Heute habe ich zum Sonntag für Euch einmal einen Beitrag ausgegraben, der nur reichlich 4 Jahre zurückliegt. Mit Kanonen auf Spatzen schießen? Zu Zeiten normaler Hardware-Preise war das auch schon einigermaßen en vogue, denn 2018 kosteten auch Grafikkarten noch keine Beträge, die man für illegale Organspenden hätte einstreichen können. Und es ist auch klar: Autovergleiche hinken natürlich schlimmer als der einmotorige Beelzebub, zugegeben. Aber weil wir gerade mal so schön dabei sind… Was beim Polo der Tank ist, kann bei älteren Grafikkarten dann schon mal die Steckdose sein. Wobei: ist man wirklich ehrlich zu sich selbst, dann sind die paar Cent aufs Jahr gerechnet fast schon alberner, als der Autovergleich als solcher. Und es kommt ja demnächst wohl sogar noch schlimmer. Also lassen wir es einfach und konzentrieren uns besser auf das Wesentliche und tauchen ab ins Jahr 2018!
Fundus: Was geht auch in alt?
Fangen wir mit der Grafikkarte an. Eine gebrauchte GeForce GTX 980 Ti bekommt man so ab 350 Euro. Mit allen Risiken und Nebenwirkungen, aber man kann ja schon genauer hinsehen. Und Mining war mit diesen Boliden auch noch kein Thema, Gott sei Dank. Aktuell bekäme man für dieses Geld gerade einmal eine GeForce GTX 1060 6GB oder eine Radeon RX 580 (wenn man sie denn kaufen könnte). Beide Karten sind jedoch langsamer! Eine gute Custom-Lösung der GeForce GTX 980 Ti ist (fast) so schnell wie eine GeForce GTX 1070, die aber mit über 400 Euro für ein preiswertes Modell dann schon deutlich teurer käme.
Immer noch recht flott dabei: MSI GTX 980 Ti Lightning
Bei der CPU schlagen wir dann richtig zu. Ein „alter“ Intel Core i7-5930K mit passendem Board? Wer die homöopathischen Zuwächse der einzelnen Generationen vergleicht, wird sich kaum wundern, was so ein Bolide mit etwas OC noch zu leisten vermag. Zwischen 200 und 250 Euro wird man noch dafür hinlegen müssen, was in etwa einem Ryzen 5 1600X entspricht.
Sechs Kerne gegen sechs Kerne, doch der Core i7 i7-5930K läuft stabil und locker noch seine 4.2 GHz (oder weitaus mehr), der Ryzen kann davon nur träumen. Natürlich geht auch ein Ryzen 7 1700 mit 8 Kernen, der seine 3,9 GHz rennen könnte. Zusammen mit einem Sparbrötchen-Mainboard ginge das auch preislich durchaus auf. Doch schneller wird das Ganze so erst einmal durch die zwei Kerne mehr auch nicht.
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Vorteil AMD: man bekommt Neuware und die Mainboards sind relativ günstig. Doch um überhaupt mithalten zu können, bräuchte man schon guten Speicher und 2x 8 GB DDR4 3200 sollten es dafür schon sein. Der alte Intel kann auch noch mit einem alten Viererpack aus 4x 4 GB DDR4 2133 ganz gut leben. Und gebrauchte X99S-Mainboards kann man ab ca. 100 Euro eigentlich auch ganz günstig abstauben. Sogar refurbished vom Händler (ca. 140 Euro). Immer vorausgesetzt, man weiß, worauf man sich einlässt. Risiko und Bling-Faktor gegen rationale Vernunft eben.
Netzteil nur in neu: Seasonic Focus Plus 650W Platinum
Für ca. 100 Euro holen wir mit dem Platinum-Netzteil von Seasonic zwar nicht die vermeintlich verlorene Effizienz komplett wieder auf, aber mit bis zu 12 Jahren Garantie sollte es die verbaute Hardware wohl mehrmals überleben können. Mit 550 Watt hätten wir sicher auch noch knapp gereicht, aber die paar Euro Aufpreis stecken wir sicher gerade noch so weg. Die Gold-Version käme dann ca. wieder 10 Euro billiger. Das Focus Plus ist vollmodular, was uns beim offenen Showcase natürlich voll entgegenkommt. Hier darf man natürlich wählen, was gefällt und Markenpräferenz ist ja eh nicht unser Ding.
Sehr viel billiger würden wir jedoch nicht einsteigen wollen, auch wenn man vernünftige Technik in dieser Leistungsklasse auch schon ab ca. 60 bis 70 Euro bekommt. Darunter geht dann jedoch eigentlich nichts mehr und gebrauchte Netzteile sind auch nichts, was man ungeöffnet wirklich empfehlen könnte. Egal ob Premium-Marke oder nicht, beim Stromversorger sollte man definitiv als Letztes sparen. Zumal das mit der Garantieübertragung auf den Zweit- oder Drittbesitzer nicht immer so glatt läuft, wie man es vielleicht gern hätte.
AiO-Wasserkühlung in bunt: Raijintek Orcus 240
Ohne RGB-Illumination geht bei einem Showcase eigentlich nichts mehr. Stellvertretend für all die aktuellen kühlenden Weihnachtsbäume haben wir uns die neue Raijintek Orcus 240 ausgeguckt, deren Pumpe mitten im Schlauch sitzt. Vibrationen über Cold-Plate oder Radiatorgehäuse ausgeschlossen. Gekauft. Wir wollen natürlich nicht verschweigen, dass wir all diese Dinge mit einer gesunden Skepsis erst einmal getestet haben.
Bis ca. 250 Watt macht diese AiO eine gute Figur, bis ca. 200 Watt sogar eine sehr gute. Da der übertaktete Core i7-5930K jedoch stets deutlich darunterliegt, freuen wir uns schon einmal auf das akustische (fast) Nichts.
Diese All-in-One Lösung mit 240er Radiator und zwei Iris-Lüftern wird es ab Januar für ca. 109 Euro auch auf dem deutschen Markt geben; wir hatten wie üblich alles schon ein wenig eher. Raijintek umgeht damit übrigens jegliche Patent-Trollerei um die Positionierung der Pumpe und es ist am Ende wie mit dem linken und dem rechten Twix. Es funktionieren beide Varianten gleich gut.
Gehäuse und Peripherie
Wir nutzen ein Raijintek Paean und die Erweiterung Paxx-S für die vertikale Montage der Grafikkarte, denn man will dem Ungeheuer ja auch ins Auge schauen können. Dass nicht alles ganz ohne Tücken abläuft und unser VGA-Dickschiff auch schon mal die Erdanziehung demonstriert, lesen wir gleich auf der zweiten Seite.
Dazu kommt noch eine (oder zwei) günstige 2,5″ SSD(s), auf mechanische Festplatten wollen wir aber verzichten. Das muss man sich eigentlich auch akustisch nicht mehr geben, vom Tempo mal ganz abgesehen. Viel mehr brauchen wir eigentlich gar nicht, denn die Audio-Lösung auf dem verwendeten Mainboard kann sich durchaus hören lassen. Auf geht’s!
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