Mit den CPUs und APUs macht es AMD offensichtlich gerade wie ein hochansteckender Virus, man mutiert mal eben schnell und greift an allen Fronten Intels Allgemeingesundheit an. Anders kann man es eigentlich auch nicht betrachten, denn unter dem Codenamen „Lucienne“ sind erste Engineering-Samples einer neuen APU von AMD im Umlauf. Betrachten wir zunächst erst einmal die Informationen, die mir zugespielt wurden, bevor wir wieder das leckere Weihnachtsgebäck herausholen.
Mit einem derzeitigen Takt von 3,9 GHz Boost und 2.1 GHz Basis ist das zwar noch nicht der Brecher, der in der 45-Watt-Klasse aufschlagen könnte, aber da es sehr wohl ein sehr frühes Sample ist (A1 Stepping!), könnten die finalen Taktraten natürlich noch deutlich höher liegen. FP6 sagt uns zudem, dass es sich hier wieder um die ungesockelten Notebook-Ableger handelt. Der Cache verweist mit „non-uniform“ mit großer Sicherheit noch auf Zen2.
Und der Name? LCN steht dabei für „Lucienne“ und was die Namensfindung betrifft, da war AMD diesmal so richtig kreativ. Aktuell bedient man sich bei AMD für die einzelnen Chips ja bei den großen Malern, aber wer war bitte Lucienne? Dieser Frauen-Vorname passt auf den ersten Blick so gar nicht recht in das aktuelle Schema, auf den zweiten dann allerdings umso mehr! Die vermeintliche Ungereimtheit ist nämlich gar keine und mein Kunstprofessor hätte mir beim Studium wohl die Rübe abgeschlagen, wenn ich das nicht irgendwann bemerkt hätte.
Denn die um drei Ecken gedachte Bezeichnung legt gleichzeitig ungewollt auch Dritten wie mir offen, um was für eine APU es sich hier in Wahrheit handelt! Lucienne wer? Ich bin mir ziemlich sicher, dass es sich schlicht und ergreifend um Lucienne Bisson (1880-1939) handeln sollte, eine französische Künstlerin. Das allein wäre allerdings schon etwas arg langweilig, nur liegt die Pointe in der Familie versteckt.
Lucienne war niemand anderes als die uneheliche Tochter von Pierre-Auguste Renoir und Frédérique Vallet-Bisson , einer französischen Malerin und Vorsitzenden der Société des Artistes Féminine. Ha! Damit wissen wir auch, dass es sich bei „Lucienne“ höchstwahrscheinlich um einen Ableger von „Renoir“ handelt, den AMD für ein gewisses Drittunternehmen als „Bastard“ exklusiv herstellen dürfte.
Und nun kommen wieder der Spekulatius und die Informationen ins Spiel, die man so nebenher ebenfalls mit abgreifen kann. Es heißt, Google setzt beim BIOS für Chromium OS auf Coreboot und man arbeite dort bereits am Support für „Renoir“ und „Lucienne“, um um Intels CPUs abzulösen. Das wiederum wäre ein ordentlicher Coup, denn bisher waren die gesamten Chromebooks eher fußlahme Internet-Laptops, deren Hauptaufgabe in netzbasierten Anwendungen zu suchen war.
Intel scheint ganz offensichtlich auch hier den Kürzeren gezogen zu haben, sollte sich diese Vermutung als Tatsache herausstellen. Wobei man ja gar nicht mehr so viel raten musste, denn vieles liegt auf der Hand. Bis hin zum BIOS-Support, der in dieser Form wohl definitiv kommen sollte. Für AMD wird es eine Hochzeit mehr, auf der man tanzen kann, bei Intel hingegen sollte man gewarnt sein. Ob Tiger Lake das demnächst noch rausreißen kann, wird man eher abwarten müssen.
Kommentieren