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Auf die harte BIOS-Tour: manueller EEPROM-Flash einer GeForce RTX zur Umgehung der Sperre mit der Hardware-ID bei NVflash | igorsLAB

Zunächst möchte ich diesem Testbericht zwei wichtige Dinge voranstellen. Erstens sind solche Dinge, die wir im Folgenden machen werden, am fertigen Produkt sicher nicht verboten, aber alles, was über das bloße Auslesen und Schreiben der BIOS-Daten hinausgeht, bewegt sich bereits in der Grauzone zwischen gesundem Spieltrieb und Reverse-Engineering. Und es ist zudem auch recht gut geeignet, mit fehlenden Skills dafür zu sorgen, dass es ein fertiges Produkt weniger auf der Welt gibt.

Dies alles nur mal eben so auch als Warnung. Genau deshalb wird es an einigen Stellen auch nicht ganz so in die Tiefe gehen (können), wie man es hätte vielleicht tun können. Doch wir werden bei Bedarf zu einem späteren Zeitpunkt für die technisch Versierten unter den Lesern noch einmal ein Video veröffentlichen, welches die genauen Schritte zeigt, die man zum manuellen Programmieren solcher EEPROMs gehen muss, versprochen.

Zweitens möchte ich mich bei unserem Leser Frank Schmidt (Foren-Nick BigReval) bedanken, der mir mit dem nötigen Equipment und Wissen, sowie auch sehr viel Zeit, den Großteil der praktischen Arbeit abgenommen hat und deshalb zur Recht auch als Autor des praktischen Teils gelten muss. Also ist es überwiegend sein Artikel, dem ich lediglich meine verbalen Girlanden und Gedankengänge umhänge. Aber er war am Ende auch der treibende Keil, dass ich mir den Programmer mittlerweile selbst bestellt habe.

Schließlich ist nicht jeder brillante Techniker auch automatisch der geborene Schreiber oder in der Lage, sich mit Buchstabengarnituren die Freizeit zu versüßen. Ich bin heute also nur einmal mein eigener Lohnschreiber. Fetzt aber auch 🙂

 

Zwangsimplantation – Was wir vorhaben und warum

Wir erinnern uns nochmal kurz: im Artikel „Flashen unmöglich! Die 2-Klassen-Gesellschaft bei den Turing-Chips der GeForce RTX 2070, 2080 und 2080 Ti“ habe ich bereits ausführlich erklärt, warum sich das BIOS einer Grafikkarte mit einem sogenannten „A“-Chip nicht mit Hilfe der Softwarelösung NVFlash  auf einen der jeweiligen „Nicht-A“-Chip der günstigen Grafikkarten innerhalb der gleichen Leistungsklasse flashen lassen. So schön das natürlich auch gewesen wäre.

Wir sind also auf eine Softwareblockade gestoßen, die wir trotz einer speziell gepatchten Version nicht umgehen konnten. Also mussten wir zur Befriedigung unserer Neugier diesmal härtere Geschütze auffahren. Mit am Start sind wiederum die beiden Grafikkarten von MSI, die GeForce RTX 2070 Armor mit dem einfachen „Salvage“-Chip und eine GeForce RTX 2070 Gaming Z mit dem sogenannten „A-Chip“.

Was wir nun tun wollen, ist eine manuelle Umprogrammierung des EEPROMs, also dessen, was man im Review immer als BIOS-Chip zu sehen und zu lesen bekommt. Es handelt sich hierbei um einen simplen, programmierbaren Festwertspeicher und es ist somit also auch kein Hexenwerk. Die Aufgabe wird somit darin bestehen, die Karte im stromlosen Zustand auf den Tisch zu legen, den EEPROM der Gaming Z mittels der dafür geeigneten Hardware komplett auszulesen und diese Daten Bit für Bit wieder auf die Armor zu schreiben.

Außerdem haben wir natürlich vor dem Beschreiben den EEPROM jedes Mal komplett gelöscht. Es versteht sich in diesem Zusammenhang natürlich auch, dass wir von beiden Karten zuvor eine BIOS-Sicherungskopie angelegt haben. Man weiß ja nie…

 

Der Schlüssel zum Erfolg: CH341A Programmer mit Zange

Diese Hardware bekommt man direkt vom chinesischen Shop seiner Wahl für unter 10 USD. Bestellt man das Ganze in Deutschland bequem mit Amazon, kostet es keine 20 Euro. Wir brauchen allerdings nicht das ganze Set, denn uns genügt der Programmer mit der 8-Pin „Zange“ und die mitgelieferte Software. Da unser Experiment in Franks Hobbykeller durchgeführt wurde, bitte ich auch die Qualität der Bilder etwas zu entschuldigen, doch das ist eh marginal. Wichtig ist auf dem Tisch, sonst nichts. 😉

Und was machen wir nun mit dieser Herrlichkeit fernöstlicher Adapter-Kunst? Genau das erfahrt Ihr auf der nächsten Seite, wenn es ans Eingemachte geht!

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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