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Intel stellt Core i9-11900k ‚Rocket Lake‘ Flaggschiff-CPU auf der CES 2021 vor, 19% mehr IPC, 50% mehr iGPU-Leistung und PCIe 4.0

Intel hat auf der CES 2021 zum ersten Mal eine Vorschau auf seine kommende Rocket Lake Architektur gegeben. Die kommenden Rocket Lake CPUs markieren dabei die erste wirklich große, architektonische Überarbeitung seit weit über 5 Jahren und ist zudem eine Architektur, die den Umständen geschuldet mit viel Aufwand von 10 nm zurückportiert wurde, damit Intel sie so schnell wie möglich auf den Markt bringen kann. Darüber hinaus wird es nun auch endlich die lang erwartete PCIe 4.0-Unterstützung auf Intels Mainstream-Plattform bringen, was bisher nämlich schmerzlich vermisst wurde.

Intels Rocket Lake Prozessoren werden bis zu 8 Kerne (und 16 Threads) besitzen und über 50% mehr integrierte Grafikleistung auf Basis der Xe-Architektur verfügen. RKL-S basiert auf dem 14-nm-Prozess, aber im Gegensatz zu älteren Generationen wird er eine überarbeitete Architektur auf Basis der Sunny Cove (Ice Lake)-Architektur namens Cypress Cove aufweisen. Es ist im Wesentlichen einw Rückportierung von 10nm (non-SuperFin) auf 14nm. PCIe 4.0-Unterstützung und Xe-Grafik der 12er Generation wurden ebenfalls hinzugefügt.

Da die neuen CPUs auf dem bewährten 14-nm-Prozess basieren, wird Rocket Lake S in der Lage sein, auf bis zu 5,3 GHz zu boosten (was typisch für den sehr ausgereiften Prozess ist) und was am Ende so etwas wie eine „Best of both worlds“-Situation ermöglicht, in der die neue Architektur in der Lage sein wird, auf Grund des sehr ausgereiften Nodes sofort die hohen Taktraten der direkten Vorgängerin zu halten. Der All-Core-Turbo wird laut Intel bei 4,8 GHz liegen, was für einen 8-Core-Chip sogar ziemlich hoch ist.

Rocket Lake S wird nunmehr 20 CPU-basierte PCIe-4.0-Lanes bieten, also 4 mehr als die letzte Generation. Es ist auch erste Mainstream-Intel-Architektur, die den PCIe-4.0-Standard unterstützt – etwas, das im Lineup des Unternehmens bisher schmerzlich vermisst wurde. Sie verfügt über den neuen Deep Learning Boost und VNNI-Unterstützung, was zu einer deutlichen Beschleunigung von KI-bezogenen Workflows führen sollte. Außerdem verfügt man nun über den neuen USB 3.2 Gen 2×2-Standard für sehr hohe USB-Übertragungsraten. Integriert wurde zudem Intels Xe-Grafik-iGPU, die Unterstützung für den High-End-Videodecoder wie 4:4:4 HEVC und VP9 bietet und Display-Auflösungen von bis zu 3x 4k60 ermöglicht. Der integrierte Speichercontroller unterstützt nun nativ Geschwindigkeiten von bis zu DDR4-3200 ohne weitere Übertaktung.

Das sind eigentlich gute Neuigkeiten für Enthusiasten, denn RKL wird die erste große neue Architektur seit sehr langer Zeit sein. Noch erstaunlicher ist, dass Intel es geschafft hat, den Großteil des IPC-Zuwachses von Willow Cove in 10 nm (der bei 25%+ lag) beizubehalten, wobei die neue 14-nm-Architektur immerhin noch einen IPC-Zuwachs von 19% aufweist. Eine zweistellige IPC-Verbesserung, während man auf dem gleichen Knoten bleibt, ist wirklich bemerkenswert. in Boost-Takt von 5,3 GHz in Kombination mit einer grundlegend neuen Architektur sollte somit die bestmögliche Kombination für ein Performance-Upgrade für Intel-Kunden (wenn auch auf Kosten einer ähnlichen TDP) in einer sehr langen Zeit bieten. 

Wie man sehen kann (Grafik unten), ist Intels größte Rocket Lake CPU, der Core i9-11900k, recht gut aufgestellt. Es handelt sich um eine 8-Kern-CPU, die mit AMDs neuestem Ryzen 9 5900X 12-Kern-Prozessor in Sachen Gaming-Performance auf Augenhöhe ist. Und man übertrifft diesen sogar mit einem kleinen Vorsprung, wobei die Ergebnisse aus Intel-Präsentationen wie immer mit Vorsicht zu genießen sind, bis unabhängige Tests vorliegen.

Die von Intel genutzten Spiele-Benchmarks umfassen Total War: Three Kingdoms, Gears of War 5, Metro Exodus, Cyberpunk 2077, Watchdogs: Legion, FarCry: New Dawn und Assassin’s Creed Valhalla. Alle Spiele wurden auf Full-HD (1080p) getestet, um die Fähigkeiten der CPU wirklich zu demonstrieren und sie zum primären Flaschenhals zu machen. Der Leistungsunterschied reicht von 8 % bei Total War (ein sehr CPU-intensives Spiel) bis zu 2 % bei Assassin’s Creed Valhalla.

Insgesamt ist Intels Core i9-11900k damit 4,4 % schneller als AMDs Ryzen 9 5900X. Anschließend zeigte das Unternehmen den Generationssprung, den Rocket Lake im Vergleich zum Core i9-10900k-Prozessor der älteren Generation (der noch auf Skylake basiert). Im Durchschnitt beträgt der Unterschied beim Gaming, Generation zu Generation, laut Intels eigenen Tests etwa 7 %.

Was hier gezeigt wird, ist allerdings nicht überraschend, denn Gaming ist in Bezug auf die Leistung stark taktabhängig. Warten wir unabhängige Tests ab und lassen uns überraschen, inwieweit dann Preise und Leistung überzeugen können.

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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