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AMD Ryzen 9 3950X angekündigt – mit 16 Kernen vom Wunschtraum zur Realität

AMD CEO Lisa Su kündigte kürzlich auf der Computex 2019 die neue Ryzen 3000 Serie an, ließ aber noch eine einzelne, offizielle Ankündigung für den Next Horizon Gaming Tech Day in Los Angeles übrig: die des Ryzen 9 3950X mit 16 Kernen (32 Threads) für eine UVP von 749 USD. Dieser neue Prozessor wird im September in den Regalen landen und es gab zudem auch noch weitere Details zur neuen Architektur und dem Chipsatz zu erfahren.

Der Ryzen 9 3950X übertrifft Intels Core i9-9900K mit 8 Kernen (16 Threads) auf dem Mainstream-Desktop, zumindest hinsichtlich der Kernzahl. Und da Intels Comet Lake-Serie der nächsten Generation mit maximal zehn Kernen zu kommen scheint, sieht es so aus, als würde AMD diesen Vorteil auch noch für einige Zeit behalten können. AMD hat bereits gesagt, dass die Ryzen 3000 Serie nahezu die gleiche Gaming-Leistung wie die CPUs von Intel bietet und das Hinzufügen von acht weiteren Kernen und sechzehn Threads es ihr ermöglichen könnte, Intel nach vielen Jahren erstmals die Leistungskrone auf dem Mainstream-Desktop zu stehlen, besonders in stark ausgelasteten parallelisierbaren Anwendungen wie dem Spiele-Streaming.

UVP (USD)
Kerne / Threads
TDP (Watt)
Basis-Takt(GHz)
Boost-Takt(GHz)
Cache gesamt (MB)
PCIe 4.0 Lanes (Prozessor / Chipset)
Launch Datum
Ryzen 9 3950X $749 16 / 32 105W 3.5 4.7 72 24 / 16 September
Ryzen 9 3900X
$499 12 / 24 105W 3.8 4.6 70 24 / 16 7. Juli 2019
Ryzen 7 3800X
$399 8 / 16 105W 3.9 4.5 36 24 / 16 7. Juli 2019
Ryzen 7 3700X
$329 8 / 16 65W 3.6 4.4 36 24 / 16 7. Juli 2019
Ryzen 5 3600X
$249 6 / 12 95W 3.8 4.4 35 24 / 16 7. Juli 2019
Ryzen 5 3600
$199 6 / 12 65W 3.6 4.2 35 24 / 16 7. Juli 2019

 

Der Ryzen 9 3950X verfügt über alle Merkmale der neuen AMD-Architektur, einschließlich eines um 15% erhöhten IPC-Boosts, der aus der Zen 2-Mikroarchitektur resultiert. Das Ganze wird kombiniert mit einer beeindruckenden Boost-Frequenz von 4,7 GHz, der höchsten der Ryzen 3000-Serie. Der Ryzen 9 3950X verfügt über zwei Chiplets, die über AMDs Infinity Fabric und einen I/O-Die miteinander verbunden sind.

AMD hat nicht angegeben, wie viele der Kerne des 3950X am Ende wirklich auf 4,7 GHz takten können und wenn der Chip dem bekannten Standard-Boost-Verhalten entspricht, das wir bei den aktuellen Mainstream-Ryzen-Modellen sehen, wird der Boost auf maximal zwei Kerne angewendet. Aber es kann auch sein, dass es die Möglichkeit eines Quad-Core-Boost geben könnte, genauso wie bei den Dual-Die Threadripper-Modellen, die jeweils zwei Kerne pro Chiplet anheben können.

Die 3,5 GHz Basisfrequenz des 3950X, auch wenn sie die niedrigste der Ryzen-3000-Familie ist, ist immer noch beeindruckend, denn Intels 1.700 USD teurer Core i9-9960X hat einen Basistakt von 3,1 GHz und 4,4 GHz Boostfrequenz, benötigt aber ein teures HEDT-Setup, um den Chip überhaupt aufzunehmen zu können.

Foto: Paul Alcorn

Auch das 105W-TDP-Rating von AMD ist ein wichtiger Faktor. AMD und Intel spezifizieren ihre TDP-Bewertungen nämlich komplett unterschiedlich, wobei Intel die TDP bei Basistaktfrequenzen misst, was oft zu einer unterbewerteten Zahl führt, weil die Leistungsaufnahme viel höher ist, wenn sich der Prozessor in Hochleistungszuständen befindet. Hier scheint AMD die eindeutigere Metrik zu verwenden, die auf der vollen Nutzung des Chips in seinem gesamten Dynamikbereich basiert. Kurz gesagt, das bedeutet, dass der Ryzen 9 3950X ein unglaublich energieeffizienter Chip sein könnte. Somit sollte die Kühlung eine relativ einfache Aufgabe sein und es könnte viel Spielraum für die Übertaktung des gelöteten Chips geben.

Wie die anderen Modelle der Ryzen 3000 Serie wird auch der 3950X PCIe 4.0 vollständig unterstützen und mit einigen Einschränkungen in älteren Sockel-AM4-Mainboards lauffähig sein.

Abgesehen von der Leistungssteigerung, die AMD dem 7nm-Fertigungsprozess abgerungen hat, hat das Unternehmen die Zen-Architektur der zweiten Generation angepasst, um einer Reihe gängiger Workloads, wie z.B. Gaming, einen großen Performance-Schub zu verleihen. Die Verdoppelung des L3-Cache pro Chiplet durch AMD führt zu einem gewaltigen 72 MB L3-Cache für den 3950X. Dieser größere Cache erhöht die Datenmenge, die der Prozessor in der Nähe der Ausführungseinheiten halten kann, und entschärft so die Latenzeffekte von Speicherzugriffen.

AMD hat auch eine Reihe anderer Verbesserungen implementiert, um die Gaming-Leistung zu steigern, aber so manches unterliegt immer noch einem NDA, so dass es sicherlich bald weitere Informationen geben wird.

 

 

Quelle: Tom’s Hardware (Paul Alcorn)

 

 

 

 

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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