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Raijintek Enyo im Test – Luftiger Hardwarebunker für starke Arme und jede Menge Innenleben | igorsLAB

Das Leben ist manchmal ganz schön schwer. Vor allem auch das Innenleben, wenn es darum geht, ein an sich schon monströses Gehäuse wie das Raijintek Enyo, voll mit Hardware bepackt, mal auf einen Tisch zu heben. Da kommen dann schon mal schnell über 30 Kilo zusammen und man fragt sich echt, wo die eigentlich herkommen. Zum Großteil natürlich auch vom massiven Gehäuse mit den schweren Glasfronten, aber eben nicht nur. Wobei sich die Frage stellt, wie man dann so einen Big Block eigentlich testen soll. Richtig, man baut einfach mal einen zünftigen PC damit zusammen.

Das Enyo ist da so eine kleine Welt für sich. Naja, was heißt klein, es ist schon ein halbes Universum. Man könnte mit Leichtigkeit auch zwei Rechner reinpacken, denn Platz wäre genug da, sogar für ein zweites Netzteil. Und so geriet mein Plan, ein EATX-Mainboard einzubauen und auf eine 360er All-in-One Wasserkühlung zu setzen, ganz schnell ins Wanken, als ich die Leere gesehen habe, die nach dem Einbau der ganzen Hardware noch geherrscht hat. Dann doch besser eine Custom-Loop, wenn auch nur für die CPU.

Damit dann auch thematisch alles passt, habe ich weitgehend Komponenten von Raijintek und Aorus genutzt, die sich hier alle im Archiv befanden. Ganz sortenrein ist es zwar nicht geworden, denn man braucht ja auch noch ein Netzteil, Speicher und Datenträger, aber zumindest fast, lässt man diese Dinge mal beiseite. Dass ich das alles auch auf Video aufgezeichnet und Step by Step dokumentiert habe, versteht sich natürlich von selbst. Doch kommen wir vor dem Zusammenbau noch einmal kurz auf das Gehäuse zurück.

Inklusive Glas und aller Schrauben wiegt dieser Brocken ja bereits 21.5 Kilogramm, aber was passiert erst, wenn man das 70,7 cm tiefe, 65,9 cm hohe und 39,8 cm breite Gehäuse mit Edelstoff vollfüllt? Dann kommen noch einmal locker 10 Kilo drauf, Wasser inklusive. Mindestens. Es ist der Klassische Open Frame, aber in der Mitte befinden sich quasi 2 Frames aus 3 mm starkem Aluminium, die mit Abstandshaltern noch einmal voneinander getrennt sind. Auf diesen beiden „Basisplatten“ lässt sich dann genüsslich verteilen, was man glaubt, für den PC unbedingt zu brauchen.

Wobei hier dem Glauben faktisch nur handwerkliche (oder finanzielle) Grenzen gesetzt sind. Und ja, das Teil ist für das aufgerufene Gewicht nach der Montage noch erstaunlich stabil, aber eben auch nicht zu 100% verwindungssteif. Da wären nämlich auch noch die Stahlteile als Einbauten, die der Hersteller mit 2 mm Dicke angibt. Das stimmt allerdings so nicht ganz, denn ich konnte mit einem Präzisionsschieber nur 1,8 mm messen, wobei man hier auch noch ca. 0,2 mm für die Pulverbeschichtung abziehen muss.

Womit ich zurück auf die Verwindungssteifigkeit kommen muss, weil mich schon Einige wegen der Wasserkühlung angesprochen hatten. Ganz klare Antwort: Hardtubing in diesem Case macht nur dann Sinn, wenn man es nach dem Befüllen nicht mehr groß bewegt und zudem keine Teile der Wasserkühlung auf einem der Anbauteile fixieren muss. Das Risiko, dass zufällig Rohre aus den Fittings rutschen, wäre mir persönlich zu groß. Deshalb nehme ich auch bewusst „nur“ Schlauch, denn ich muss dieses Monster ja auch bewegen können.

Den besten Überblick über die Möglichkeiten gibt Euch die Montageanleitung, die ich einfach mal in den Artikel hänge. Das ist selbsterklärend und es zeigt zudem, dass auch Hürden auftauchen können, von denen man anfangs gar nichts ahnt. Ich habe dem Hersteller bei einigen Punkten mein Feedback übermittelt und ich bin mir sicher, dass wir auf der Computex auch noch ein optimiertes Modell des Enyo sehen werden. Die nächste Seite wird zeigen, was ich als Workaround ausgetüftelt habe und wo es noch Bedarf gibt. Aber es sind eher Randnotizen, die lösbar waren. Doch zurück zum Plan, hier ist er:

InstallationGuide-Enyo

Das ist schon einigermaßen brutal und man braucht neben den notwendigen Muckis vor allem eines: richtig viel Platz! Ich schrieb es ja schon, dass ich den kompletten Aufbau auch auf Video dokumentiert habe. Und bevor ich mich auf der nächsten Seite den Details beim Aufbau samt Workarounds und Tipps widme, solltet Ihr Euch das halbstündige Video gönnen. Und wer wissen will, wie ich da geschwitzt habe, darf gern mal die Zahl der Bekleidungswechsel mitzählen. Auch wenn es keine Geruchsvideos gibt, das Teil ist und bleibt ein schweißtreibender Klotz, wenn auch in schön. Dabei war es alles anfangs noch so handzahm…

 

 

Bei den Spezifikationen gibt es keine Überraschungen, allerdings habe ich zur Frontbestückung noch eine wichtige Information, um mögliche Fehler zu vermeiden, denn die von mir ermittelten Einbautiefen für Radiatoren weichen dann doch von denen des Herstellers deutlich ab. Doch das gibt es auf der nächsten Seite. Jetzt erst einmal der tabellarische Lebenslauf des Enyo:

Produkt Name ENYO
Modelnummer 0R20B00119
Dimensionen [W×D×H] 707×398×659 mm
Gewicht 21.5 kg [N.W.] 24.8 kg [G.W.]
Material Aluminum 3.0mm; SPCC 2.0mm
Farbe Schwarz; Eloxiert
M/B Support EE-ATX; E-ATX; ATX; M-ATX; Mini-ITX
Laufwerksschächte Intern 3.5″×4 oder 2.5″×4 [Werkzeuglos]
Erweiterungsslots PCI Slots × 8
I/O Panel USB3.0×4, HD Audio×1
Netzteil Dual PS/2 [Unterseite]
Lüfter Anzahl TOP: 120/140mm Lüfter × 4 [Optional] Vorderseite: 120/140mm Lüfter × 4 [Optional] Vorderer Boden: 120/140mm Lüfter × 4 [Optional] Zurück TOP: 120/140mm Lüfter × 4 [Optional] Hinterer Boden: 120/140mm Lüfter × 3 [Optional]
CPU Cooler Bauhöhe 188mm [Max.]
Grafikkartenlänge 615mm [Max.]
Side Panel Style Seitenpanel aus 4mm temperiereten Glas
Pumpe/Behälter Anzahl 2 Stück [Optional]
Radiator Anzahl 4 × 120/240/280/360/480mm 65mm thick radiator [Optional] 1 × 120/240/280/360mm 65mm thick radiator [Optional]

 

Raijintek Enyo, Glasfenster (0R20B00119)

galaxusSofort lieferbar, 1-3 Werktage285,99 €*Stand: 29.03.24 12:31
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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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