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Lieferengpass bei AMDs Ryzen 4000 CPUs für Notebooks? Viele Aufträge verschieben sich erheblich, werden die CPUs teurer?

Interessant ist in diesem Zusammenhang der Post eines Mitarbeiters von XMG Schenker auf Reddit, der genau diese Problematik offen anspricht. So erhielt XMG am 31. Juli vom ODM die Ankündigung, dass man im 3. Quartal 2020 mit einem ernsthaften CPU-Mangel seitens AMD konfrontiert sei. Großaufträge, deren Auslieferung von deren ODM für Mitte und Ende August bestätigt wurden, sollen nun bis Ende September verschoben werden. Dies erklärt sich laut des Mitarbeiters durch einen signifikanten Anstieg der Nachfrage von größeren Marken und durch die zu vermutenden Engpässe bei den Produktionskapazitäten von AMD.

Nachdem man diese Nachricht am 31. Juli erhalten hatte, wandte man sich an die Unternehmenskontakte bei AMD, die wiederum bestätigten, dass es sich um einen branchenweiten Engpass handelt und es keine Lösung dafür gäbe. XMG habe derzeit beim ODM für den Ryzen 7 4800H einen Auftragsbestand von über 1600 Einheiten offen. Sowohl AMD als auch der ODM hätten jedoch bestätigt, dass die CPUs zugeilt würden, aber die Ware den ODM nicht vor Ende September erreichen dürfte.

Man kann nachvollziehen, dass man bei XMG sehr enttäuscht ist, dass der ODM nicht in der Lage war, bereits im Voraus über diese Engpässe zu informieren. Andererseits ist es nicht ganz überraschend, dass AMD jetzt in Schwierigkeiten gekommen ist, um diese Nachfrage zu befriedigen, wenn man auch bedenkt, dass AMD im Vergleich zu Intel ein viel kleineres Unternehmen mit deutlich weniger finanziellem Spielraum ist und zudem keine eigenen Fabriken besitzt.

AMDs Chiphersteller TSMC ist bei NVIDIA und anderen großen Technologieunternehmen sehr gefragt und man ist dort in der Regel Monate im Voraus ausgebucht, so dass AMD die Produktion nicht schnell genug hochfahren und sich der aktuellen Nachfrage anpassen kann. So etwas nennt sich Forecast, scheint aber nicht zu AMDs Kernkomptetenzen zu gehören, wenn man sich beispielsweise an die RX Vega und die vergessenen Bestellungen an Kapazitäten bei den Packagern erinnert.

Es sieht so aus, als hätten die großen Abnehmer für den Notebookbereich ziemlich große Bestellungen bei AMD aufgegeben und die Verkaufsrekorde von AMDs Laptops in China sind auch kein wirkliches Geheimnis. Das wiederum trifft die „normalen“ ODMs und deren mittelgroße und kleineren Kunden jetzt in verstärktem Maße. Nach dem Gesetz von Angebot und Nachfrage sollten auch die Preise seitens AMD für die Abnehmer steigen, was aber noch nicht endgültig bestätigt wurde.

Quelle XMG (via Reddit)

 

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Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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