Der Streit um den Akku-Skandal von Apple scheint kurz vor der Lösung zu stehen. Um es noch einmal zusammenzufassen: Im Jahr 2017 wurde entdeckt, dass Apple die Prozessorgeschwindigkeit von der Alterung der iPhone-Batterien abhängig machte und künstlich begrenzt hat. Der Hersteller aus Cupertino behauptete damals, dass das Motiv hinter diesem Schritt darin bestand, plötzliche Abschaltungen zu verhindern, stand dafür aber schnell in der Kritik, weil über die Existenz des Features nicht bekannt war.
Viele enttäuschte Kunden reichten seinerzeit Sammelklagen ein, die dann 2018 zu einer großen Klage zusammengefasst wurden. Nun hat die Klage zur Drosselung des iPhone-Akkus ihren Höhepunkt erreicht, da Apple offenbar beschlossen hat, die Sache endgültig zu regeln. Leider schließt der Vergleich zur Drosselung der iPhone-Akkus keine Ansprüche von Nicht-US-Besitzern ein, aber das kennen wir ja bereits von Volkswagen und dem Diesel-Skandal.
In der Klage über die Drosselung des iPhone-Akkus behaupteten die Beschwerdeführer, dass sie zu der Annahme verleitet wurden, dass ihre Geräte das Ende ihres Lebenszyklus erreicht hätten, was zu einem frühen Upgrade führte. Apple hat offenbar am vergangenen Freitag beim US-Bezirksgericht für den nördlichen Bezirk von Kalifornien einen Vergleich beantragt. Die Entscheidung steht derzeit noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung, aber laut dem Antrag wird der der Riese aus Cupertino zwischen 310 Millionen und 500 Millionen Dollar zahlen, um die Sammelklage beizulegen.
Als Ergebnis würden die aktuellen und früheren amerikanischen Besitzer des iPhone 6, 6 Plus, 6s, 6s Plus, 7, 7 Plus und SE mit iOS 10.2.1 oder später zwischen 25 und 500 Dollar erhalten. Die Anwälte, die die betroffenen Parteien vertreten, haben den Vergleich als fair und angemessen erachtet. Nur weil Apple einem Vergleich zugestimmt hat, bedeutet das nicht automatisch, dass das Unternehmen einen Betrug offen zugegeben hat. Es sagt (laut Apple) lediglich aus, dass die Probleme aufgrund von Temperaturschwankungen, hoher Nutzung und anderen Problemen entstanden sind und dass sein Team schnell und effizient daran gearbeitet hat, sie zu lösen. Das Unternehmen ließ zudem verlauten, dass es den Fall vor allem auch deshalb im Vergleich beigelegt hat, um die mit dem Rechtsstreit verbundenen Ausgaben und Kosten zu deckeln.
Es sollte jedoch angemerkt werden, dass sich das Unternehmen bereits 2017 dafür entschuldigte, dass es in dieser Angelegenheit nicht transparent war, und dass es zur Beruhigung der Kunden die Kosten für den Austausch der Batterie für betroffene iPhones vorübergehend von 79 auf 29 Dollar gesenkt hatte. Es ist ja eh eine bewährte Vorgehensweise, die Batterie sich nicht bis zu einem bestimmten Prozentsatz entleeren zu lassen, da sonst ein schnellerer Austausch der Batterie fällig werden könnte. Da diese iPhones jedoch nicht für herausnehmbare Akkus ausgelegt sind, ist es somit sinnvoller, im täglichen Umgang die bestmögliche Sorgfalt walten zu lassen.
Quelle: Reuters
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