Mit dem Erschienen der Wii und dem fast revolutionären Steuerungskonzept hat ein neues und höchst interessantes Eingabegerät die Herzen der Technikbegeisterten im Sturm erobert – die Wiimote (Wii-Remote). Was ursprünglich nur zur Steuerung der Konsole gedacht war hat sich Dank seiner interessanten Möglichkeiten schnell verselbständigt. Mittlerweile haben sich Legionen von Bastlern und Programmierer an der Wiimote ausgelebt und somit eine solide Basis dafür geschaffen, diesem Stück Technik ein wenig die Konsolenexklusivität zu nehmen.
Die Wiimote ist übrigens um ein weiteres Eingabegerät, den sogenannten Nunchuck, erweiterbar. Da dies aber für den angestrebten Einsatzzweck in den meisten Fällen entbehrlich ist, haben wir das in diesem Artikel nicht berücksichtigt. Außerdem wird die Wiimote durch den mit Kabel angeschlossenen Nunchuck zu unhandlich und ein kabelloser Nunchuck ist relativ teuer. Also erwähnen wollte ich es zumindest, als der Vollständigkeit halber.
In diesem Zusammenhang muss man natürlich unbedingt Johnny Lee erwähnen, einen Pionier der ersten Wii-Stunde, der als einer der ersten die Grundlagen für den übergreifenden Einsatz der Wiimote am PC verdient gemacht hat und dessen Ideen und Projekte letztendlich auch die Basis für diesen Artikel sind. Den Verweis auf seine Homepage zum Wiimote-Projekt und weitere interessante Informationsquellen zu diesem Thema haben wir am Schluss des Artikels zusammengefasst. Die Wiimote ist Dank dieser Pionierarbeiten mittlerweile auch am PC fast uneingeschränkt einsetzbar. Natürlich vorausgesetzt, man weiß wie.
Wir wollen deshalb in diesem Artikel zunächst erst einmal die Grundlagen vermitteln, wie man die Wiimote seinen eigenen Bedürfnissen angepasst einsetzen kann. Dies reicht von der richtigen Bluetooth-Einbindung ins Betriebssystem, über den Eigenbau einer Sensorbar bis hin zur Einführung in die Programmierung dieses Steuergerätes mit der passenden Software. Ziel ist es, die Wiimote im Anschluss als Anzeigesteuerung bzw. Mausersatz zu nutzen und damit bequem Spiele und ausgewählte Anwendungen steuern zu können.
Die Wiimote kommuniziert über eine Bluetooth-Verbindung mit unserem PC. Sie enthält als Kern sowohl gyroskopische Sensoren, die alle Lageänderungen erfassen können, als auch eine empfindliche Infrarot-Kamera mit einer Auflösung von 1024×768 Pixeln bei 100 Hz Abtastfrequenz, die immerhin bis zu vier Infrarotquellen gleichzeitig verfolgen kann. Somit stehen dem interessierten Anwender zwei Steuerungsprinzipien zur Verfügung, die sich natürlich auch kombinieren lassen.
Die Steuerungsachsen des gyroskopischen Sensors sind einfach erklärt (Bild oben). Der gyroskopische Sensor erfasst im Prinzip jede Richtungsänderung. Allerdings ist diese Funktionsvielfalt nicht für jede Anwendung notwendig und auch der Programmieraufwand ist wesentlich höher als der für die Umsetzung der Infrarotsteuerung als Mausersatz. 1 und 2 sind die Infrarot-LEDs der Sensorbar, der gelbe Punkt in der Mitte die ermittelte Position der Wiimote. Die Infrarotsteuerung benötigt zunächst mindestens zwei Lichtquellen. Die eingebaute Kamera erfasst diese Quellen und die Wiimote errechnet so in Abhängigkeit davon eine zweidimensionale Position im Raum als einfache x-y Projektion. Analog zur Maus auf dem Desktop.
Darüber hinaus besitzt die Wiimote noch ein Steuerungskreuz, dessen vier Tasten genauso genutzt und programmiert werden können, wie die Home- und die Plus- und Minus-Tasten, sowie die Tasten A und B bzw. 1 und 2. So stehen insgesamt 11 Tasten zur freien Verfügung, was für die meisten Anwendungen ausreichen dürfte. Die Übertragung der Daten und Aktionen zwischen Wiimote und PC erfolgt über Bluetooth. Wie man die Wiimote problemlos einbindet wird der nächste Abschnitt zeigen.
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