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GeForce-Grafikkarten mit halber Hashrate bereits vorm Produktionsstart – Lieferung ab Mitte Mai?

Beginnend mit dieser Woche liefert NVIDIA bereits die ersten Muster der neuen SKUs an die jeweiligen Boardpartner (AIC). Den Start macht dabei die GeForce RTX 3060, deren Start ja seinerzeit durch eine Art Treiber-Unfall so schwierig war. Das soll sich nun Schritt für Schritt und SKU für SKU ändern. Doch woran erkennt der Käufer, dass es sich um eine unbeschnittene ältere oder die neue Variante mit halber Hash-Rate handelt? genau dieser Frage bin ich einmal nachgegangen und habe etwas herumgefragt.

Sicher, es wäre recht einfach gewesen, eine Art „stillen“ Wechsel zu vollziehen, so wie man es auf den Boards der RTX 3080 Ti beobachten konnte, wo der Evaluation-Chip die volle Hash-Rate leistete und die Chips der Massenproduktion dann nicht mehr, trotz gleicher Device ID. Die Firmware war zumindest abwärtskompatibel, so dass man es hätte auch so machen können. Allerdings stehen diesem Vorgehen natürlich rechtliche und moralische Probleme entgegen, so dass eine saubere Lösung gefordert war.

Allerdings hat es sich NVIDIA dieses Mal relativ einfach gemacht und den unangenehmen Job einfach an die AIC weiterdelegiert. So darf man, um den Käufer nicht zu verwirren, zwar die gewohnte Nomenklatur weiterverwenden, muss aber trotzdem einen erkennbaren Unterschied im Produktnamen ausweisen, der die Produkte auf den ersten Blick auch für den Laien sicher unterscheidbar macht. Und genau da setzt unter den Boardpartnern ab und zu auch schwarzer Humor ein.

Denn man hörte schon Marketing-konforme Vorschläge wie „Limited Edition“ (nette Verballhornung für das Hash-Limit), „Gaming Edition“ (was bei vielen Herstellern zur Dopplung im Namen führen könnte) oder einfach nur „V2“ (für Version 2, nicht mit Vergeltungswaffe verwechseln) oder aber das, was NVIDIA selbst als Vorschlag mit auf den Weg gegeben haben soll und bei den Kollegen von videocardz.com als „Lite Hash Rate“ bereits veröffentlich wurde. Sticker, wie „No Hash, No Cash“ sind da allerdings eher dem Humor der Betroffenden geschuldet und weit von jeglicher Relevanz. Aber es wird spannend zu sehen, welcher Hersteller hier wie kreativ wird, oder nur NVIDIAs Vorschlag folgen wird.

Was aber definitiv bestätigt wurde: Es wird für jede SKU eine neue Device-ID geben, es ist also nicht nur das Chip-Branding neu. Das heißt auch generell neue Firmware sowie natürlich neue Treiber und damit auch rBAR support von Beginn an. Den Move, den NVIDIA bereits bei der Einführung der GeForce RTX 3080 Ti in die Produktion letzter Minute vollzogen hat, wird alle anderen SKUs jetzt also auch treffen. Dem Kunden kann es egal sein, denn er wird die Karten eindeutig auseinanderhalten können, auch wenn es mit Sicherheit auf den einschlägigen Plattformen auch Fälschungen geben dürfte. Zumindest die Leerverpackungen dürften dann im Kurs noch einmal ordentlich zulegen.

Die Einführung dürfte Schrittweise erfolgen, so dass die GeForce RTX 3060 ab Mitte Mai den Anfang machen könne. Die anderen, weitergeführten SKUs werden dann schritt für Schritt folgen. Einen echten „Launch“ wird es hingegen nicht geben, denn NVIDIA verspricht, dass die Leistung der neuen SKUs „absolut identisch“ sein soll. Normale Anwendungen (also auch Spiele) sollen also laufen wie bisher.

Kommentar

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G
Guest

Ist ja interessant, dass es wohl scheinbar doch irgendwie geht.
Aber das Problem mit den Minern gibt es ja nicht erst seit gestern, dass man da jetzt erst darauf kommt....
Und von AMD scheint es in der Hinsicht keine Anstrengungen zu geben. Sehr bedenklich. Denn auf die Namensgebung incl. "Gaming" falle ich da nicht rein. Und einem Miner wird das wohl auch nicht davon abhalten.
Letztendlich sehe ich da von Nvidia nur ein kleines Gimmick, sich von AMD etwas abzusetzen und eventuell die Leute etwas zu beruhigen, die die Grafikkarten ihrem eigentlichem Zweck gemäß einsetzen würden.
Da bleibt für mich nur die Erkenntnis, dass es den Herstellern wohl primär nur um den reinen Absatz des Produktes geht. Wer das dann kauft, scheint egal zu sein. Und je höher die Nachfrage, desto besser ist dann eine nach oben gerichtete Preisspirale zu etablieren. Ist ja gut fürs Geschäft bzw. die Aktionäre. Und die scheinen heute allen wichtiger zu sein als die Kunden.

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Gurdi

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Die aktuellen AMD sind generell unattraktiv für Miner, von daher besteht da auf seiten AMD eigentlich kein Handlungsbedarf.

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G
Guest

@Gurdi Bin da ehrlich gesagt nicht so tief in der Materie, um dass wirklich beurteilen zu können, was Nvidia für die Geschäftspraktiken dieser Leute mehr reizvoll macht. Und wenn ich noch ehrlicher sein will, würde die Erkenntnis darüber wohl nur meine generelle Meinung bestätigen. Es geht da allen letztlich ja nur um eines: möglichst schnell möglichst viel Geld generieren. Ob sich da die einzelnen Wege der Hersteller oder Miner wirklich so gravierend moralisch unterscheiden, wage ich einfach mal zu bezweifeln.
Aber dies ist natürlich nur meine Ansicht, steht natürlich jedem frei, anders zu denken.

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Gurdi

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Mining läuft nur über den Speicher, der Cache der BigNavis ist da nachteilig. Gefragt sind vor allem die Modelle mit GDDR6X sowie die alten Radeons wie Vega und Navi

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RawMangoJuli

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Und ob die attracktiv für Miner sind.

Navi21 macht zwischen 60MH/s und 66MH/s und n´Navi 22 macht so 45MH/s bis 50 MH/s.

Die Nvidia Karten sind da zwar besser aber wenns die nicht gibt wird AMD aufgegobbelt.

Vorallem beim aktuellen Ethereum Preis (gerade fast 3200$).

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RawMangoJuli

Veteran

253 Kommentare 146 Likes

Zum Artikel:

Halbe Hashrate is immernoch zuviel ... da wird kaum ein Gamer so ne Karte bekommen.

!/3 oder 1/4 der Hashrate wäre gut.

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Gurdi

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Gut bis zu einem gewissen Grad kaufen Miner alles.

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big-maec

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Das könnte auch sein das die alten Karten nochmals im Preis steigen. Sehe schon die Kleinanzeigen "no Hash Limit" oder "full Hash Rate". Bin mal gespannt wie das auf dem Kleinanzeigenmarkt beworben wird.

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D
Dezor

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@Igor Wallossek bei dem Youtube-Video zu der News ist die T-shirt-Wahl unglücklich. Die Schuhe und der Helm werden von deinem Videoschnittprogramm als Teil des Green-Screens betrachtet.

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Case39

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2,498 Kommentare 928 Likes

Im Endeffekt weird sich nicht an dem durch und durch kaputten Markt ändern. Mining ist nur ein Teil des aktuellen Problems.

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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