News Notebooks Tech

Bis zu 30% günstiger? AMD greift 2020 den Markt der Gaming-Notebooks an

AMD hat es bereits auf dem Desktop-Sektor geschafft, die Paradigmen der bisherigen Preisgestaltung in der PC-Branche unwiderruflich und nachhaltig zu durchbrechen. Darüber hatte ich ja gestern bereits im Artikel „Intel wird bescheiden: Neue Cascade Lake-X CPUs mit alter Skylake-Architektur und Threadripper-2-Preisen“ geschrieben. Doch der Desktop ist ja nicht alles und gerade der Markt mit Notebooks boomt recht ordentlich. Und war es bisher meist so, dass man Tablets und Notebooks mit AMD-Innenleben oft nur auf Messen, jedoch eher selten im Handel finden konnte, dürften sich diese Zeiten jetzt grundlegend ändern.

Foto: MSI

AMD hat es geschafft, die Anschaffungskosten für Gaming-fähige Notebooks signifikant zu senken, was sogar im Vorfeld schon dazu beitrug, dass auch aktuelle Notebooks mit Intel-CPU und Nvidias Turing-GPUs deutlich im Preisgefüge gefallen sind bzw. man deren Preise bereits strategisch neu ausgerichtet hat. Folgt man den plausiblen Informationen diverser Medien, dann ist AMDs Plan für den Einstieg durchaus ambitioniert, weil nichts mehr so sein wird, wie es mal war. Ein AMD-Spiele-Laptop, ausgestattet mit einer Ryzen 5 CPU und diskreter Grafik, ab 699 USD? Wenn das so realisiert wird, werden wohl eine Melker der PC-Branche auf fettärmere Margen-Milch umstellen müssen.

Diese aggressive Preispolitik wird möglich, weil man eine 7-nm Ryzen-CPU mit 6 Kernen zusammen mit einer dGPU (z.B. der Radeon RX 5300M/5500M) gegen das Intel Core i5-8265U + GTX 1050 setzen kann. Auch wenn es erst einmal leistungsmäßig nicht wie eine Granate klingt, stellt dieses Level doch bereits eine ernsthafte Gaming-Leistung im Mobilitätssegment dar und man kann so ein Gerät auch guten Gewissens schon als Gaming-Laptop bezeichnen. AMD wird also in der Lage sein, mit einer schlanken und effizienten Gesamtlösung anzutreten und so den Markt von unten her dort anzugreifen, wo die meisten Geräte solcher verkauft werden.

Und wenn man schon über Effizienz spricht: Laut Insidern sollen diese Systeme mit AMDs 6-Kern Ryzen 5 Mobile-CPUs eine Akkulaufzeit von mehr als 12 Stunden haben. Das muss man sich wirklich einmal auf der Zunge zergehen lassen, dass eine 6-Kern-CPU fast 12 Stunden Akkulaufzeit im normalen Anwendungsszenario erreichen soll, was sie natürlich perfekt geeignet für schlanke und leichte Formfaktoren macht. Und es ist unnötig zu betonen, dass dies auch dazu beitragen wird, erhebliche Designgewinne zu erzielen. Intel-Prozessoren gelten derzeit ja (noch) als Favorit, wenn es um die Akkulaufzeit von x86-Laptops geht (in der Regel etwa bis zu 10-11 Stunden Akkulaufzeit netto).

Unter der Annahme, dass die OEMs die Radeon RX 5300M/RX5500M mit AMDs 7-nm-CPU Ryzen 5 mit 6-Kern kombinieren werden, könnten man eine durchaus akzeptable Performance zu einem sehr vernünftigen Preis anbieten. Grundlegend dafür ist natürlich der 7-nm-Prozess, auf den AMD großflächig setzen kann. Mit dem einsetzenden Greifen von Skalierungseffekten und fortschreitender Prozessreife beginnt AMD nun endlich auch die Früchte dessen zu ernten was beim Einführen des neuen Nodes noch skeptisch beäugt wurde. Die konsequente Fertigung von CPU und GPU im 7-nm-Prozess bedeutet am Ende nichts anderes als eine Verdoppelung der Wirtschaftlichkeit und der Margen, die vollständig in der Hand von AMD liegen.

Die neuen Notebooks werden auf der Architektur von Zen 2 basieren und auch die Renoir APU sollte mit Sicherheit in das Portfolio mit aufgenommen werden. Für OEMs ist AMDs Preis- und Produktpolitik aktuell durchaus ein Segen und fragt man die Hersteller, dann hat sich anfängliches Interesse bereits in eine gewisse Begeisterung verwandelt. Wenn AMD hier ebenfalls gut Fuß fassen kann, profitiert zum Schluss sogar der Endverbraucher – also auch wir. Seien wir gespannt und warten auf das Q1 in 2020. Das ist ja bald.

 

Danke für die Spende



Du fandest, der Beitrag war interessant und möchtest uns unterstützen? Klasse!

Hier erfährst Du, wie: Hier spenden.

Hier kannst Du per PayPal spenden.

About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

Folge Igor auf:
YouTube   Facebook    Instagram Twitter

Werbung

Werbung