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Teile der AMD GPU-Firmware könnten Open Source werden – Gespräche mit Tiny Corp

Wie Toms Hardware berichtete, ist sich Tiny Corp ziemlich sicher, dass AMD seine Radeon Firmware bis nächste Woche auf Open Source umstellen könnte. Tiny Corp und AMD haben über Probleme gesprochen die bei der Vorbereitung zur RX 700XTX Tiny Box aufgetreten sind, denn diese war für KI-Aufgaben gedacht. Sollte AMD sich dafür entscheiden und eine Open Source Platform nutzen, dann könnten Tiny Corp und andere Entwickler scheller an Fehlern arbeiten und eventuell auch mehr Leistung aus den AMD GPUs kitzeln.

Das Gespräch verlief nach eigenen Aussagen ziemlich gut. Man vermeldet, die Zusage der Firmware als Open Source zu bekommen (und offensichtlich wird dann auch der MLPerf-Trainingsfehler mit behoben). Man meinte auch, sie wären keine Open-Source-Puristen, und es wäre ihnen auch egal, ob das HDCP-Material offen ist oder nicht…..

 

AMD verwendet seit 2016 ROCm, eine Open-Source-Software, die seit einigen Monaten auch Radeon- und Radeon-Pro-Karten unterstützt. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass ROCm nur eine Software ist, die das Verhalten und die Leistung von GPUs steuert. Die Firmware dürfte jedoch genauso wichtig sein. Die Micro Engine Scheduler (MES)-Firmware, die auf AMD-GPUs läuft, wurde ausschließlich von AMD entwickelt und ist eben nicht Open Source.

George Hotz, der Gründer des KI-Startups Tiny Corp., äußerte auf seinem X-Konto seine Frustration darüber, dass die MES nicht Open Source ist. Er forderte AMD auf, die Entwicklung von High-End-ML-Bibliotheken zu stoppen und grundlegende Dinge wie Compiler und Treiber zu reparieren. Diese Äußerungen kamen als Reaktion auf ein Problem, das Tiny Corp. mit einer RX 7900 XTX-Karte hatte, die in ihren TinyBox-Computern verwendet werden sollte. AMD versuchte daraufhin, das Problem mit einem Patch zu lösen. Hätte die Firmware Open Source sein, könnte Tiny Corp. möglicherweise schneller selbst eine Lösung finden.

Nachdem Tiny Corp. die fehlerhafte Firmware öffentlich gemacht hatte, erklärte CEO Lisa Su von AMD, dass das Unternehmen an einer Lösung arbeite. Tiny Corp. erwog auch, ob Nvidia oder Intel eine Alternative sein könnten. Stunden später kündigte Tiny Corp. ein Treffen mit AMD-Vertretern an. Zudem startete Tiny Corp. eine Umfrage im X-Netzwerk, ob AMD seine Firmware als Open Source veröffentlichen sollte. Dabei stimmten 52,8% mit „nein“.

Nach dem Treffen äußerte Tiny Corp. seine Zuversicht, dass AMD zumindest Teile der Firmware, insbesondere den Scheduler und die Speicherhierarchieverwaltung, als Open Source veröffentlichen werde. Dies ist genau das, was das KI-Startup benötigt, um die Leistung neuronaler Netze zu steigern. Allerdings bleibt unklar, was genau das Unternehmen von AMD erwartet.

Sollte AMD sich gegen eine Veröffentlichung als Open Source entscheiden, könnte dies dazu führen, dass Tiny Corp. sich gegen die Verwendung von RX 7900 XTX-Karten entscheidet und stattdessen Konkurrenten wie Intel oder Nvidia in Betracht zieht. Insbesondere Intel könnte bevorzugt werden, da sie günstigere Optionen bieten. Diese Entscheidung könnte jedoch weitreichende Folgen für AMD haben, da viele KI-Unternehmen Open Source bevorzugen. Daher ist es wichtig, dass AMD einen ausgewogenen Ansatz findet.

Quelle: Toms Hardware

 

 

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