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Verrottet, zerrissen und defekt: Cougar Immersa im Langzeit-Kellerkinder-Test oder was man Headsets besser nicht antun sollte | Vorsicht: Explizite Fotos!

Ich habe lange mit mir gerungen, ob ich den aktuellen Zustand dieses Headsets überhaupt publizieren soll, aber ich mache es einfach mal. Aus zwei Gründen. Erstens sollte man auch Dinge achten, die man (z.B. von mir) geschenkt bekommt (so wie der damals so stolze Besitzer) und zweitens beweist der aktuelle Zustand auch (mal abgesehen vom hygienischen Zu- und Notstand), dass man solch niederpreisige Produkte eben doch nicht allzu extensiv nutzen sollte. Der Nutzer bleibt natürlich anonym und ich habe mir zwischendurch und hinterher auch mehrmals die Hände gewaschen.

Ich fange mal mit dem Übergabe-Stand an, in dem ich das 50-Euro-Headset an den besagten Dauer-Zocker im Februar 2018 verschenkt habe (nach einem Review von 2017, hier nachzulesen). Es ist also ungefähr 2 Jahre her. Dazu muss man wissen, dass es täglich mindestens 6 Stunden im Einsatz war, oft mit Sicherheit auch deutlich länger. Und genau da beginnt der Langzeittest mit all seiner Härte, wobei ich vorab natürlich in Materialermüdung und Siff trennen muss. Letzteren kann ich ja nicht entfernen, so eine Counterstrike-Patina ist auf ihre Art ja auch irgendwie authentisch. Nur: kaputt gegangen wäre das Teil so oder so. Und wie…

Beginnen wir mal mit dem Vergleich der einfachen Draufsicht. Interessanterweise hat der Mikrofonarm äußerlich nicht gelitten, auch wenn der kleine Tonspion im Inneren längt umgebracht wurde und endgültig verstummt ist. Die Kunststoff-Flächen der Muscheln und die Fiberglas-Bügel leben ebenfalls noch und es ist nirgendwo irgendetwas rissig geworden oder gar zersprungen. Erstaunlich. Was man aber bereits auf den ersten Blick sieht, ist die mangelnde Passform aller unterfutterten Teile. Das ist Cellulite pur und der Überzug aus Erdöl-Kuh hat sich heimlich still und leise größtenteils schon davongestohlen. Der Rest klebt völlig zerbröselt am Textil und weint besseren Zeiten (und dem Rest der PU-Kuh) nach.  Zu Recht.

 

Das Kopfband ist ebenfalls ein williges Opfer allzu preiswerter Bespannung. Mal abgesehen vom klebrigen Belag des Spieler-Denkgehäuses samt Behaarung ist alles am Kopfband reif für die Mülltonne. Das wäre es auch, wenn der Kollege das Headset (und wohl auch sich) öfter gereinigt hätte. So ein billiger Bezug kann einfach nicht halten.

Und weil es so schön bröckelig ausschaut, das Ganze gleich noch einmal in Nahaufnahme, damit es sich auch richtig lohnt! Gut, wer schon gegessen hat, muss jetzt einigermaßen tapfer sein.

Zu guter Letzt gibt es auch noch einen Vorher- und Nachher-Vergleich der Ohrpolster. Direkt aus der Box sieht das noch gar nicht mal schlecht aus und auch wenn es damals arg nach Chemie müffelte,…

 

..müffelt es heute komplett anders. Schmalzkocher, Milbenmatratze oder Läusenest, man kann sich gern was Passendes dazu denken. Allerding ist die Polsterung sowas von verschlissen und defekt, dass selbst Schauma hier nichts mehr gerissen hätte. Das ist einfach nur Low-Cost vor dem Herrn, mal abgesehen von Körperfetten und sonstigen Ablagerungen.

Damit will ich es jetzt auch bewenden lassen, denn es gibt ja auch Grenzen. Aber mir war es in erster Linie wichtig zu zeigen, dass billig sich sehr schnell rächen kann, wenn man Gegenstände öfters und ausgiebiger nutzt. Dann rächt sich jeder gesparte Euro bitter und ich würde z.B. unbedingt auch est einmal auf die Ersatzteillage achten. Headsets mit wechselbaren oder zumindest abnehmbaren Polsterungen sind eigentlich für exzessive Spieler ein echtes Muss. Nur dass man sich dann durchaus im Über-100-Euro-Bereich bewegt. Das ist es allerdings wirklich wert, nur mal so als Denkanstoß. Denn wer (zu) billig kauft, kauft (mindestens) zweimal.

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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