Cyberpunk 2077: Phantom Liberty” markiert den neuesten Meilenstein in der Evolution von Night City und bietet Spielern eine frische Perspektive auf die dystopische Welt, die man bereits kennt und liebt. Mit der Einführung von Dogtown, einem neuen Bezirk, der sowohl in Design als auch in Erzählung beeindrucken kann, setzt diese Erweiterung quasi einen neuen Gold-Standard für zukünftige DLCs anderer Spiele, wobei man dies natürlich auch im Zusammenhang mit dem Patch 2.0 sehen muss, der auch beim Basisspiel tiefgreifende Veränderungen hinterlässt. Die Dauer der Hauptquest von “Phantom Liberty” wird übrigens auf etwa bis zu 15 Stunden geschätzt, wobei zusätzliche Nebenquests für weiteres Gameplay sorgen, das die Spielzeit auf 25 Stunden und mehr treiben kann. Damit bietet der DLC fast schon mehr als so mancher aktuelle Vollpreistitel aus dem AAA-Regal.
Mal abgesehen davon, dass Cyberpunk 2077 auch (aber eben nicht nur) zu Jensens experimenteller Strahlenfabrik ausgebaut worden ist und ähnlich wie seinerzeit Crysis als neue Tech-Demo gefeiert wird, muss man hinter der wirklich ansehnlichen Fassade auch das komplette Spiel sehen, welches einer der wenigen AAA-Titel ist, die (mittlerweile) ihrer Kategorie mehr als nur gerecht werden. Und auch abseits der grünen Strahlenkrankheit ist Night City ein leuchtendes Beispiel (was für ein flacher Neon-Witz) für seine beeindruckende Grafik und sein atmosphärisches Design – Phantom Liberty setzt diese Tradition grandios fort. Auch auf AMD-Grafikkarten. Die nachts neongetränkten oder tagsüber staubigen und fast schon morbiden Straßen von Dogtown sind ein Fest für die Augen, und die detaillierte Umgebung trägt dazu bei, die Spieler tiefer in die Welt von Cyberpunk 2077 eintauchen zu lassen.
Die Hauptgeschichte von Phantom Liberty ist erstaunlich tiefgreifend und fesselnd, wobei die Erzählung in cleverer Weise mit dem Basisspiel verknüpft ist. Manche der Missionen, wie bereits am Anfang der Weg und die Ankunft in Dogtown, scheinen zwar gefühlt endlos und stellenweise sogar extrem linear, aber es gibt zwischendrin immer wieder wieder Pausen (“Warte zwei Tage, bis Reed dich anruft”), wo es sich wirklich lohnt, Dogtown systematisch zu Fuß zu erkunden. Der wahre Star der Show ist nämlich wirklich Dogtown. Dieser Bezirk hebt sich durch sein ganzheitliches und vernetztes Open-World-Design von anderen Teilen von Night City durchaus wohltuend ab. Er bietet den Spielern eine nahtlosere und immersivere Erfahrung, die sie stundenlang fesseln wird, da hier jede Menge Dinge auf engstem Raum komprimiert wurden und weil man sich für eine Art Stadt in der Stadt entschieden hat.
Der Zugang zu diesem Bezirk ist entscheidend für das Eintauchen in die Erzählung von “Phantom Liberty” und doch ist der DLC eine sehr abwechslungsreiche Erweiterung, da sie fest im Hauptteil verankert ist und bereits nach Abschluss der Evelyn Parker-Questreihe verfügbar wird. Man kann diese Erweiterung dann nämlich zu einem beliebigen Zeitpunkt zu starten, wobei ich denke, man sollte schon mehr als die Hälfte des Hauptspiels von “Cyberpunk 2077” absolviert haben, um über genügend Skills, den richtigen Chrom und die besseren Waffen zu verfügen.
Und doch ist neu, so eine wirklich umfangreiche und anders gestaltete Erweiterung mitten in einer Hauptgeschichte zu erleben. Man kann ja Dogtown auch beliebig verlassen, geklaute Autos außerhalb in Night City abliefern und per Schnellreise genüsslich hin- und herpendeln. Somit kann man lange auch parallel spielen und beide Hauptquests wahlweise abarbeiten. Chapeau, die Idee ist genial!
Und sonst so? Dogtown ist mehr als nur ein Bezirk in Night City. Es ist ein lebendiger, atmender Teil der Stadt, der seine eigene einzigartige Identität und Kultur hat und mit Kurt Hansen auch einen neuen Oberschurken inthronisiert. Wer Apocalypse Now mag, wird hier natürlich sofort großes Kopfkino mit Colonel Walter Kurtz bekommen. Optischer Zufall? Die versteckten Details und Geheimnisse, die in den Straßen und Gebäuden verborgen sind, machen Dogtown zwar nicht einzigartig aber zumindest bemerkenswert.
Es ist ein Ort, der sowohl die Vergangenheit als auch die Zukunft ehrt und dabei stets authentisch und unverfälscht bleibt. Stealth-Fans werden sich freuen zu hören, dass Phantom Liberty einen starken Fokus auf heimliche Herangehensweisen legt. Mit einer Reihe neuer Waffen und Tools, die speziell für Stealth entwickelt wurden, werden die Spieler ermutigt, kreativ zu werden und ihre Gegner aus den Schatten heraus zu überlisten. Und genau diese Herangehensweise sollte man auch beim Erkunden des Bezirkes verwenden.
In Dogtown ist also der Stealth Mode weit mehr als nur die Kunst, im Schatten zu bleiben. Eine überlegte Umweltinteraktion ist eigentlich ein Muss. Man versteckt Sie sich hinter Objekten, nutzt die vertikale Umgebung, um sich von oben zu nähern, oder findet geheime Pfade und Durchgänge, die einem einen unerwarteten Zugang zu bestimmten Bereichen bieten. Technologische Hilfsmittel sind in einer Cyberpunk-Welt natürlich unerlässlich. Nutzt also Hacking-Fähigkeiten, um Sicherheitssysteme zu deaktivieren, Drohnen abzulenken oder sogar Gegner temporär auszuschalten. Das ist etwas aufwändiger, kann aber Spaß machen.
Wenn es notwendig wird, einen Gegner auszuschalten, bietet das Spiel eine Vielzahl von nicht tödlichen Optionen, um dies leise und effizient zu tun. In der rauen Welt von Dogtown ist Stealth somit nicht nur eine Überlebenstaktik, sondern auch ein Zeichen von Fähigkeiten und Respekt. Diejenigen, die die Kunst des Unsichtbaren meistern, werden oft als Elite betrachtet, sowohl von den Straßengangs als auch von den mächtigeren Fraktionen in Night City. Dogtown bietet eine tiefe und komplexe Gameplay-Erfahrung, die sowohl strategisches Denken als auch schnelle Reflexe erfordert. In einer Welt, in der Information Macht bedeutet und jeder Schritt beobachtet wird, ist die Fähigkeit, unsichtbar zu werden, oft der Schlüssel zum Überleben und Erfolg.
Ballern darf man natürlich auch, aber bitte mit Überlegung. Vor allem dann, wenn man mit Fahrzeugen verfolgt und beschossen wird. Doch ein kleiner Tipp eine älteren Mannes kann da durchaus hilfreich sein: Wenn kein Timer läuft, das Fahrzeug an einer geeigneten Stelle stoppen, eine höher gelegene Position zu Fuß erklimmen und hinter einer Deckung so positionieren, dass man das lästige Gesocks geschickt und doch konsequent eliminieren kann. Mopedfahrer schieb man allerdings einfach gegen Lichtmasten oder Ampelpfosten (ich meine die im Spiel, nicht die im Kabinett). Wer schön sein will, muss allerdings leiden, vor allem die Pixelschubser*innen*außen. Deshalb gibt es natürlich auf der nächsten Seite auch noch einige Benchmarks, wobei ich mich aus Zeitgründen auf das Wesentliche beschränkt habe.
Cyberpunk 2077 (PC)
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