Klar, es wäre zu schön, um wahr zu sein, dass man für relativ schmales Geld, Oops Bitcoins, einen voll funktionsfähigen Ryzentosh käuflich erwerben kann, der alle Schwierigkeiten mit der AMD-Hardware urplötzlich beseitigt und als erstes Projekt wirklich sauber läuft. Allein das unrechtmäßige Kapern des Namens der (zu Recht entrüsteten) OpenCore-Community und des Missbrauchs dazu passenden Logos lässt die Alarmglocken schrillen. Wenn sie nicht schon wegen der nebulösen Zahlungsmethode und des albernen Renderbildes im Dauerton gefangen wären.
Ich habe mir lange überlegt, das Ganze überhaupt als News zu bringen, denn Betrug auch noch mit Reichweiten zu unterstützen ist durchaus gefährlich, falls mal ein Leser so einen Text nur mal kurz überfliegt und dann einen Fehler begeht, den er später bitter bereuen wird. Konkret geht es um die Internet-Präsenz “OpenCore Computer” und das, was man dort anbietet. Ich will das gar nicht im Detail aufdröseln, denn es es ist eh nur ein Fake. Leider sind so Einige Medien auf diese Masche reingefallen und bewerben diesen doch recht eindeutigen Betrugsversuch mit News und Bildern. Genau deshalb habe ich jetzt auch mal etwas mehr Rot verwendet als sonst.
Allein der Umstand, wann diese Domain in Panama registriert wurde, hätte bei einer Recherche den Suchenden stutzig machen müssen, auch wenn der Server in den USA steht.
Nach einer kurzen Beratung mit unseren Freunden vom deutschen Hackintosh-Forum gibt es nämlich auch aus technischer Sicht noch viele Hürden, die gegen einen solchen verkaufsfertigen und vollumfänglichen Hackintosh auf Ryzen-Basis sprechen. Denn auch wenn der OpenCore Boot-Loader eine Menge möglich macht, zaubern kann auch die Community nicht.
Was ist offensichtlich?
- Unberechtigte Verwendung des OC Logos
- Nutzen des OpenCore Namens, womit man suggerieren könnte die Entwickler stecken dahinter, was nicht der Fall ist. Die Entwickler von OpenCore distanzieren sich ganz klar davon
- Bezahlung nur per Bitcoin (Dubios)
- Ein Update und der PC läuft nicht mehr, falls Open Core Computer jemals überhaupt einen Computer ausliefern sollte
AMD Hackintosh Probleme
- MacOS ist grundsätzlich für Intel CPUs geschrieben, sprich es gibt Kompatibilitätsprobleme sowohl in Bezug auf Funktionen als auch in Bezug auf Programme.
- Adobe Software die auf Intel-ISA-Erweiterung setzen funktionieren nicht, man kann dies zwar umpatchen, von funktionieren kann dann dennoch nicht die Rede sein
- Kein Natives Powermanagement und dementsprechend der Stromverbrauch
- Virtualisierung nur beschränkt möglich
- Probleme mit Logic Pro und Audio Input sowie zahlreichen Plugins für die Musikproduktion
- Bisher ist die Entwicklung der Patches, die Intel-exklusive Abfragen umbiegen bzw. wrappen und ersetzen (bis hin zum sauberen Boot-Vorgang) unzulänglich und unzuverlässig. Die Leute vom OpenCore Bootloader haben nämlich mit den Patches für die AMD-CPUs nichts zu tun. Das macht eine komplett andere Community. OpenCore ist Intel.
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