noch cool, wenn es keine künstlichen Limits für einzelne Spannungen gäbe, die man nur mit dem LN2-Modus umgehen kann. Denn ob ich nun als Anwender 2,0 V oder 2,4 V RAM-Spannung anlegen kann, ist eigentlich gehüpft wie gesprungen. Und mit anderen nicht limitierten Spannungen kann man seine Hardware ohnehin schon über den Silizium-Jordan feuern.

Wenn man andererseits zwingend den LN2-Modus aktivieren muss, um dieses Limit zu überwinden, läuft man mit den standardmäßig hierfür höher eingestellten Standby-Spannungen wohl sogar noch ein größeres Risiko, die Hardware zu beschädigen. Also Asus, lasst bitte die Limits auch im nicht-LN2-Modus weg, oder implementiert sie als weiche Limits wie bei Vcore, wo man zusätzlich das Monitoring deaktivieren muss. Dann wäre das BIOS des Maximus XIII Apex wirklich perfekt!

Das klingt nun schon fast wie ein Mini-Review, aber oft sind solche praktischen Beispiele aussagekräftiger als jeder synthetische Test. Und da die Pendants der Konkurrenz leider noch zwischen Entwicklung und Komponentenverknappung vor der Markteinführung hängen, ist das Maximus XIII Apex aktuell klar die beste Wahl für Overclocking mit Rocket Lake.

In meinem Daily-System nutze ich ja schon sein dem Launch von Comet Lake den Vorgänger Maximus XII Apex, wo ein 10900KF bei 5.4 GHz Core und 5.2 GHz Cache mit direct-die Kühlung und 1,5 V LLC7, gepaart mit 2x 16 GB Dual-Rank G.Skill 3200 CL14 RAM übertaktet auf 4266 CL16 vor sich hin schnurrt. Also auch für den täglichen Gebrauch mit gelegentlichen OC-Eskapaden eignet sich die Apex-Reihe bestens.

Das Asus Maximus XIII Apex Motherboard wurde uns von Asus unverbindlich zu Verfügung gestellt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es erfolgte zudem keine Einflussnahme auf die Ergebnisse.

Kommentar

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ipat66

Urgestein

1,354 Kommentare 1,353 Likes

Herzlichen Glückwunsch für den Ambient-Preis...:)
Weiterhin alles Gute bei den Versuchen Hardware zum glühen zu bringen!

Danke für den Einblick.

Antwort 1 Like

Lucky Luke

Veteran

405 Kommentare 181 Likes

Auch von mir Glückwunsch zum Gewinn des Ambient-Preis 👍

Eine interessante Sache und vielen Dank für den Input und die Einblicke.

Antwort 1 Like

Alkbert

Urgestein

930 Kommentare 705 Likes

Vielen Dank für den Artikel. Mir war bekannt, dass der 8auer die Seite "aus ihrem Dornröschenschlaf" geholt hat, bislang aber nicht klar, wie das Ganze unter objektivierbaren Bedingungen auch funktioniert. Das sieht nämlich schon sehr nach einem Fulltime Job aus.

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Tim Kutzner

Moderator

812 Kommentare 657 Likes

Danke für die Spende



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Xaver Amberger (skullbringer)

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