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Nvidia selektiert vor – Binning mit 3 Qualitätsstufen für die RTX 2080 und RTX 2080 Ti

Viele Boardpartner tun es und kaum einer der Endanwender weiß, wie es wirklich funktioniert. Doch alle reden darüber. Die Rede ist vom GPU-Binning, also der Vorauswahl und Kategorisiereung von GPUs einer Modellreihe nach verschiedenen Kriterien. Dabei entstehen dann, bildlich gesehen, unterschiedliche Häufchen. Die sehr guten, weniger guten und die, welche gerade noch so die Rahmenspezifikationen erfüllen, wenn man z.B. die erreichbaren Taktraten betrachtet.

Soweit, so bekannt. Manche der Boardpartner nutzen dabei bestimmte Schablonen, um die Chips vorab auch unverlötet einlegen zu können und messen den elektrischen Widerstand bzw. Spannungsabfall zwischen bestimmten Pins. Zusammen mit einer sich ständig verfeinernden eigenen Datenbank aus Messwerten und den real erreichten Daten der später fertig montierten Karte, kann man bereits nach kurzer Zeit schon einigermaßen sichere Aussagen über die Übertaktungsqualität eines Chips treffen.

Als Effekt solcher Auswahlverfahren trifft man dann auch auf unterschiedliche Produkte der Hersteller innerhalb einer Chip-Klasse. Ein schönes Beispiel ist z.B. Zotac, wo man bisher zweistufig binnt und die Butter-und-Brot-Karten der höherwertigen Amp!-Reihe gegenüberstellt. Dass man diese Spitzenmodelle noch einmal in Amp! und Amp! Extreme unterteilt ist die Folge des Tests der realen Karten, wo man sich die Rosinen nach den ersten Funktionstests noch einmal herauspickt.

Symbolbild
Symbolbild

Doch Nvidia wäre nicht Nvidia, wenn man solche Dinge nicht ins eigene Geschäftsmodell assemblieren würde. Schließlich erfolgt ja bereits nach der Herstellung die Einsortierung der Chips (Vollausbau für Quadro, Laser-Cut für Consumer-Produkte), da liegt es sicher nahe, dies auch nach Übertaktungs-Gesichtspunkten hin vorzunehmen. Und so bietet man den Boardpartnern, das habe ich aus mehreren unabhängigen Quellen erfahren können, mittlerweile gleich drei Qualitätsstufen an.

Am oberen Ende der Pixelnahrungskette stehen die OC-Chips, gefolgt von denen für leichtes OC und die Standard-Chips, bei denen OC voraussichtlich eher kaum möglich ist. Auch wenn alles wohl nur Klassifizierungen anhand von recht exakten Prognosen und Herstellungsdaten sind, müssen die Boardpartner bereits beim Einkauf für die jeweilige Qualität der Chip-Speicher-Bundles zahlen. Je besser die Übertaktungsvorraussetzungen, umso höher der Preis. Logisch.

Das ist nichts Ehrenrühriges, aber es schränkt das GPU-Lotto doch von vornherein sehr ein. Lucky-Shots wird man also eher selten antreffen können und das „Hochflashen“ auf das jeweilige Spitzenmodell eines Herstellers wird damit auch obsolet. Zusammen mit dem 1-Click-OC ist dies möglicherweise dann auch ein echter Dämpfer für einen beliebten Volkssport. Du bekommst, was Du zahlst. Klingt fair, ist aber fast schon langweilig.

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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