Leere Regale, horrende Preise, lange Wartelisten und noch längere Gesichter beim genervten Endkunden. Und doch tauchen immer wieder einmal einige wenige Stück auf diversen Handelsplattformen auf oder es gibt vereinzelt auch Fertig-PCs mit bereits verbauten Grafikkarten zu kaufen. Doch wo kommen diese Bestände her, wenn selbst die offiziellen Distributoren der Grafikkartenhersteller abwinken und trocken liegen? Es gibt, das wissen sicher nicht alle, auch eine Art Paralleluniversum des normalen Großhandels, wo ganz legal Lücken gefüllt und Bestände den Eigentümer wechseln, ohne dass die herkömmlichen Vetriebs- und Handelswege genutzt werden.

Dabei ist das Prinzip und Geschäftsfeld der sogenannten Hardware-Broker noch nicht einmal neu. Kannte man solche Dienstleister vor Jahren eigentlich nur im Zusammenhang mit der Auflösung größerer, gebrauchter Hardwarebestände weltweit agierender Unternehmen wie z.B. HP oder Dell, so nutzen diese Dienstleister mittlerweile die eigene Infrastruktur und den Kundenbestand vermehrt dazu, neue Hardware aufzuspüren, zu vermitteln und zu liefern.
Mir wurde heute eine Liste zugespielt, die die Ergebnisse einer Anfrage speziell nach Grafikkarten wiederspiegelt und die aktuelle Preise und Verfügbarkeiten (Lagerbestand, Erwartet) dieser Plattform recht eindrucksvoll aufzeigt. Die geringen Zahlen der Einheiten sind insofern erschreckend, als dass es sich hier im einen der größten, weltweit agierenden osteuropäischen Broker handelt, bei dem auch deutsche Firmen gern einkaufen. Dass überhaupt Grafikkarten verfügbar sind, liegt natürlich auch an deren Preisen. Hier kauft als Firma wirklich nur, bei dem die Hütte brennt.
Die in der Liste aufgeführten Preise sind alle DAP (Delivered At Place), keine Kunden-Endpreise. Bei DAP trägt der Verkäufer alle Kosten und Gefahren bis zum vereinbarten Bestimmungsort, wo er die Ware auf dem ankommenden Beförderungsmittel unentladen, aber entladebereit zur Verfügung stellt. So muss z.B. bei einem Lkw der Container, Hänger oder die Plane geöffnet sein und die Sicht auf die Fracht freigegeben sein. DAP eignet sich somit auch für Großtransporte, bei denen der Entlade-, d.h. Übernahmevorgang, am besten vom Empfänger organisiert werden soll. Die eigentlichen Entladekosten und die Gefahr der Entladung trägt dann später aber der Käufer.
Nur bleiben Großtransporte bei Grafikkarten aktuell ein echtes Wunschdenken, denn die Stückzahlen sind homöopathisch gering. Bei diesen kleineren Mengen, da lohnt sich z.B. auch Luftfracht, endet die Beförderung erst mit der Entladung. Dann aber trägt der Verkäufer die entsprechenden Kosten und Gefahren bis zu diesem Zeitpunkt ebenfalls. Sofern sich bei der Entladung oder der Einfuhrabfertigung Probleme oder Kosten ergeben, gehen sie ab dem vereinbarten Liefer-Zeitpunkt oder -Zeitraum zulasten des Käufers.
Die aktuelle Preisliste von gestern sieht dann so aus:
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