AMD hat mit dem SP6-Sockel einige signifikante Änderungen gegenüber seinen Vorgängern eingeführt. Der SP6-Sockel (LGA 4844), der am 18. September 2023 eingeführt wurde, ist speziell für die Epyc 8004-Prozessoren der Siena-Serie konzipiert, die auf der Zen 4c-Architektur basieren. Er zielt auf Server-Systeme ab, die auf Infrastruktur- und Edge-Computing ausgerichtet sind. Der SP6-Sockel unterscheidet sich von seinem Vorgänger, dem SP5-Sockel, hauptsächlich durch seine Größe und die Anzahl der Kontaktpins. Während der SP5-Sockel eine Größe von 76,0 x 80,0 mm und 6096 Kontaktpins aufweist, hat der SP6-Sockel nunmehr eine Größe von 58,5 x 75,4 mm (identisch mit dem SP3-Sockel) und 4844 Kontaktpins.
Unterschiede zwischen Epyc 8004 und Threadripper 7000
Diese Änderungen zielen darauf ab, den SP6-Sockel für Segmente des Servermarktes attraktiver zu machen, in denen Leistung nicht unbedingt Priorität hat, sondern Kosten, Wert, kleiner Formfaktor und niedriger Energieverbrauch wichtiger sind. Der SP6-Sockel unterstützt Prozessoren mit einer TDP von bis zu 225 W und ist für Anwendungen in Bereichen wie Infrastruktur-Computing und Edge-Computing gedacht. Er unterstützt 6 Kanäle von ECC DDR5 RAM und 96 Lanes von PCIe 5.0.
Die AMD Threadripper 7000-Familie nutzt hingegen den sehr ähnlichen den sTR5-Sockel. Dieser Sockel ist zwar physisch identisch mit dem SP6-Sockel, jedoch elektrisch nicht kompatibel. Denn der SP6-Sockel wurde für AMD Epyc 8004 Prozessoren der Siena-Serie entworfen, die auf der Zen 4c-Architektur basieren und für Server-Systeme im Bereich Infrastruktur und Edge Computing gedacht sind. Im Gegensatz dazu wird der etwas abgewandelte TR5-Sockel für die Threadripper 7000 High-End Desktop- und Workstation-Prozessoren verwendet, die eine andere elektrische Konfiguration aufweisen. Diese Unterschiede beeinflussen die Kompatibilität von Prozessoren und Plattformen zwischen diesen beiden Sockeln
Interessanterweise sind die Prozessoren der SP6-, SP5- und SP3-Sockel nicht miteinander kompatibel, was bedeutet, dass AMD unterschiedliche Epyc Genoa/Turin Serien für jeden Sockel herstellen muss. Der SP6-Sockel bietet eine kostengünstigere Alternative zu den Genoa- und Bergamo-Serverprozessoren des SP5-Plattform. Zusätzlich zu den Serveranwendungen wurde am 19. Oktober 2023 die Threadripper 7000-Serie von High-End-Desktop- und Workstation-Prozessoren angekündigt, die den sTR5-Sockel nutzen.
Neues Geld für die Kühlerindustrie
Gleichzeitig ändern sich auch einige wichtige Details zur Kühlerbefestigung, was den Einsatz älterer Kühler bzw. Mounting-Kits unter Umständen erschweren könnte, bzw. deren Kühlleistung negativ beeinflussen dürfte. Die 350 Watt des TR5 sind durchaus eine Hausnummer und so hat AMD den Anpressdruck auf sehr sportliche Werte erhöht. Die angegebenen 130 lbf entsprechen ungefähr 578,27 Newton (N), was deutlich mehr ist als bei den Vorgängern. Darüber hinaus wird die maximale Masse des Heatsinks mit 1050 Gramm angegeben.
Erste eigene Test haben ergeben, dass die älteren Kühler durchaus haptisch “fest” sitzen, jedoch die Kühlperformance nicht optimal ausfällt. Hier sind alle Kühlerhersteller gefordert, zumindest andere Federn und Schrauben (Gewindestopper) bereitzustellen. Wer aktuell solche Systeme testen möchte (z.B. Threadripper 7000), sollte also sicherstellen, dass der Kühler bzw. die Halterung bereits vom Hersteller angepasst wurden.
Am Schluss habe ich noch ein paar weitere Zeichnungen für Euch, wobei natürlich die Relevanz dieser CPUs für den Massenmarkt außerordentlich gering ist. Aber erwähnen muss man die Umstände natürlich trotzdem. Sonst wundert sich vielleicht der eine oder andere dann doch über recht hohe Temperaturen.
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