Hinter den Kulissen von Competitive Overclocking – HWBOT G.Skill Tweakers Contest Erfahrungsbericht

1 - Was ist eigentlich HWBOT? 2 - Wie funktioniert Competitive Overclocking? 3 - Asus Maximus XIII Apex als echte OC-Waffe 4 - Wettkampf-Tagebuch mit Happy Ending 5 - Impressionen und Links

Tagebuch eines Wettkampf-Tüftlers

Da die eben angesprochene Comet Lake CPU aus meinem Daily-System dank Glück in der Silizium-Lotterie einen sehr starken Speichercontroller hat, hatte ich gehofft, damit diese Stage des Wettkampfes mit dem PYPrime „Memory Benchmark“ bestreiten zu können. Aber leider nein, leider gar nicht. Denn die mathematischen Operationen, die PYPrime 2b ausführt, also das Berechnen von Pi bis zu zweibillionten Stelle, läuft auf Rocket Lake-CPUs einfach weitaus schneller als auf Comet Lake.

Da hilft auch doppelt so schneller RAM mit geringeren Latenzen wenig, wenn die CPU IPC-Leistung zum Bottleneck wird. Auch wenn Rocket Lake für Gaming kein Upgrade ist, für Overclocking ist sich der Switch zur neuen Intel Plattform Pflicht, zumindest für diesen Benchmark.

Also gesagt getan, Rocket Lake CPU eingebaut und sofern man im Gear 1 bleibt, dauert der PYPrime statt ca. 8 nur noch 7 Sekunden, prozentual gesehen ist diese Ersparnis krass. Zudem stellte sich heraus, dass Hyperthreading deaktiviert werden sollte, um die Leistung pro Kern für diesen single-threaded Benchmark weiter zu optimieren. Nach dem Testen meiner G.Skill RAM-Kits konnte ich zudem feststellen, dass vor allem Dual-Rank RAM-Kits und 1T Command Rate nochmal zusätzliche Leistungs-Boni mit sich bringen. Jetzt hieß es nur noch tüfteln, testen, grinden, um nach und nach die besten Einstellungen für das schnellste Ergebnis zu finden und auch zu speichern!

Zwischenzeitlich ist mir dabei auch die Windows 10 Installation flöten gegangen, da sie durch den instabil laufenden RAM korrumpiert wurde. An dieser Stelle sei gesagt, dass ich für RAM-OC natürlich eine dedizierte Windows-Installation nutze, sodass keine wichtigen Daten in Gefahr waren. Ein Rückschlag war es trotzdem, zudem der Kollege Midnight703 aus den USA mit einem Windows 7 Image ziemlich zeitgleich die Führung übernahm. 

So sieht das dann übrigens aus, wenn das System beim Screenshot speichern abstürzt.  Nun stand ich vor dem Dilemma: Windows 10 neu aufsetzen oder versuchen Windows 7 zu installieren? Da Intel seit Skylake nur noch USB 3-Controller auf der CPU verbaut, Windows 7 aber standardmäßig keine Treiber im Installations-Image enthalten hat, ist die Installation auf moderner Hardware alles andere als einfach. Variablen wie UEFI vs. BIOS-CSM, Secure Boot und BIOS-Versionen erschweren zudem die Installation enorm. Letztendlich hatte ich es nach Stunden und Hagen des Herumprobierens nicht geschafft und war kurz davor mich geschlagen zu geben – der Windows 10 Score war nicht schnell genug, Windows 7 schien unmöglich.

Doch dann kam mir – wie in einem 0815-Coming of Age-Film – ein Community-Mitglied namens Sparky’s Adventures zur Hilfe, der mich ermutigte, es doch mit Windows 10 noch einmal zu versuchen. Seine Aussage, dass meine Einstellungen eigentlich ein besseres Ergebnis bringen müssten und seine Erfahrungen in der Competition, ermutigten mich für einen letzten Anlauf. Nicht einmal 12 Stunden vor Ende der Competition gelang mir dann mein bestes, gültiges Ergebnis von 6,224 Sekunden. Jetzt hieß es nur noch hochladen und hoffen, wobei ich zu diesem Zeitpunkt noch fest davon ausging, dass ich unterboten würde. Und wie heißt es so schön? The rest is history.