Wer jetzt glaubt, ich habe eine Fallstudie meines relativ kostenintensiven Smartphones mit eingebettetem Slow-Motion-Zersplitterungs-Videos zu bieten, den muss ich leider enttäuschen. Aber es war immerhin kurz davor. Dass ich als erklärter Hasser aller Smartphone-Kondome doch noch mal zu einem Überzieher greife, liegt an exakt drei Umständen.
Erstens sind im Sommer nicht nur die Nächte, sondern auch die Hosen (und Röcke) kürzer, zweitens machen schwitzende Hände ein Smartphone mit Überlänge auch nicht gerade griffiger und drittens lag so eine passende Silikon-Burka noch hier uninspiriert im Lager rum. Memory-Effekt inklusive.
Bei mir gibt es nämlich, Gott sei Dank, so eine Art Regal der guten Taten mit Testobjekten, die oft genug eintrudeln, obwohl man sie gar nicht explizit angefordert oder bestellt hätte. Und es ist auch nicht das erste Mal, dass ich mehr oder wenig zufällig doch noch was davon gebrauchen kann, während der Rest irgendwann weg muss. Charity oder Abfall – es sortiert sich mit der Zeit eben irgendwie aus. Doch zurück zur Hülle
Der Aufschlag beim Aussteigen aus dem Auto war nicht schlecht, der Schreck über den tiefen Fall des Google-Spitzenmodells noch umso mehr. Gut, der Mensch muss auch mal Glück haben und außer einem Kratzer hat der Beton aufgrund des idealen Winkels auch nichts ausrichten können. Aber ein paar Grad mehr und zumindest das Glas oder gar das Display wären wohl hin gewesen. Über Geschmack lässt sich natürlich streiten, aber ein Hello-Kitty-Design hätte mir sicher die falschen Freunde verschafft.
Presidio Grip nennt sich dann das, was das Smartphone an die Hand anschweißen, ja sogar regelrecht implantieren soll. Sagt (*) Speck, der Hersteller. Nun ja, es hat zumindest noch ein paar Tage und einen erneuten Absturz gedauert, um aus dem Asylantrag in meiner Hose zumindest eine vorrübergehende Duldung zu machen. Ob es später dann sogar noch zu einer unbefristeten Aufenthaltsgenehmigung reicht, das wird man nach der nächsten Reise sehen müssen. Im Moment und kurz vorm Abflug zur Siggraph ist mir allerdings jeder Schutzstatus fürs Smartphone recht. Sogar in mausgrau.
Es liegt mit neuem Abendandzug gut in der Hand, das muss man neidlos zugestehen, auch wenn es noch einmal bei der Konfektionsgröße leicht zulegt. Der Fingerabdrucksensor ist gut erreichbar, eigentlich so mistig wie immer. Aber das muss man Google ankreiden. Die seitlichen Tasten sind intuitiv fühlbar und lösen auch sauber aus. Die Bedienbarkeit hat sich sogar verbessert, weil sie gefühlt etwas griffiger und markanter ausfallen.
Die eingearbeiteten, etwas softeren Rillen sind die idealen Rutsch- und Fallstopper, während der eingelegte, umlaufende Rahmen recht solide und stabil daherkommt. Der Plumps-Kaputt-Index sollte also signifikant sinken, zumindest lebe ich in der Hoffnung darauf. Schaun’ wir mal, ob das Teil die engen Sitze des Alb-Dream-Liners von Air Canada überlebt. Schön wäre es schon.
Damit kann man leben, mit dem Preis im Prinzip auch, selbst wenn man aktuell wohl über 20 Euro löhnen muss. Wenn man das Produkt denn überhaupt mal ergattern kann, weil es oft genug ausverkauft war und ist. Dies wiederum hätte ich bei so einem trivialen Ding wie einem Smartphone-Cover gar nicht erwartet. Einen Affiliate-Link kann ich also nicht mal bieten, aber wer Schutzsuchender ist, kann ja gern auch googeln. Irgendwo findet sich sicher immer was, und wenn es bei Geizhals ist.
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