Und ewig grüßt das Mangel-Murmeltier. Produkte, die von TSMC kommen, wie z. B. GPUs und CPUs von AMD, sind schon seit einiger Zeit reichlich knapp (mit einigen wenigen Ausnahmen). Intel-CPUs, die in eigenen Foundry hergestellt werden, waren ab Launch ganz gut verfügbar (zumindest einige Modelle) und die CPU-Preise waren eigentlich auch erfreulich günstig. Mein Kollege Usman von WCCFTECH hat nun von Intel erfahren können, dass sich dies im Laufe des Jahres aufgrund der permanenten Substratknappheit, die die gesamte Halbleiterindustrie – einschließlich Intel – betrifft, gravierend ändern.
Was ist passiert? Intel hat die ganze letzte Woche über Substrat-Knappheit an wichtige Partner gemeldet. Intels Q1-Allokationen für Rocket Lake sind noch recht gut, so dass die SKUs mindestens ein paar Wochen lang, wenn nicht sogar länger, in der Nähe der UVP verfügbar waren und noch sein werden. Wer also plant, eine RKL CPU zu kaufen, sollte sicher nicht allzu lange warten, denn billiger wird es erst einmal nicht mehr. Maximal teurer. Der Grund dafür: Leider werden die Q2-Allokationen für Rocket Lake aufgrund der Substratknappheit hart getroffen werden. Da der Core i9 vorranging behandelt wird, sollten Core i7 und Core i5 am meisten betroffen sein.
In Anbetracht der Tatsache, dass Intel in einer weitaus besseren Position als TSMC ist, um die Versorgung selbst zu managen, da TSMC im Gegensatz zu Intels Foundry nicht nur substrat-, sondern auch kapazitätsbeschränkt ist, erwartet man, dass Intel-Partner, einschließlich Distributoren und Einzelhändler, einen anständigen Anfangsbestand an Intel Rocket Lake CPUs haben werden, der einen Monat oder länger reichen könnte. Dies ist die Q1-Zuteilung und Teil der Erstbestellung.
Die Q2-Zuteilung ist jedoch eine andere Geschichte, da Intel aller Voraussicht nach nicht in der Lage sein wird, das anfängliche Volumen für den gesamten Stack zu erreichen. Und wenn man bedenkt, dass sich aktuell jeder Chip bestens verkauft, den man nur irgendwie herstellen kann, wird man sich sich zuerst auf den Stack mit höheren Margen konzentrieren, was die Marktpreise als Folge hart nach oben treiben dürfte.
WCCFTECH hat Intel um eine Stellungnahme gebeten und man erhielt von einem Sprecher die folgende Erklärung bezüglich des Substratmangels:
Vorgelagerte 300-mm-Wafer-Hersteller wie Shin-Etsu und Global Wafers sind bereits zu 100 % ausgelastet und es gibt nur noch einen begrenzten Vorrat an Substrat, der an nachgelagerte Foundries wie Intel weitergegeben wird. Da das Unternehmen die Knappheit gegenüber seinen Partnern bestätigt hat, sieht es so aus, als ob den normalen Endkunden ein sehr schwieriges Jahr bevorsteht, in dem Kryptowährungen und Substratknappheit bis zum Mond treiben. Da die Verknappung bereits von den vorgelagerten Zulieferern ausgeht, gibt es sehr wenig, was Foundries wie Intel und/oder TSMC tun können, um diese Situation wirksam zu entschärfen.
Natürlich ist der Verlust des einen der Gewinn des anderen. Während Preiserhöhungen aufgrund von Nachfrage-über-Angebot schlecht für Gamer sind, werden sie für Foundries und Entwickler wie Intel ein Segen sein, was die Einnahmen angeht. WCCFTECH hat seine Quelle auch gefragt, ob auch andere Intel-Teile betroffen sein werden, aber es wurde gesagt, dass Intel vorerst nur über Rocket-Lake-Zuteilungen spricht, so dass es wahrscheinlich das Substrat für seine Enterprise-Teile wie die kommenden Ice-Lake-Prozessoren priorisiert – was geschäftlich übrigens echt Sinn machen würde.
Quelle: WCCFTECH (Usman Pirzada), eigene