Der RAM-Hersteller G.Skill hat es auf der neuen Intel Alder Lake Plattform geschafft, ihre neuen Trident Z5 Module auf DDR5-7000 mit Timings 40-40-40-76 zu übertakten und das auch noch mit über 100% Abdeckung im HCI Memtest als stabil zu verifizieren. Zwei 16 GB Module mit Samsung Speicherchips kommen hierfür zusammen mit einer nicht näher spezifizierten Intel 12th Gen CPU und einem Intel Z690 Mainboard zum Einsatz. Der Unterschrift der gezeigten Bilder zu urteilen dürfte es sich aber bei letzterem um das Maximus Z690 Apex von Asus handeln.
Im von G.Skill gezeigten Screenshot lassen sich einige Informationen aus den CPU-Z Tabs herauslesen, wie die Gesamtkapazität von 32 GB, angesteuert über „Quad“ Channel. Dies ist durch die geänderte RAM-Topologie von Alder Lake zu erklären, bei der zwei dedizierte Speichercontroller, mit jeweils zwei Unter-Kanälen a 32 Bit zum Einsatz kommen. Des weitern ist der Takt des Speichercontrollers auf 1750 MHz gesetzt, was zusammen mit dem RAM Takt von 3500 MHz auf den Gear 2 Modus schließen lässt, also eine Übersetzung von 1:2 zwischen Speichercontroller und Arbeitsspeicher.
Dieses Gearing hatte Intel ja bereits mit der vorherigen Rocket Lake CPU Generation eingeführt, um höhere Taktraten beim RAM zu ermöglichen, zu Lasten der Zugriffs-Latenz. Apropos, neben den Primär-Timings tCL 40, tRCD 40, tRP 40, tRAS 76 und tRC 116 ist die Command Rate auf 2T gesetzt. Dies hat effektiv eine Übersetzung von 1:4 zwischen Command-Zyklen des IMCs und Arbeitsspeicher zur Folge und wurde wahrscheinlich wegen seiner höherer Stabilität eingestellt.
Beim Stichwort Stabilität sind auch die vergleichsweise geringen 120 % Abdeckung des Stresstests im Durchschnitt auffällig. Wir wissen natürlich noch nicht, wie lange oder kurz Arbeitsspeicher auf der neue Alder Lake Plattform getestet werden sollte, um als stabil für den täglichen Betrieb zu gelten, aber auf bisherigen Plattformen wären erst Ergebnisse ab 400 % wirklich belastbar. Man sollte aber auch erwähnen, dass die für DDR5 üblichen 32 GB effektiv doppelt so lange für die selbe Test-Abdeckung brauchen, wie die für DDR4 üblichen 16 GB und hier auch die Test-Software noch in den Kinderschuhen stecken dürfte. Zu RAM-Spannung, Temperatur und Kühlung der Module gibt es leider auch noch keine Infos.
Im hinteren CPU-Z Fenster lässt sich noch Samsung als Hersteller der DDR5-Speicherchips ausmachen. Bereits bei DDR4 war Samsung mit dem 8 Gbit B-Die IC ja bekanntlich die Performance-Spitze, vor allem bedingt durch die straffen Timings und damit niedrigen Latenzen im Verhältnis zur Taktrate. Es wird hier interessant zu sehen sein, ob sich bei DDR5 auch wieder der Südkoreanische Chip-Gigant durchsetzen kann oder ob sich der Arbeitsspeicher-Markt ähnlich wie bei DDR3 wieder durchmischter entwickelt.
Obwohl eine Taktrate von 7000 Mbps bei einem tCL und tRCD Timing von 40 noch immer eine relativ hohe effektive Latenz von ca. 11,4 ns bedeutet, sind dies wohlgemerkt wirklich die ersten DDR5-Produkte. Zum Vergleich, Flagschiff DDR4-Kits von G.Skill mit 4000 Mbps und CL14 im XMP liegen aktuell bei 7,0 ns für die tCL und 7,5 ns für die tRCD. Unterm Strich ist der Latenz-Sprung von DDR4 zu DDR5 also rund 50 %, aber auf der anderen Seite hat sich unter der Haube des DDR-Protokolls auch einiges für bessere Effizienz getan, Stichwörter Burst Length, Bank Groups und PMIC. Dies werden wir auch nach dem Launch der neuen Intel Plattform noch im Detail beleuchten und testen.
Es ist gut zu sehen, dass G.Skill bereits am Anfang der DDR5-Ära Speichermodule an ihr Limit treibt auf der Suche nach maximaler Performance. Zwar ist DDR5-7000 zunächst nur mit manueller Übertaktung zu erreichen, aber der Hersteller hat bereits SKUs der Ripjaws S5 bzw. Trident Z5 Serien mit bis zu DDR5-6666 im XMP 3.0 Profil angekündigt.
Auf der Intel Website zu aktuell unterstützten DDR5-Kits werden bereits die folgenden Kits gelistet:
- F5-5200U4040A16GX2-RS5K
- F5-6666U4040F16GX2-TZ5RS
- F5-6000U4040F16GX2-TZ5RS
Der Aufbau der Produkt Nummer ähnelt denen von DDR4, mit dem interessanten Unterschied, dass nach DDR-Generation, Taktrate und dem Formfaktor „F5-6666U“ scheinbar zwei Timings angegeben werden. Mit „4040“ könnten tCL und jetzt auch tRCD Einzug in den Produktnamen der Kits finden, was eine äußerst willkommene Ergänzung wäre, da beide für die tatsächliche Performance eines RAM-Kits schon bei DDR4 gleichermaßen ausschlaggebend waren!
Der folgende Buchstabe „A“ oder „F“ indiziert die Spannung aus dem XMP-Profil und „16GX2“ dürfte höchstwahrscheinlich für zwei 16 GB Module stehen, die im Kit enthalten sind. Des weiteren scheint das Suffix den die Produkt-Serie und damit das Aussehend des Kühlkörpers anzugeben, vermutlich „TZ5RS“ für Trident Z5 RGB Silver und „RS5K“ für Ripjaws S5 Black.
Es wird Spannend zu sehen sein, wie sich die Leistung von neuem DDR5 zum Launch der Alder Lake verhalten wird, vor allem im Vergleich zu optimierten DDR4-Kits, die die Plattform mit entsprechenden Mainboards ja noch immer unterstützen wird. Wir sind hier auch schon mehr als neugierig und planen ausgiebige Tests von DDR4 und DDR5 Kopf an Kopf. Sollte alles klappen, wird es auch ein Asus Maximus Z690 Apex Mainboard und das DDR5-6666 MHz Kit von G.Skill zu uns schaffen, und dann werden wir natürlich versuchen die heute gezeigte stabile DDR5-7000 Übertaktung zu reproduzieren oder sogar zu überbieten. 😉
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