Der Raptor-Lake-Refresh wird noch dieses Jahr als 14. CPU-Generation für den Desktop erwartet. Doch auch der echte Nachfolger, Arrow Lake-S für den Desktop, materialisiert sich zusammen mit der neuen 800er Chipsatzserie immer mehr, was auch mal wieder einen neuen Prozessorsockel mit sich bringt, zu dem ich in Kürze die genauen Details einschließlich der Zeichnungen und Daten veröffentlichen werde. Meteor Lake behält seine Ausrichtung auf das Notebook-Segment, da wird sich auch nichts mehr ändern und ist deshalb auch nicht Gegenstand dieses Artikels.
Videocardz.com hatte ja unlängst schon diverse Informationen zu den verwendeten Befehlssätzen zu Arrow Lake und Lunar Lake als Auszug aus einer PDF veröffentlicht, was einmal mehr bestätigt, dass sowohl AVX-VNNI-INT16, SHA512, SM3 als auch SM4, die sich auf KI-Lasten und Hashing-Funktionen konzentrieren, von beiden Serien unterstützt werden. Besonders hervorzuheben ist die Integration von AVX-VNNI in die Arrow Lake und Lunar Lake Prozessoren. Diese Erweiterung des Befehlssatzes steigert die Performance von Inferenz-Aufgaben in neuronalen Netzwerken, indem sie spezialisierte Möglichkeiten für 8-Bit- und 16-Bit-Ganzzahl-Operationen bereitstellt.
Das impliziert, dass Applikationen, die auf künstliche Intelligenz, maschinelles Lernen und tiefe Lernalgorithmen setzen, mit einer Beschleunigung der Verarbeitung und einer Steigerung der Effizienz rechnen können. Doch es ist bisher nicht bekannt, wie sich das auf die Performance in einzelnen Anwendungsszenartien darstellen könnte.
Wichtige Vorbemerkung
Mir sind allerdings interne Performance-Projektionen zugespielt worden, die die Performance eines aktuelle Core i9-13900K mit den adäquaten Modellen von Raptor Lake Refresh und Arrow Lake prognostizieren sollen. Da es kein öffentliches PR-Material ist, kann man diese Projektionen durchaus als validen Trend betrachten, auch wenn die fertige CPU natürlich abweichend performen könnte. Aber es ist zumindest erst einmal mehr als nur ein ein fiktiver Anhaltspunkt.
Performance-Projektionen
Intel hat bei dieser Projektion das PL1 und PL2 für die beiden Raptor Lake S Varianten auf 253 Watt und bei Arrow Lake auf 250 Watt begrenzt. Interessant ist dabei, dass man Arrow Lake ebenfalls eine recht hohe Leistungsaufnahme zubilligt, was auch einen wichtigen Teil der Specs zu bestätigen scheint, wo die Leistungsaufnahme kaum sinken soll. Verglichen werden die großen Modelle mit 8 Performance Cores und 16 Efficiency Cores. Normiert wurde alles am aktuellen Core i9-13900K als 100% Marke.
Wir sehen auf der ersten Grafik, dass man Raptor Lake S Refresh intern zwischen ein und zwei Prozent mehr Performance zugesteht, die maximal aus der Taktsteigerung resultiert und im Endeffekt für den Prozessor auch nicht mehr als bis zu 6 GHz betragen sollte. Ob und wann man dann vielleicht noch ein KS-Modell mit 6.2 GHz sehen wird, das wissen nur die Göttin Yield und die Marketingabteilung bei Intel. Interessanter ist da schon Arrow Lake S. Denn hier bewegt man sich immerhin schon im Bereich von sieben bis 20 Prozent Leistungszuwachs, wobei die größte Steigerung im Multi-Core-Betrieb zu verzeichnen sein soll.
Das in der zweiten Folie verwendete SPEC CPU-Benchmark-Paket enthält standardisierte, CPU-intensive Suiten zur Messung und zum Vergleich rechenintensiver Leistungen, die den Prozessor, das Speichersubsystem und den Compiler eines Systems belasten. Das ermöglicht eine vergleichende Messung der rechenintensiven Leistung über ein möglichst breites Spektrum an Hardware zu ermöglichen, wobei Arbeitslasten verwendet werden, die aus echten Benutzeranwendungen abgeleitet wurden. Die hier aufgelisteten SPECrate 2017 Integer- and Floating-Point-Suites messen den Durchsatz oder die Arbeit pro Zeiteinheit.
Wir sehen, dass Raptor Lake Reresh zwischen einem und vier Prozent zulegen kann, je nach Suite. Bei Arrow Lake sind es, anwendungsbedingt, zwischen drei und immerhin 21 Prozent. Den größten Zuwachs verzeichnet Arrow Lake übrigens in den Floating-Point-Durchläufen, während die Performance beim Raptor Lake Refresh nahezu stagniert. Hier entwickelt sich der Zuwachs nahezu gleichmäßig, was lediglich der Taktsteigerung anzurechnen ist.
Doch wie sieht es mit der integrierten Grafik aus? Auch hierfür bietet Intel eine Folie, wo die Zuwächse schon größer ausfallen. Hier wird dabei beim Raptor Lake Refresh offenbar dieselbe GPU (HD700 series) wie beim Core i9-13900K mit 32 EU verbaut und auch der Takt dürfte mit 1,65 GHz Peak gleich bleiben. Denn die Grafik setzt beide CPUs bei der Performance gleich. Jedoch ist der folgende Sprung zu Arrow Lake immens! Mit Xe LP wird Arrow Lake dann offenbar die erste Desktop-CPU, bei der die iGPU per Foveros Packaging aufgesetzt wird. Über die Anzahl der EU wurde bereits viel spekuliert, aber die Folie zeigt immerhin satte 220 bis 240 % Performance gegenüber den 100% von Raptor Lake. Das ist mehr als eine Verdopplung, lässt aber noch keine genauen Aussagen zu, wie die Grafikkachel genau aufgebaut sein wird, da auch der Takt noch unbekannt ist.
Natürlich wird es für Arrow Lake S auch wieder einen neuen Sockel geben (müssen), so dass wir nunmehr bei LGA1851 angekommen sind. Doch das ist dann schon wieder eine andere Geschichte, die hier in Kürze folgen wird. Denn auch wenn die mechanischen Abmessungen weitgehend gleich geblieben sind, ist das Geschäft der Kühler- und Zubehör-Industrie natürlich auch dieses Mal abgesichert: es werden sich u.a. die Z-Höhe und auch der Anpressdruck wieder etwas ändern. Damit sind die Kühler zwar an sich einigermaßen kompatibel, aber eben nur mit einem neuen Befestigungs-Kit.
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