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Ryzen 5 5600X und Ryzen 7 5800X mit 2 CCDs aufgetaucht, lässt sich die CPU zum Ryzen 9 unlocken?

Unser Freund Yuri (1usmus) hat im Laufe der Arbeiten zum neuen Clock Tuner for Ryzen (CTR) 2.0 für die Zen3-CPUs und der Implementierung von AMDs API eine interessante Entdeckung gemacht, denn obwohl sowohl der Ryzen 5 5600X als auch der Ryzen 7 5800X eigentlich nur mit einem Chiplet (CCD) hergestellt werden, sind bereits einige Zeit vor Weihnachten 2020 Modelle mit zwei physikalisch auch vorhandenen CCDs gesichtet worden. Das lässt sich mit geeigneten Mitteln sogar auslesen, so Yuri.

Der Programmierer weist darauf hin, dass sogar beim Auslesen eine abweichende Tabelle fürs Monitoring existiert, die bei diesen CPUs dann doppelt so viele Einträge enthält, als es eine CPU mit nur einem CCD liefert. Die an die Presse versendeten Ryzens scheinen übrigens gebinnt worden zu sein, da alle den Gold-Status im CTR-Bewertungssystem erreichen und auch nur ein einzelnes CCD.

Yuri konnte z.B. sehen, dass das CCD #1 zwar nicht für den Normalbetrieb verfügbar, jedoch nicht wirklich abgeschaltet war. Neben der noch aktiven Spannungsversorgung befand sich das CCD im sogenannten Deep Sleep Mode, was natürlich einer de-facto Abschaltung gleich kommt (was auch einen Sinn ergibt). Trotzdem konnten ab und zu sporadische „Lebenszeichnen“ verzeichnet werden, da der Takt im Monitoring auf 550 MHz anstieg.

Wir vermuten, dass es sich um einen erst im Nachhinein aussortierte Ryzen 9 handelt, wobei der hier abgebildete Ryzen 5 5600X für einen fehlerhaften Ryzen 9 5900X spricht, der die Qualitätsprüfung nicht bestanden haben könnte. Das ist per se erst einmal nichts Schlechtes, denn die Nachfrage nach allen aktuellen Ryzen-CPUs ist ja extrem hoch und man kann so auch vermeintlichen Ausschuss noch sinnvoll weiterverwenden. Allerdings wird vermutet, dass die Übertaktungsspielräume etwas kleiner ausfallen könnten. Dem Normalbetrieb wird das Vorhandensein eines zweiten, deaktivierten CCD jedoch nicht beeinflussen, das ist ebenfalls sicher.

Prinzipiell könne es sicher möglich sein, einen Weg zu finden, um beide CCDs zu nutzen und die deaktivierten Bereich aufzuheben. Allerdings stellt sich hier die Frage nach dem Aufwand und vor allem auch den Gründen für das Deaktivieren. Denn seitens AMD wird man ja wohl kaum ohne triftigen Grund die margenbringenden Ryzen 9 zu Ryzen 5 oder Ryzen 7 „degradieren“. Doch wir erinnern uns auch gern an AMDs Dreikerner Athlon II X3 und Phenom II X3, bei denen der deaktivierte, vierte Kern oft problemlos übers BIOS freigeschaltet werden konnte.

Ich habe den aktuellen CTR bereits intern im Test und werde das Programm dann nach der Freigabe durch Yuri auch hier auf der Seite offziell zum Download anbieten und supporten. Als Richtwert fürs Datum sollte der Monatswechsel zwischen Januar und Februar gesetzt sein. Noch sind wir aber am Testen.

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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