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Intel legt offen: 10 nm wird weniger produktiv sein als 14 und 22 nm, 10+ wird kommen – später

Intels CFO George Davis zeigte sich auf der TMT-Konferenz von Morgan Stanley und führte dabei eine erfrischend ehrliche und offene Diskussion mit den anwesenden Analysten über den 10-nm-Prozess. Das Unternehmen enthüllte, dass es plant, den 10+ Prozess in diesem Jahr weiter voranzutreiben, warnte gleichzeitig aber auch, dass 10 nm als Node „einfach nicht der beste Node sein wird, den Intel je hatte“ und tatsächlich auch weniger produktiv als 22 nm sein wird.

Dennoch erwähnte George, dass Intel vom Coronavirus völlig unbeeinflusst ist (wenn man bedenkt, dass das alles hauptsächlich in den USA erfolgt) und noch immer eine Übernachfrage existiert, die nur darauf warte, auch erfüllt zu werden. Der CFO von Intel dämpfte damit die Erwartungen durch eine erfrischend ehrliche Offenlegung: 10 mm wird einfach nicht der beste Knoten sein, den Intel je hatte, weniger produktiv als 14 nm und 22 nm.

Source: Intel

Er erwähnte auch, dass auch in diesem Jahr noch mehr Produkte als 10-nm-Server-CPUs veröffentlich werden – und räumte gleichzeitig mit allen Mythen auf, dass 10 nm immer noch in der Schwebe sei. Intel sei immer offen gewesen über den Stand der Geschäfte (oder der Herstellung in diesem Fall) – eine Haltung, die noch auf Intels CEO Bob Swan zurückzuführen ist. Mein Kollege Usman Pirzada von WCCFTECH hat einen Teil des Wortlautes aufgezeichnet und wiedergegeben:

[Frage nach dem Zustand von 10nm]

Wir befinden uns definitiv in der 10-Nanometer-Ära und wir haben Ende letzten Jahres Ice Lake eingeführt. Dieses Jahr werden GPUs herausgebracht – uh- eine diskrete GPU, die dieses Jahr herauskommt. Wir haben natürlich auch eine Netzwerk-ASIC, die Ende des Jahres auf den Markt kommt. Die Server-SKUs kommen auf 10 -uh- heraus, was interessant und bezeichnend dafür ist, wie wir uns der Prozesstechnologie nähern, und dieses Jahr kommt auch noch 10+ .

Und was wir gesagt haben, ist, dass es wichtig ist, einen neuen Node zu starten, da wir jedes Jahr eine Verbesserung innerhalb des Nodes einführen wollen, und so werden wir unser Tiger Lake Produkt herausbringen. Es wird mit unserem 10+ Node erscheinen. Unser Kundenteam hat mir gesagt, dass ich nicht darüber sprechen darf, wie viel mehr Leistung dabei herauskommen wird. Aber die Idee ist, eine schrittweisen Übergang hinzubekommen , ohne zwischendurch auf 7 nm warten zu müssen. Und wir können darüber sprechen, da es schwierig ist, eine Konferenz zu finden, auf der wir über einige dieser Dinge, die wir noch vorhatten, sprechen können, aber wir werden die Informationen nicht zurückhalten.

[Unverständliche Kommentare vom Publikum]

Ja. Ja, aber sie lassen mich nicht zuerst darüber reden.

Sie wissen, dass die richtigen Leute, die die harte Arbeit an dem Produkt leisten, über [es] sprechen werden, aber damit Sie es wissen, ich habe das Gefühl, dass wir uns in der Ära der 10-nm-Nodes befinden. Es ist wichtig, dass wir weiterhin Ertragsverbesserungen im Laufe der Zeit sehen werden, aber wie wir bereits auf unserem Analystentag im Mai 19 sagten, wird dies nicht der beste Node sein, den Intel je hatte, er wird weniger produktiv als 14 [nm] sein, weniger produktiv als 22 [nm], aber wir sind begeistert von den Verbesserungen, die wir sehen, und wir erwarten, dass wir mit der 7-nm-Periode beginnen werden, und zwar mit einem viel besseren Leistungsprofil, aber Ende 2021.

Das ist etwas, worüber Enthusiasten lange diskutiert haben, während Intels 10 nm vor etwa einem Jahr noch in der Schwebe hing. Da es sich bei 7 nm um ein EUV-basiertes Verfahren handelt, wird es als eine Art Rücksetzung fungieren und tatsächlich viel einfacher zu erreichen sein (relativ gesehen) als das kostspielige 10 nm-Verfahren. Viele Leute schlugen ja vor, dass Intel einfach direkt auf 7nm umstellen sollte, aber da der Übergang zu 7 nm von der Umstellung auf 10 nm nicht betroffen ist und das Unternehmen über reichlich Geld verfügt, macht es Sinn, dass 10 nm eine Art Übergangs-Node bleinb, während Intel sich neu orientiert.

Die gute Nachricht für Investoren ist hierbei, dass die Unsicherheiten beseitigt werden und dass sie genau wissen, wo Intel steht: 10 nm wird dieses Mal richtig ausfallen, aber man sollte nicht erwarten, dass es so produktiv wie 14 nm sein wird. Dies kann wahrscheinlich nicht nur als inkrementielle Leistungssteigerung interpretiert werden, die man durch die Verlagerung auf einen kleineren Node erhält, sondern auch als finanzielles Profil (10 nm wird Intel definitiv eine ordentliche Stange Geld kosten). Ein weiterer Silberstreif am Horizont ist, dass das Unternehmen weiterhin auf dem Weg ist, bis 2021 auf 7 nm umzusteigen, und dass es von der globalen Verlangsamung, die das Coronavirus hervorgerufen hat, relativ unbeeinflusst geblieben ist.

Quelle: wccftech via Usman Pirzada

 

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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