Geschafft! Ich bin es übrigens auch. Doch Urlaub ist nicht, jetzt muss erst einmal nach-, auf- und abgearbeitet werden, was in dieser Woche so alles liegen geblieben ist. Eigentlich könnte ich meine Bürotür auch gelb anstreichen, denn es soll nämlich mittlerweile aussehen wie in einer DHL-Packstation. Insgesamt 31 feste Messetermine in nur 4 Tagen, dazu jede Menge Meet & Great (abends dann Eat & Great) sowie 34 Videos schlauchen schon ganz ordentlich, immerhin war ich ja als Einzelkämpfer hier. Dazu kamen dann noch jeden Abend mindestens 2 Events und private Treffen, auch mit guten alten Freunden und neuen Bekannten. Stichwort Netzwerken. Denn ohne persönliche Verbindungen geht eigentlich gar nichts mehr.
Und warum diesem Mal (fast) nur Videos? Ja, ich hätte mich auch im Hotel vergraben, und ellenange Texte verfassen können, nur sind meiner Meinung nach lebendige Stand-Videos, die ich von der Länge her immer butal begrenzt habe (“Komma zum Punkt”), besser geeignet, die Messestimmung und das Produkt einzufangen, als professorale Datenblatt-Ansagen mit Hochglanzbildern. Die Videos haben mir den Rücken frei gehalten, denn während ich schon zum nächsten Stand gedackelt bin, gabs den unlimitierten 5G-Upload, den man sich wirklich leisten sollte.
Wir waren meistens drin, das Wetter war draußen. An den eigentlichen Messetagen war es allerdings schon recht nass bis neblig und das 101 als höchsts Gebäude in Taiwan wirkte wie mittig durchgesägt. Aber dafür hat man ja einen schnelltrocknenden Hosentaschenschirm mit einer stabilen Automatik parat. Auch im 101 gab es übrigens Präsentationsräume, weshalb man dann auch recht elegant das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden konnte.
Natürlich sollte man sich dann schon bemühen, immer den Durchblick zu behalten. Insert Coin, damit die Wolken mal aufreißen! Oder aber, man wartet geduldig, dass die Wolken mal kurz verschwinden und holt sich bei Fractal einen Kaffee zum Filmchen (88. Etage). Hier entstand dann übrigens auch das Fractal-Video.
Was die Messe betrifft, so kann man ein fast durchgängig positives Fazit ziehen. Ja, die großen Innovationen musste man schon mit der Lupe suchen, sieht man von der allgegenwärtigen KI-Welle mal ab. Denn mittlerweile wird ja gefühlt jeder Klodeckel als smart und jede Papierrolle mit KI beworben. Da will ich mich jetzt gar nicht weiter auslassen, da wird man einfach sehen müssen, welche Anwendungen wirklich einen Sinn ergeben, Euphorie hin oder her.
Sagen wir es mal so: Die Samples werden auch 2024 und 2025 nicht ausbleiben und manches Unternehmen konnte neu als Partner dazugewonnen werden. Das betrifft sowohl die Webseite als auch das Labor. Denn der ROI spielt ja auch eine nicht unbedeutende Rolle. Auch hier bin ich guter Dinge, dass da auch in Zukunft sogar noch mehr geht. Oder um es auf den Punkt zu bringen: es hat sich gelohnt.
Ich habe bisher in den letzten 10 Jahre (netto ohne Corona) übrigens noch nie so eine “kalte” Zeit in Taipeh erlebt, was selbst mich zu abendlichen, übermütig langen Spaziergängen verleitete. Neben dem ganzen Netzwerken stimmte einen also auch das Wetter am Anfang und am Schluss recht versöhnlich.
Doch dafür reist man ja nicht an und ab, denn es ist ja alles andere als ein Urlaub. Und doch nimmt man solche Momente gern mit, denn sie halfen auch, vom täglichen Stress mal wieder etwas runterzukommen. Und so ist es am Ende eigentlich beides, das umtriebige Abklappern der Messestände und das Nutzen jeder sich bietenden Gelegenheit, Eindrücke zu sammeln, genau das, was einem als Besucher so eine nicht ganz billige (und komplett selbst bezahlte) Reise wert sein sollte. Ein klein wenig Unabhängigkeit garantiert auch den nötigen Abstand.
Ich tippe diese Zeilen, während ich zwischen Kofferpacken und Auschecken noch etwas Luft habe, aber viel Zeit zum Korrigieren bleibt leider nicht. Aber was soll’s, ich wollte nur noch einmal schnell ein Lebenszeichen geben, bevor ich mich wieder ins Flugzeug verkrieche. Denn das wird dann schon etwas länger dauern. Genau deshalb bin ich auch Briefwähler und kann jedem nur empfehlen, seine Stimme wohlüberlegt und emotionslos zu vergeben und trotz möglicher Ernüchterung oder Enttäuschung am Sonntag ohne trotzige Protestgedanken wählen zu gehen. Nichtwählen oder Fruststimmen sind auch keine Lösung. In diesem Sinne, bis nächste Woche!
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