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AMD Radeon ‚Big Navi‘ soll RX Gamma heißen – GPU-Spezifikationen und Benchmarks geleakt

Leaks sind immer dann besonders wertvoll, wenn ein Boardpartner Dinge auf seiner Webseite ungeschützt lässt, die besser noch versteckt geblieben wären. Genau das ist aber auf einer AMD-Partnerseite passiert und die dort gefundenen Inhalte stellen auch in Bezug auf Big Navi so einiger der Gerüchte vom Kopf wieder auf die Füße. Denn da wäre zunächst der Name: RX Gamma XT. Mein spezieller Dank geht da auch an den Kollegen von wccftech.com und eine Mitarbeiterin eines AIB, die diese Informationen gern geteilt bzw, bestätigt haben.

Und weil wir gerade so schön dabei sind – der (Doppel-) Stern Gamma Cassiopeiae wird oft auch als Navi bezeichnet, auch wenn diese Bezeichnung nur auf den Scherz eines US-Astronauten zurückzuführen ist und eigentlich keine wissenschaftliche Bedeutung besitzt. Gamma (Cassiopeiae) könnte man deshalb auch als Korrektiv für Navi bezeichnen, wobei Navi lediglich für Navigationsstern steht. Den Rest kann der interessierte Leser gern auch googeln, denn es geht ja um Grafikkarten.

Die durchgesickerten Folien der internen Präsentation scheint AMD mit seinen Baordpartnern (AIB) geteilt zu haben, die solche Inhalte wiederum nutzen, um das sogenannte Referenzdesign zu beschreiben, an dem man sich später mit eigenen Modellen orientieren wird. Doch selbst bei Navi wurden ja von den AIB zunächst nur Referenzmodelle gelabelt, so dass die Werbebotschaft durchaus nachvollziehbar ist. Glaubt man dem Leak, dann wird es sich um ein Dual-Fan-Design handeln, wobei man den Rest des Designs auf den Folien auch schon mal in schöner gesehen hat.

Das Blockdiagramm der kommenden Gamma XT-GPU ist auf diesem Wege ebenfalls durchgesickert. Im Detail liest sich das schon recht interessant, denn die Recheneinheiten wurden quasi verdoppelt und werden nun als QCU bzw. Quad-Compute-Unit bezeichnet. Was positiv überrascht, ist die Tatsache, dass die Karte eine Taktfrequenz von 2,633 GHz erreichen soll – was in diesem Zusammenhang schon reichlich abgefahren wirkt. So ein immenser Sprung in der Taktrate lässt sich wohl am ehesten noch mit einem EUV-basierten 7-nm-Prozess begründen, den TSMC noch in diesem Jahr plant und von dem sich AMD wohl auch Ressourcen sichern konnte.

Insgesamt enthält die Karte 80 Recheneinheiten. Da die Folie 5120 Stream-Prozessoren erwähnt, können wir nun die Gerüchte über eine Erhöhung des Verhältnisses zwischen CU und SP locker ad acta legen. Es liegt immer noch bei 1:64. Die Taktraten sind wie bei kleinen Navis in 3 Kategorien unterteilt, wobei die höchste Taktrate bis zu 2633 MHz reichen soll. Basierend auf dieser Taktrate und unter der Annahme der gleichen Struktur wie bei der aktuellen Architektur könnte diese Karte mit 26,6 TFLOPs Single-Precision-Compute eine beachtliche Leistung erbringen.

Dies wäre ein phänomenaler Sprung gegenüber der letzten Generation und ist dann nicht nur durch eine Erhöhung der Kernzahl, sondern auch durch eine Erhöhung der Taktraten begründet. Es sieht auch so aus, als ob AMD die Raytracing-Performance auf einen Wert von bis zu 21,2 Gigarays pro Sekunde verdoppelt hat. Nvidias aktuelles Consumer-Flaggschiff der aktuellen Generation, die RTX 2080 Ti, kann nur eine Gigaray-Zahl von 10 aufweisen. Das wäre für die RX Gamma XT dann schon mehr als das Doppelte.

Was wie ein Konkurrent von DLSS aussieht, wird dann ebenfalls aufgeführt: „ClearAI-Upscaling“. Je nach Preispunkt könnte sich dies sehr wohl als der TITAN-Killer erweisen, auf den alle AMD-Getreuen so lange gewartet haben. Und wo PR-Folien aufpoppen, sind natürlich auch Benchmarks nicht weit, wo man sich optimistisch mit Nvidias kommendem Flaggschiff im Balken-Battle misst:

Die Karte wird auf den DisplayPort 2.0 und PCIe 5.0 und soll mit einer TBP (Gesamtleistungsaufnahme der Karte) von nur 350W basieren. Ein 512-Bit-Bus verbindet die 32 GB GDDR7-Speicher, der mit 24 Gbps getaktet wird. HDMI in 8k wird für all diejenigen unterstützt, die bereits über passende Displays verfügen. Die Karte basiert auf der RDNA2-Architektur von AMD und einem 7-nm-Prozess (wahrscheinlich dem 7-nm-EUV von TSMC). 

Das alles klingt optimistisch, sehr optimistisch. Allerdings kann ich nur zu emotionsloser Gelassenheit raten, denn egal ob nun rote oder grüne Folien, in den PR-Abteilungen verkauft man auch schon mal schnell die eigene Großmutter als Miss Germany. Aber in jeder Folie steckt auch ein Körnchen Wahrheit. So gesehen könnte es also ein heißer Spätherbst werden…

Quelle: April Easteregg via wccftech.com

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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