Taiwans Verteidigungsminister Chiu Kuo-cheng (邱國正) hat sich am Montag zur territorialen Integrität des Landes geäußert. Laut Taiwan News betonte der Minister, dass die Streitkräfte der Insel im Falle eines Konflikts mit China keine Versuche der USA tolerieren würden, TSMC zu zerstören. Obwohl die Rhetorik zwischen Taiwan und China in der Regel angespannt ist, pflegen Taiwan und die USA eine enge Freundschaft.
Die geopolitischen Spannungen zwischen den USA, Taiwan und China sind äußerst komplex, da jeder Akteur unterschiedliche Prinzipien, Vereinbarungen, Unklarheiten und Strategien verfolgt. Obwohl wir daran gewöhnt sind, die USA und Taiwan als Verbündete zu betrachten, könnte die jüngste Äußerung des US-Kongressabgeordneten Seth Moulton etwas über das Ziel hinausgeschossen sein. In Bezug auf die US-Chippolitik und China erklärte Moulton kürzlich auf einer politischen Konferenz: „Die USA sollten den Chinesen unmissverständlich klarmachen, dass wir TSMC zerstören werden, falls sie in Taiwan einmarschieren.“ Diese offene Diskussion über eine solche Politik scheint jedoch in Taiwan missbilligt zu werden, wie die Antwort von Verteidigungsminister Chiu auf ein Interview mit taiwanesischen Medien am Montag zeigt.
Moulton äußerte kürzlich auf einer politischen Konferenz in Bezug auf die US-Chippolitik gegenüber China: „Es sollte den Chinesen unmissverständlich klargemacht werden, dass wir TSMC zerstören werden, falls sie in Taiwan einmarschieren. Es scheint in Taiwan jedoch unpopulär zu sein, offen über diese Politik zu sprechen, wie die Äußerungen von Verteidigungsminister Chiu in einem Interview mit taiwanesischen Medien am Montag gezeigt haben. Der taiwanesische Minister betonte gegenüber Reportern, dass die Streitkräfte für die Verteidigung Taiwans und seiner Bevölkerung, seines Eigentums und seiner strategischen Ressourcen verantwortlich seien, ungeachtet der Aggressoren. Chiu sagte: „Wenn sie bestimmte Ziele bombardieren wollen, werden die Streitkräfte dies nicht dulden.“
Seth Moulton, ein ehemaliger Offizier des Marine Corps und Mitglied der Demokratischen Partei im US-Kongress, hat Äußerungen zur möglichen Zerstörung der TSMC-Chipfabriken in Taiwan gemacht. Es ist von Bedeutung, daran zu erinnern, dass solche Äußerungen nicht ohne vorherige Präzedenzfälle sind.
Im vergangenen Jahr berichteten man über Mark Liu, den Vorsitzenden von TSMC, der in einem Interview betonte, dass niemand gewaltsam die Kontrolle über TSMC erlangen könne. Liu argumentierte, dass selbst bei militärischer Gewalt oder einer Invasion die Fabriken von TSMC unbrauchbar wären. Er betonte, dass Sprengstoff nicht nötig sei, da die hochpräzisen Prozesse bei TSMC einfach zusammenbrechen würden, wenn die Echtzeitverbindungen zur Außenwelt unterbrochen werden. Es ist wichtig zu bedenken, dass Chinas Motive nicht allein durch wirtschaftliche Rationalität bestimmt werden können. Es ist möglich, dass die politischen Entscheidungen des Landes von einem Führer geprägt sind, der nach Ruhm, Schicksal, Vermächtnis und ähnlichem strebt. Ähnlichs berichtete man im vergangenen Oktober über eine Aussage von Chen Ming-Tong, dem Generaldirektor des taiwanesischen Büros für Nationale Sicherheit. Berichten zufolge erklärte Chen den taiwanesischen Gesetzgebern, dass TSMC ohne Beiträge von Unternehmen wie ASML und anderen ausländischen Zulieferern praktisch schließen müsste. Er fasste zusammen, dass selbst wenn China die „goldene Gans“ in die Hände bekäme, es keine „goldenen Eier“ produzieren könne.
Es bleibt zu hoffen, dass die oben beschriebenen Situationen nie eintreten werden und somit die tatsächlichen Maßnahmen zur Zerstörung (oder Verteidigung) strategisch wichtiger Einrichtungen wie TSMC nie in Kraft treten werden.
Quelle: TomsHardware
Kommentieren