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Workshop für Sparfüchse: RGB-Beleuchtung für den PC mit Motherboard-Steuerung für unter 3 Euro? Das geht wirklich! | Praxis

RGB ist heute überall – Lüfter, Komponenten, Eingabegeräte, ja sogar Toilettendeckel (kein Witz!) gibt es schon mit RGB-Beleuchtung. In gewisser Hinsicht kann ich den Trend ja sogar verstehen: das Farbenspiel ist in der Regel hübsch anzusehen und individuell an die eigenen Vorlieben anpassbar. Aber leider macht die Integration auch viele Teile unnötig teuer. Im Rahmen einer bevorstehenden Serie von Artikeln möchte ich euch heute schon mal einen kleinen Vorgeschmack bieten und ich werde Euch zeigen, wie man mit minimalem finanziellem Aufwand eine auffällige RGB-Beleuchtung für sein Gehäuse bauen kann!

Ihr braucht dafür übrigens weder Lötkolben noch irgendwelche Vorkenntnisse, nur eine Schere, ein paar Minuten eurer Zeit und etwas Klimpergeld. Grundvoraussetzung ist außerdem ein (5050) RGB-Header auf eurem Mainboard, sonst funktioniert das ganze nämlich nicht ohne extra Controller. Hier handelt es sich um die „alten“ 12V-Anschlüsse mit den 4 Pins, nicht um adressierbares RGB (aRGB). Da aber viele Auf- und Umrüster ältere Motherboards mit diesem Anschluss besitzen und auch viele aktuelle Boards das noch können, ist die Einsatzmöglichkeit auch heute noch breit gegeben.

Einkaufsliste

Zugegeben, die kalkulierten unter drei Euro sind der Preis „pro Gehäuse“ und die dafür benötigten Teile gibt es bei Amazon leider auch nur im 10er Pack. Ihr müsst also erst einmal knapp 22 Euro investieren, könnt dann aber locker 10 Gehäuse mit jeweils  einem 50 cm langen RGB Streifen ausstatten. Wer noch weiter basteln möchte, kann sich auch für einen schmalen Taler noch Winkel- und  Eckstücke, sowie Verteiler kaufen. Die eigentliche Basis bildet ein 5m langer, selbstklebender 5050 RGB LED Streifen auf der Rolle (wichtig: Der Strip muss 10mm breit sein!) für 6 Euro inklusive Versand.

Um den Streifen mit Strom zu versorgen, benötigt man natürlich auch noch Kabel und Stecker. Damit man die dünne Litze nicht umständlich mit dem Lötkolben an die kleinen Kontakte friemeln muss, gibt es mittlerweile sogar Klemmverbinder, die absolut simpel in der Handhabe sind. Das 10er Pack schlägt mit etwas unter 8 Euro inkl. Versand zu Buche.  Zu guter Letzt kommt noch (optional, aber in 9 von 10 Fällen nötig) ein Verlängerungskabel hinzu, denn die Klemmverbinder sind leider nur mit einem sehr kurzen Stück Kabel ausgestattet, mit dem man in der Regel den RGB-Header auf dem Mainboard nicht erreichen kann. Auch hier muss es das 10er-Pack für unter 8 Euro richten.

So wird das Ganze montiert

Es bietet sich an, den RGB-Streifen von unten an den Deckel des Gehäuses zu kleben. So ist die Chance am niedrigsten, beim Blick ins Gehäuse von den LED geblendet zu werden. Als Erstes muss natürlich gemessen werden wie tief das Gehäuse ist. In der Regel beträgt die Tiefe zwischen 30 und 50cm und dementsprechend muss der Streifen an der vorgesehenen Schnittstelle (Aufdruck alle 10cm) dann auch sauber abgeschnitten werden.

Das abgeschnittene Ende wird nun in den geöffneten Klemmverbinder eingeführt. Polung beachten! So kommt + auf Schwarz und die Kabelfarben zu den jeweils passenden Anfangsbuchstaben der entsprechenden Farbe. Wenn die Belegung genau verkehrtherum ist: einmal den Streifen umdrehen und das andere Ende in den Klemmverbinder stecken.

Nun muss ggf. noch die Verlängerung angeschlossen werden. Bei den Klemmverbindern liegen kleine Pin-Verbinder bei, mit denen die beiden Stecker verbunden werden können. Auch hier ist die Polung zu beachten: die beiden kleinen Pfeile müssen aufeinander zeigen.

Das andere Ende der Verlängerung wird nun am Mainboard angeschlossen. Der kleine Pfeil des Steckers muss auf der Seite des Headers sein, wo +12V steht (bei manchen Boards ist der entsprechende Pin weiß markiert). Der verwendete RGB Streifen muss mit dem 12V 4-Pin Header verbunden werden, der ebenfalls aufgeführte 5V 3-Pin Header ist nicht kompatibel.

Einschalten und glücklich sein!

Wenn ihr alles richtig gemacht habt, sollte beim Einschalten des Computers nun bereits der RGB-Streifen anfangen zu leuchten. Die Farbe und die Helligkeit der Beleuchtung kann danach über die dem Board beiliegende Software gesteuert werden. Und so sollte das in etwa aussehen:

Damit wäre das PC-Aquarium erst einmal komplett und der Umbau ist erledigt. Wer seinen Tisch dann ebenfalls noch mit beleuchten möchte und auf längere Kabellängen spekuliert – leider ist die Belastbarkeit dieser Anschlüsse nicht unendlich. Für mehr LEDs müsste dann noch ein RGB-Verstärker zugekauft werden, dann kann man sogar den gesamten Raum dem PC unterordnen. Aber das ist dann schon wieder ein ganz anderes Projekt.

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