Mittlerweile verdichten sich auch die Gerüchte zu den kommenden Grafikkarten von NVIDIA und AMD. Während der Launch der GeForce RTX 3060 am 25.02.202 in sichtbarer Nähe liegt, kolportiert man den Launch der Radeon RX 6700 (XT) für den 18.03.2021. Einge der möglichen Eckdaten der kommenden Radeon RX 6700 (XT) hatte ich ja bereits im November 2020 veröffentlicht und das Ganze dann im Januar noch einmal konkretisiert sowie mit der kommenden GeForce RTX 3060 verglichen, die ebenfalls mit 12 GB GDDR6 bestückt sein soll.
Die Radeon RX 6700 XT soll in 2 Chip-Varianten mit zwei TDP-Klassen kommen (ASIC A und B) – genauso wie ich es im November bereits anhand der beiden von uns ausgelesenen BIOS-Dateien vermutet hatte. Manche Medien ordnen den kleineren Chip der noch nicht bestätigten Radeon RX 6700 zu, der man 32 Compute Units und somit 2048 ALUs zuspricht, andere sehen die RX 6700 XT in zwei Varianten mit den Standard- und OC-Modellen am Start. Wäre das wirklich der Fall, dann würde AMD NVIDIAs Umsetzung der ersten RTX-Karten mit A- und Non-A-Chip kopieren, was sich im der Folge als recht unkluge Entscheidung herausgestellt hatte, das die Käufer dies so nicht wollten und am Ende auch abgestraft hatten.
Radeon RX 6900XT | Radeon RX 6800XT | Radeon RX 6800 | Radeon RX 6700XT | Radeon RX 6700 | |
---|---|---|---|---|---|
GPU | Navi 21 XTX | Navi 21 XT | Navi 21 XL | Navi 22 XT | Navi 22 XL* |
Compute Units | 32* | ||||
Cores | 2048* | ||||
Boost Clock | * | * | |||
GDDR6 Memory | |||||
Memory Bus | |||||
Memory Speed | 16 Gbps* | ||||
TGP | * | ||||
Launch Date | December 2020 | November 2020 | November 2020 | March 2021 | * |
Folgt man den ersten Hochrechnungen von zur möglichen Performance aus dem Januar 2021, dann heißt der Gegner der RX 6700XT eindeutig GeForce RTX 3060 Ti, die kleinen Nicht-Ti sollte hier deutlich dahinter liegen.
Source: Coreteks (via YouTube)
Originalartikel vom 14.01.2021
Am Dienstag hat NVIDIA, eher so mittendrin und nebenbei, mit der GeForce RTX 3060 12 GB auch die kleinste der neuen RTX-Karten vorgestellt. Mit einer UVP von 329 USD sicher keine schlechte Offerte, wenn man die Einstiegspreise mit denen einer GTX 1660 Ti vergleicht, die seinerzeit sogar ohne RTX-Features auskommen musste. Lassen wir die mögliche Verfügbarkeit oder Nichtverfügbarkeit mal außen vor, dann wird sich in diesem Leistungs-Segment maximal eine Radeon RX 6700 ohne XT tummeln können (falls es die überhaupt jemals geben wird), denn die RX 6700XT ist auch im Referenzdesign bei der reinen Rasterization deutlich stärker einzuschätzen als die neue Ampere-Karte und die RX 5700XT ist dann EOL.
Vergleichen wir zunächst einmal die Ausgangslage, denn laut meinen eigenen Informationen aus Boardpartnerkreisen wurden die Taktraten der GeForce RTX 3060 bereits letzte Woche finalisiert:
Name | GeForce RTX 3060 Referenz |
RX 6700 XT Referenz |
RX 6700 XT Custom |
---|---|---|---|
Chip | GA106-300-A1 | Navi 22 XT | Navi 22 XT |
Chip Size | 300 mm² | 335 mm² | 335 mm² |
CU/SM | 28 | 40 | 40 |
Shader/TMUs/ROPs | 3584/112/64 | 2560/192/64 | 2560/192/64 |
RT Units | 28 | 40 | 40 |
Tensor Cores |
112 | n/a | n/a |
Infinity Cache MB | n/a | 96 | 96 |
Base Clock MHz | 1320 | 1489 | n/a |
Boost Clock MHz |
1770 | 2250 | >2400 MHz? |
FP16 TFLOPS | 12.74 | 23.04 | > 23.04 |
FP32/FP64 TFLOPS | 12.74/0.199 | 11.52/0.72 | > 11.52/0.72 |
Fillrate Mtex/Mpix per sec. | 199/113.7 | 432/144 | >432/144 |
L2 Cache MB | 3 | 3 | 3 |
Memory Interface | 192-bit | 192-bit | 192-bit |
Memory Speed Gbps | 15 | 16 | 16 |
Memory | GDDR6 | GDDR6 | GDDR6 |
Bandwidth GB/s | 360 | 384 | 384 |
Memory Capacity GB | 12 | 12 | 12 |
PCIe Connectors | 1× 8-Pin | 2× 8-Pin | 2× 8-Pin |
TBP Watts | 170 | 200 | > 240 |
NVIDIA empfiehlt zudem den Herstellern, sich am Referenzlayout der GeForce RTX 3060 Ti zu orientieren, auch wenn die Spannungswandler in den meisten Fällen wohl etwas moderater im Hinblick auf die gezügelte und eingebremste TBP von nur 170 Watt ausgelegt werden dürften. Wem aufgefallen ist, dass beim RAM-Speed nur 15 Gbps statt 16 stehen, obwohl Samsung 512*32 16Gbps verbaut ist, der findet den Grund im preisgünstigen 6-Layer-PCB, das die hohen Durchsätze nicht mehr sicher schafft. RAM OC ist also eher Glückssache und auch für den Endkunden nur bedingt stabil.
Während die AIB bei den eigenen Radeon-Karten noch Luft bei TGP/TDP und Takt haben, dürfte der GeForce RTX 3060 also ein klein wenig das eigene, derzeit nicht ausbaubare Power Limit auf die Füße Fallen. Das wird ein verwertbares Übertakten fast komplett unmöglich machen, leider. Nominell ist die GeForce RTX 3060 also etwas im Nachteil.
Kommende Herausforderung: Radeon RX 6700XT
Auf das, was wir bei Navi Flounder (Navi22) erwarten können, geben nun zwei sehr unterschiedliche Boardpartner-BIOSe Auskunft. Eines der beiden BIOSe ist eher moderat ausgelegt und könnte durchaus der Referenz entsprechen, das andere nutzt eine deutlich höhere TGP und sollte damit auch höhere Taktraten ermöglichen. Kommen wir jedoch zunächst zu den PowerPlay-Vorgaben, die bei beiden Grafikkarten identisch sind. Der Slider im Wattman geht nun bis zu sehr theoretischen 2950 MHz, der maximale Speichertakt wird mit 1075 MHz als einfachem Wert festgelegt (Slider 2150 MHz effektiv, also x2).
Das maximale Power Limit kann auf +15% festgelegt werden, was sich jedoch auf die im BIOS hinterlegte TGP bezieht. Erhöht sich diese, dann ist auch der Endwert endsprechend höher. Auch das GFX-Maximum steigt gegenüber der RX 6800 XT Referenz auf jetzt 2854 MHz. Erreichen wird man das wohl nicht, aber es geht sicher deutlich höher als mit Navi21.
Das BIOS 1 (links) sieht bei der Leistungsaufnahme deutlich bescheidener aus. Die 186 Watt TGP (für GPU und Speicher zusammen) dürften zwar auch oberhalb aber trotzdem noch näher an der Referenz liegen und bei einer TBP von ca. 210 bis 220 Watt enden, während sich die Karte mit dem BIOS 2 (rechts) noch einmal satte 25 Watt mehr schnappen darf und dann bei der TBP schon an der 250-Watt-Marke kratzt. Nicht vergessen: hier können in beiden Fällen noch einmal bis zu 15% drauf kommen (Wattman). Rechnen wir jetzt doch einmal. Ich hatte anhand der Shader ja ca. 67% der Leistung einer Radeon RX 6800 bei entsprechenden Taktraten angesetzt.
Die Radeon RX 6800 besitzt als Referenzkarte eine TGP von 203 Watt. Die 186 Watt des BIOS 1 wären demnach 92% der TGP, was auch in Anbetracht des geringeren Speichers (12 statt 16 GB GDDR6) ebenfalls auf ein OC-BIOS schließen lässt. Das BIOS 2 liegt sogar noch deutlich oberhalb dessen, was AMD bereits der RX 6800 Referenzkarte mitgibt! Das reicht ein wenig nach Gewaltaktion, aber wir werden ja sehen, was am Ende an Performance dabei herauskommt. Bei beiden Karten stehen übrigens 1.2 Volt als GPU-Spannung, ebenfalls mehr als bisher bei den RX 6800 und RX 6800 XT.
Also entweder sind diese beiden kleinen Karten übertaktete Kraftzwerge und wilde Drehorgeln mit immens hohen Taktraten, also weit über dem Sweet Spot und der Referenzvorgabe liegend, oder aber Navi22 müsste deutlich ineffizienter zu Werke gehen als gedacht, was eher unwahrscheinlich ist. Man kann also eher davon ausgehen, dass man seitens der Boardpartner, deren Namen ich mal mit „Man muss an der Steckdose so feiern bis man gigabreit ist“ umschreiben könnte, ein klein wenig die elektrische Brechstange angesetzt hat, um gegen die GeForce RTX 3060 Ti in etwa bestehen zu können bzw. die RTX 3060 überflügeln zu können
Performance-Prognose
Ich habe nun im Folgenden mal die mögliche Leistungseinordnung anhand der von mir genutzten 10 Spiele prognostiziert, was natürlich rein hypothetisch ist und in der Realität später auch abweichen kann. Aber die technischen Parameter sind schon eine recht brauchbare Orientierung:
Wir sehen, dass sich die neue GeForce RTX 3060 in etwa auf dem Level einer Radeon RX 5700XT einordnet, wenn Resizeable BARs genutzt werden kann. Immerhin bietet es ja diese Karte bereits als Feature ab Launch. Der Abstand zur Radeon RX 6700XT könnte bei ca. 7 Prozentpunkten liegen, zu den OC-Modellen könnten es dann auch 10 % oder mehr werden, je nach Power Limit (TGP) und Takt. Effizient ja, aber es fehlt dann doch etwas Bums. Die 25% zur RTX 3060 Ti sind durchaus realistisch, wenn man sich das zusammengekürzte Chip-Design und die niedrigere TBP anschaut.
Die Karte könnte durchaus auch in WQHD oder Full-HD mit RTX räubern, wenn es ein Spiel ist, welches DLSS 2.0 unterstützt. Das wiederum könnte dieser Karte gegenüber der Radeon 6700XT in manchen Titeln etwas den Allerwertesten retten. Jetzt müssen wir nur noch auf die Preise warten. Und natürlich hoffen, dass irgendwann auch einmal irgendetwas zu den angepeilten Preisen verfügbar wird. Die Verfügbarkeit sollte nach CNY gegeben sein, aber das ist rein hypothetisch. genauso wie die Benchmarkbalken.
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