Die CMA ist eine Regulierungsbehörde in Großbritannien, die für die Überwachung von Wettbewerbs- und Kartellangelegenheiten zuständig ist. Sie hat vorläufig ihre Zustimmung zum beabsichtigten Erwerb der Activision Blizzard Gruppe durch Microsoft gegeben. Dies bedeutet, dass sie vorerst keine Einwände gegen den geplanten Zusammenschluss hat, aber noch weitere Untersuchungen durchführen wird.Die CMA hat jedoch betont, dass sie besorgt ist, dass dieser Zusammenschluss negative Auswirkungen auf den Wettbewerb im Bereich der Cloud-Gaming-Dienste haben könnte.
Cloud-Gaming bezieht sich auf das Spielen von Videospielen über eine Internetverbindung, ohne dass die Spiele auf dem eigenen Gerät installiert werden müssen. Microsoft ist bereits ein wichtiger Anbieter von Cloud-Gaming-Diensten und der Erwerb von Activision Blizzard würde seine Position auf diesem Markt stärken. Die CMA prüft derzeit die Antworten auf ihre vorläufigen Feststellungen und wird ihre Fusionsermittlungen fortsetzen, um ihren Abschlussbericht bis zum 26. April 2023 vorzulegen. Dies bedeutet, dass die endgültige Entscheidung über den Zusammenschluss noch aussteht und von den Ergebnissen der weiteren Untersuchungen abhängig sein wird.
Seit Februar hat sich die Haltung der Kartellbehörde offenbar geändert, da sie nun ihre ursprünglichen Bedenken ausgeräumt hat. Der Grund dafür sind neue Beweise, die vorgelegt wurden und dazu beigetragen haben, dass die Kartellbehörde zu einem vorläufigen Schluss gekommen ist. Es ist anzunehmen, dass Microsoft und Activision Blizzard erleichtert über diese Entwicklung sind, da sie wahrscheinlich erhebliche Anstrengungen unternommen haben, um die Übernahme zu rechtfertigen und Bedenken auszuräumen. Die Änderung der Haltung der Kartellbehörde ist daher ein wichtiger Meilenstein in diesem Prozess. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob die endgültige Entscheidung der Kartellbehörde auch tatsächlich positiv ausfallen wird. Es ist durchaus möglich, dass noch weitere Bedenken oder Beweise aufkommen, die die Kartellbehörde dazu veranlassen könnten, ihre Meinung erneut zu ändern.
Ein entscheidender Faktor für diese Entwicklung ist die hypothetische Vorstellung, dass die Call of Duty-Serie unter der Eigentümerschaft von Microsoft stehen würde. Neue Beweise, die der CMA vorgelegt wurden, beziehen sich auf finanzielle Anreize von Microsoft, um Spiele von Activision, insbesondere Call of Duty, ausschließlich für die eigenen Konsolen anzubieten. Obwohl die ursprüngliche Analyse der CMA darauf hindeutete, dass diese Strategie in den meisten Fällen profitabel sein würde, zeigen neue Daten, die einen besseren Einblick in das tatsächliche Kaufverhalten der CoD-Spieler bieten, dass diese Strategie in jedem plausiblen Szenario erhebliche Verluste verursachen würde.
Aufgrund dieser Erkenntnisse kommt die aktualisierte Analyse nun zu dem Schluss, dass es für Microsoft nicht wirtschaftlich sinnvoll wäre, Call of Duty nach der Übernahme exklusiv für die Xbox anzubieten. Stattdessen besteht für Microsoft weiterhin ein Anreiz, das Spiel auch auf der PlayStation verfügbar zu machen.Microsoft hat in der Vergangenheit die Ergebnisse der CMA stark bemängelt, jedoch zeigt das Unternehmen heute Begeisterung für das aktuelle Urteil. Ein Sprecher von Microsoft erklärte gegenüber Eurogamer, dass die strengen und sorgfältigen Untersuchungen der Beweise durch die CMA sehr geschätzt werden und man die aktualisierten vorläufigen Ergebnisse begrüßt. Diese Vereinbarung wird es mehr Spielern ermöglichen, aus einer größeren Auswahl an Möglichkeiten zu wählen, wie sie Call of Duty und andere Lieblingsspiele spielen können. Microsoft freut sich darauf, mit der CMA zusammenzuarbeiten, um alle noch offenen Fragen zu klären.
Activision Blizzard hat gegenüber Eurogamer seine Zustimmung zu dem vorläufigen Urteil geäußert. Sie sind der Meinung, dass die aktualisierten vorläufigen Ergebnisse der Wettbewerbs- und Marktaufsicht (CMA) ein besseres Verständnis des Konsolenmarktes demonstrieren und das Engagement zur Unterstützung von Spielern und Wettbewerb zeigen. Obwohl Sony versucht hat, ihre Vormachtstellung durch die Blockierung der Fusion zu schützen, glaubt Activision Blizzard, dass die Fakten nicht widerlegt werden können. Microsoft hat auch wirksame Maßnahmen ergriffen, um die Bedenken der CMA auszuräumen.
Activision Blizzard ist zuversichtlich, dass der Zusammenschluss in Großbritannien dem Wettbewerb, der Innovation und den Verbrauchern zugute kommen wird. Es ist seltsam, dass Activision Blizzard in ihrer Aussage Sony erwähnt hat – jedoch bietet die Erklärung wenig Beruhigung, wenn man sie liest. Bald werden sich die Augen auf andere Regulierungsbehörden weltweit richten und es könnten Theorien aufkommen, die neue Beweise vorlegen, um die Mitglieder zu überzeugen, die der vorläufigen Übernahme skeptisch gegenüberstehen. Microsoft hat argumentiert, dass Sony finanziell stark genug ist, um ihre eigene Shooter-Serie zu entwickeln und mit Call of Duty zu konkurrieren.
Quelle: TechPowerUp
6 Antworten
Kommentar
Lade neue Kommentare
Mitglied
Veteran
Veteran
Veteran
Veteran
Veteran
Alle Kommentare lesen unter igor´sLAB Community →