NVIDIA hat mittlerweile ein neues Statement zu den anhaltenden Engpässen bei Gaming-GPUs veröffentlicht, das leider einmal mehr bestätigt, dass es für Gamer auch weiterhin schwer sein wird, zumindest bis zum nächsten Jahr überhaupt neue Gaming-Grafikkarten in die Hände zu bekommen. Die Finanzchefin des Unternehmens, Colette Kress, sagte dies während des jährlichen NVIDIA-Investorentages Anfang dieser Woche. Man führt aus, dass die GPU-Nachfrage weiterhin das Angebot für einen Großteil des Jahres 2021 erheblich übersteigen wird, so dass es für PC-Spieler schwer sein sollte, überhaupt eine neue Grafikkarte zu finden.
“Wir erwarten, dass die Nachfrage weiterhin das Angebot für einen Großteil dieses Jahres übersteigen wird … Unser operatives Team ist agil und arbeitet fantastisch. Wir erwarten, dass unsere Lieferungen im Laufe des Jahres zunehmen werden” (Finanzvorstand Colette Kress)
Seit der Markteinführung der GeForce RTX 3xxx hat NVIDIA auch über den CEO Jensen Huang mehrere Statements bezüglich der anhaltenden GPU-Knappheit abgegeben. Das Unternehmen erklärte dabei mehrmals, dass der Versand und die Logistik zusammen mit dem Mangel an Komponenten zu einer schlechten Versorgung für die Next-Gen-Grafikkarten führen, was als Folge auch zu Preiserhöhungen bei verschiedenen Händlern führte. Erschwerend kommt dann noch hinzu, dass der Krypto-Boom dazu geführt hat, dass Miner große Mengen an Gaming-Grafikkarten geradezu verschlungen haben, so dass für tatsächliche PC-Spieler nichts mehr übrig blieb und bleibt.
Die größten Faktoren, die zu dem geringen Angebot beitragen, sind der Mangel an Rohstoffen, permanentes Outsourcing, die anhaltende Pandemie und das Wiederaufleben des Krypto-Wahns. Ein weiterer Faktor, der hierzulande kaum bekannt ist und der sich nicht auf das Angebot, wohl aber auf den Preis auswirkt, ist das Fehlen von Zollbefreiungen. Dies hat sogar dazu geführt, dass Hardware-Hersteller die Preise für ihre Komponenten erhöhen mussten. All diese Faktoren können zudem alle miteinander kombiniert werden, so dass eine sehr unangenehme Gemengelage entstanden ist, die sich nur schwer wieder auflösen lässt.
Man darf nicht vergessen: NVIDIA ist ein reiner Halbleiterentwickler ohne eigene Fabriken und Produktion, was bedeutet, dass man nicht die nötige Kapazität hat, eigene Karten in großem Maßstab zu produzieren. Um die Karten herzustellen, lagert NVIDIA die Chip-Produktion der Grafikkarte an TSMC und Samsung aus. Die Fertigung der eigenen Grafikkartenmodelle bei Lenovo & Co. als Supplier ist da auch keine Entspannung, weil selbst solche Branchenriesen von der Komponentenknappheit nicht verschont werden. Und seien es fehlende Power Stages oder PWM-Controller.
NVIDIA hat zwar einige Gegenmaßnahmen eingeleitet, um zumindest einen Teil des Angebots zurück in die Hände der PC-Spieler zu bringen, aber das Ergebnis ist eher überschaubar. Die Begrenzung der Krypto-Hash-Rate auf den neuen Gaming-Grafikkarten wurde relativ schnell wieder ausgehebelt und die Einführung von für Krypto-Mining geeigneten GPUs der CMP-Serie ist eher ein kleineres Störfeuer, denn die CMP-Karten, die derzeit im Handel erhältlich sind, haben einen unverhältnismäßig hohen Preis und bieten nicht die gleichen Vorteile sowie Leistungswerte einer aktuellen Gaming-Grafikkarte.

16 Antworten
Kommentar
Lade neue Kommentare
Urgestein
Veteran
Veteran
Veteran
Veteran
Veteran
Mitglied
Mitglied
Urgestein
Veteran
Veteran
Urgestein
Mitglied
Neuling
Veteran
Neuling
Alle Kommentare lesen unter igor´sLAB Community →