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Passiver Kampfzwerg: Palit GTX 1050 Ti KalmX 4GB

Mit der GeForce GTX 750 Ti KalmX hatte Palit seinerzeit bereits einen ersten passiven Kandidaten am Start und setzt diese Tradition mit der GeForce GTX 1050 Ti nun nahtlos fort. Doch wird das neue Geschöpf wirklich absolut passiv arbeiten könn...

Mit der GeForce GTX 750 Ti KalmX hatte Palit seinerzeit bereits einen ersten passiven Kandidaten am Start und setzt diese Tradition mit der GeForce GTX 1050 Ti nun nahtlos fort.

Doch wird das neue Geschöpf wirklich absolut passiv arbeiten können? So ganz ohne Zweifel bleiben wir da nicht, wenn wir uns an unseren Artikel Pascal wird passiv: Wir bauen eine lüfterlose GeForce GTX 1050 Ti erinnern. Ohne extra Luftzug ging da nämlich nichts (außer leicht schief).

Palit setzt bei der neuen Karte auf ein eher moderates Power-Target, was sich am fehlenden Extra-Spannungsversorgungsanschluss festmachen lässt. Da die Platine von einer „normalen“ Palit GTX 1050 Ti stammt, sind die Lötaugen für die 6-Pin-Buchse zwar vorhanden, werden aber nicht genutzt. Daraus ergibt sich auch der eher moderate Takt, der mit seinen 1291 MHz Basistakt (1392 MHz Boost) recht bescheiden ausfällt.

Gleiches gilt auch für den Speicher, der mit 1752 MHz sehr konservativ betrieben wird. Dies dürfte auch der Grund sein, warum sich Palit entschlossen hat, ihn ungekühlt zu belassen und auf eine reine Luftzirkulation zu setzen.

Mit nur 466 Gramm wiegt die Karte nicht allzu viel und auch die echten Einbaumaße mit einer Länge von 18,3 cm, einer Höhe von 13,7 cm sowie einer Einbautiefe von 3,6 cm machen den kompakten Leisetreter zu einer kleinen Dual-Slot-Karte, die fast überall hineinpassen dürfte.

Palit hat auf eine Backplate verzichtet – nicht zuletzt sicherlich, weil man bei ITX-Systemen in mögliche Konflikte mit dem CPU-Kühler hätte kommen können.

Um die Abwärme besser verteilen zu können, setzt Palit erneut auf zwei vernickelte, in einem Kupfer-Heatsink sitzende 6-mm-Heatpipes. Der Kühlkörper mit den angepressten Aluminium-Lamellen ragt über das Ende und die Oberkante der Platine heraus, um eine bessere Luftzirkulation zu ermöglichen. Die Lamellen sind wie bei den Vorgängern vertikal angeordnet. Das fördert zwar die Eigenkonvektion, profitiert aber weniger von einem frontseitig geförderten Airflow im Gehäuse.

Die vertikale Ausrichtung ist aber sehr hilfreich, wenn die Karten stehend verbaut werden (z.B. in Cubes und vielen Mini-ITX-Lösungen). Dann haben horizontal ausgerichtete Lamellen wie bei den passiven Radeon-RX-460-Karten von HIS und XFX eher das Nachsehen.

Der Lamellenabstand ist recht groß gewählt, was ja typisch für passiv gekühlte Systeme ist, die auch von der natürlichen Konvektion profitieren müssen. Gut gelöst wurde auch die direkte Kühlung der Spannungswandler. Die verlöteten RAM-Bausteine bleiben allerdings ungekühlt. Ein wenig Airflow im Gehäuse sollte also in jedem Fall vorhanden sein. Aber das hatten wir ja auch bereits im oben verlinkten Artikel feststellen müssen.

Beim Slot-Panel beschränkt sich die Anschlussvielfalt auf einen DVI-D-, einen HDMI- und einen einzigen DisplayPort-1.4-Anschluss. Das schafft Platz für die vielen wabenförmigen Luftöffnungen, die allerdings auf Grund der bereits angesprochenen Lamellenausrichtung eher nutzlos scheinen.

Und der Preis? Der könnte sich so um die 150 Euro einpendeln, auch wenn erst mal mit einem Frühbucheraufschlag zu rechnen sein sollte.

Kommender Vergleichstest zwischen Passiv-Karten

Wir wollen an dieser Stelle auch schon einmal den Showdown der Palit GTX 1050 Ti KalmX 4GB mit den Passivlösungen von HIS bzw. XFX (sind ja beides Brands des Mutterunternehmens Pine) anteasern, den wir zeitnah veröffentlichen werden. Takt und Architektur sehen die Nvidia-Karte von den Papierdaten her zwar deutlich in der Front, doch wir wollen wissen, was von Boost & Co. unter Last und im eingebauten Zustand noch effektiv übrigbleiben.

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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